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Blutiges Eis

Blutiges Eis

Titel: Blutiges Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Ihrer Meinung nach wert ist, nicht wahr?«
    »Da muss ich Sie enttäuschen, so dramatisch ist es nun auch wieder nicht. Ich hätte einen Anwalt einschalten sollen – normalerweise tue ich das bei geschäftlichen Transaktionen –, aber aus irgendeinem Grund habe ich es in diesem Fall nicht getan. Vielleicht, weil Winter so – na ja, sie ist, sagen wir mal, sehr attraktiv. Wir haben eine Meinungsverschiedenheit in Bezug auf die Wertminderung. Wissen Sie, was eine Untersuchungsliege neu kostet? Ich dachte, wir hätten einen Betrag gefunden, der einen guten Mittelwert darstellt zwischen dem, was ich für die Sachen bekäme, wenn ich sie verkaufen würde, und was Winter bezahlen müsste, wenn sie sich alles neu beschafft. Offenbar habe ich mich geirrt. Ich meine, fragen Sie sie, wenn Sie glauben, dass ich Sie belüge.«
    »Da Dr. Cates leider nicht auffindbar ist, können wir sie nicht fragen. Um wie viel Geld geht es denn?«
    »Kein Vermögen. Ein paar Tausend. Es geht ums Prinzip. Sehen Sie, vermutlich hat sie achtzig- bis hunderttausend für ihre Ausbildung abzuzahlen, und jeder Penny zählt. Zweifellos ist sie wirklich davon überzeugt, dass wir uns auf die niedrigere Summe geeinigt haben, aber das ist reines Wunschdenken ihrerseits. Na jedenfalls ist es keine große Sache. Wenn Sie jetzt keine weiteren Fragen mehr haben …«
    »Keine weiteren Fragen. Aber ich benötige die Namen Ihrer Bridgepartner.«
     
    Nächste Station: Glenn Freemont, der unangenehme Patient.
    Freemont kam in einem Bademantel an die Tür, der so aussah, als hätte er schon mehrfach den Besitzer gewechselt, von denen wenigstens einer darin gestorben war. Er war ein Wicht von einem Mann, Mitte dreißig, mit dem fettigsten Haar, das Delorme je gesehen hatte.
    »Mr. Freemont, ich ermittle wegen des Verschwindens von Dr. Winter Cates«, sagte sie, nachdem sie sich vorgestellt hatte. »Darf ich reinkommen und Ihnen ein paar Fragen stellen?« Die Tür zu Freemonts Kellerwohnung hatte kein Vordach, und Delorme hatte keinen Schirm dabei. Eisige Regentropfen arbeiteten sich in ihren Kragen vor.
    »Wozu?« Freemont lehnte die Hand gegen den Türpfosten, wie um unerwartete Bewegungen abzuwehren.
    »Sie sind ein Patient von Dr. Cates. Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Sie hat eine Million Patienten. Warum kommen Sie ausgerechnet zu mir?«
    »Mr. Freemont, wäre Ihnen eine gründliche Überprüfung bei Ihrer Versicherung lieber? Vielleicht sollte ich einfach nur dort anrufen.«
    »Nur zu. Die haben mich sowieso abserviert, diese Idioten. Mein Rücken macht mir zu schaffen. Ich hatte nie Rückenprobleme. Und jetzt hab ich welche, weil ich den ganzen TagFarbdosen zwei Treppen hoch und runter schleppe. Machen Sie das erst mal, dann sprechen wir uns wieder.«
    »Sie hatten in Dr. Cates’ Praxis einen Wutanfall. Lag das daran, dass sie Ihrem Wunsch nicht entsprochen hat?«
    »Es war kein Wutanfall. Wir hatten eine Diskussion, weiter nichts.«
    »Laut Zeugen haben Sie mit der Faust auf den Tisch geschlagen und eine Pflanze umgestoßen.«
    »Sie hat mich Lügner genannt. So’n Scheiß lass ich mir nicht bieten. Von keinem.«
    »Können Sie mir sagen, wo Sie Montagabend waren? So um Mitternacht herum?«
    »Montagabend? Klar, kann ich Ihnen sagen, wo ich Montagabend war. Ich war in Toronto.«
    »Weshalb sind Sie nach Toronto gefahren?«
    Freemont hakte seinen Zeigefinger in seine rechte Wange und zog sie zurück. Es schimmerte rosa, mit einer Zickzacklinie schwarzer Stiche. »Zahnfleischoperation. Dienstag früh. Bin einen Tag vorher runtergefahren, hab im Hotel übernachtet. Warten Sie.«
    Freemont machte die Tür zu. Delorme zog die Kapuze ihres Anoraks hoch. Der Regen prasselte auf das Nylon. Über den Pfützen zu ihren Füßen bildete sich ein Eisfilm.
    Zwei Minuten später kam Freemont mit einer Hand voll Papiere zurück. Er reichte sie Delorme eines nach dem anderen. »Quittung vom Colony Hotel. Quittung von der Tankstelle auf der Spadina. Quittung von meinem Kieferorthopäden. Er trägt schwarze Gummihandschuhe, und er kostet mich ein Vermögen.«
    »Führen Sie immer so sorgfältig Buch?«, sagte Delorme, während sie sich den Namen und die Nummer des Kieferorthopäden notierte.
    »Nur wenn ich vorhabe, mir die Kosten vom OHIP erstatten zu lassen.«
    »Das wird schwierig werden. Die Provinz deckt keine Zahnsachen ab.«
    Freemont schnappte ihr die Quittungen aus der Hand. »Zeigt nur, dass Sie keine Ahnung haben.«
    »Danke, Mr. Freemont. Ich

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