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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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das nicht, dass sie es genauso machen musste.
    »Also, wo ist es?«, fragte Socks. »Tim will noch mal Koks haben, und ich rühr keinen Finger, bis ich mein Geld hab für letztes Mal.«
    »In der Kiste.« Sie zeigte auf die Holzkiste, die auf dem Boden neben dem wackligen Bett stand.
    Socks stieß sie mit dem Fuß an. »Das ist alles? Tim hat was von drei Kisten gesagt.«
    »Die waren alle drei nicht voll, also hab ich sie umgepackt. Eine ist leichter zu tragen als drei.«
    »Ah.« Socks beäugte die Kiste misstrauisch. »Sieht jedenfalls nicht nach viel aus.«
    Tim schlenderte ins Zimmer und stopfte sich einen Donut in den Mund. Er wusste nicht, was hier gleich abgehen würde, aber er hatte das Gefühl, dass es sehr unterhaltsam werden konnte. Es amüsierte ihn immer, wenn Cherelle jemand zum Besten hatte, solange er es nicht selbst war. Und was das Gold betraf – ob es Cherelle oder Socks hatte, Tim würde seinen Anteil daran auf jeden Fall bekommen.
    »Wie voll ist nicht voll?«, fragte Socks.
    »Wie voll ist nicht voll?«, äffte sie ihn nach. »Wow, wir haben einen verdammten Philosophen hier.«
    »Was?« Socks runzelte die Stirn.
    Tim ebenso.
    Zu solchen Zeiten vermisste sie Risa sehr. Sie beide hatten sich manchmal vor Lachen auf dem Boden gerollt, wenn keiner sonst kapierte, was an dem Gesagten so lustig sein mochte.
    »Also«, sagte sie jetzt und zeigte auf die Kiste. »Das da ist Tims Hälfte.«
    Socks öffnete die Kiste und machte Anstalten, sie auf den Boden auszuleeren.
    »Halt!«, schrie sie. Was für ein Vollidiot . »Wenn du das hier rumschmeißt, ist es nachher vielleicht nicht mehr so viel wert; also komm mir dann bloß nicht damit, dass Tims Hälfte weniger Geld bringt als meine.«
    Tim wendete einen Streit ab, indem er die Kiste ergriff und ihren Inhalt Stück für Stück aufs Bett legte. Zwölf Teile waren es. Ein paar Armreifen, einige kleine Figuren, ein Halsring, einige Broschen mit roter Verzierung, ein Fingerring für eine Frau.
    Es könnte die Hälfte der Beute sein, aber sie hatte ihn nicht in die Kisten sehen lassen, also konnte er sich nicht sicher sein. Aber es war ihm völlig egal. Was immer sie besaß, gehörte über kurz oder lang auch ihm. Auch in ihren zickigsten Momenten konnte sie doch die Finger nicht von seinem Joystick lassen.
    »Komisches Zeug«, meinte Socks und beäugte genau die Teile. »Ist das Gold?«
    »Ja«, gab Tim zurück.
    »Sicher?«
    Tim blickte Cherelle an, die kurz nickte, und wandte sich wieder an Socks. »Wenn sie sich sicher ist, bin ich es auch. Es ist Gold.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Socks und schaute Cherelle an.
    »Ich weiß ’ne ganze Menge.«
    Socks wusste darauf keine Antwort, also wandte er sich wieder dem Gold zu. »Ich muss damit zu einem der Hehler, die mein Onkel an der Hand hat. Also in Vegas. Meine Sedona-Connection nimmt nur Sachen mit ’nem Stecker dran.«
    »Vegas, hm?«, sagte Tim, als ob Cherelle ihn nicht schon damit genervt hätte, dieses Kaff zugunsten des funkelnden Lebens in Las Vegas hinter sich zu lassen. »Hört sich gut an für mich. Ich habe meine Mutter schon ewig nicht mehr gesehen.«
    Tims Mutter war Socks scheißegal. »Dann pack dein Zeug zusammen und lass uns hier verschwinden.«
    »Du kriegst mehr dafür, wenn du wartest, bis ich mehr über diese Teile herausgefunden habe«, sagte Cherelle schnell.
    »Was soll das heißen?«, fragte Socks.
    Tim fing an, das Gold wieder einzupacken.
    »Ich habe solches Zeug in Büchern gesehen«, erklärte Cherelle. »Es ist mehr wert als sein reines Goldgewicht.«
    Socks schaute sie nur an.
    »Und wie lange dauert es, bis du das rausgekriegt hast?«, fragte Tim.
    »So lang, wie es dauert«, kam ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen.
    »Jetzt hör mal zu«, sagte Socks. »Ich warte doch nicht, bis du noch mal in die Schule gehst und irgend so ein schickes Diplom machst, um …«
    »Das muss ich auch nicht. Ich kenne jemand, der so ein schickes Diplom hat.«
    »Wen?«
    Cherelle zögerte mit der Antwort. Über all die Jahre hatte sie immer wieder einmal Kontakt zu Risa aufgenommen, aber stets alleine. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Risa besonders angetan wäre, wenn so ein Schwachkopf wie Socks plötzlich an ihrer Tür stand. Jetzt schon gar nicht, wo sie sich inzwischen in eine feine, langweilige Wissenschaftlerin verwandelt hatte. »Irgendjemand halt.«
    Socks zuckte mit den Achseln. »Mach, was du willst. Ich warte jedenfalls nicht auf meinen Anteil.«
    Sie wandte

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