Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen

Titel: Blutiges Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
Vom Netzwerk:
Schwangerschaft … Wir müssen in erster Linie Sie schützen … Erzählen Sie ihnen vom Jugendclub und dass Sie glauben, sie hätte mit jemandem von dort etwas haben können. Aber belassen Sie es dabei, okay?
    Ich hatte damit gerechnet, dass die Polizei sich irgendwann für meine Aktivitäten interessieren würde. Vielleicht nicht gleich in diesem Ausmaß. Doch wenn man in einem ungelösten Fall mitmischte, trat man dabei einigen Leuten auf die Füße. Und das Ergebnis war, dass sie sauer wurden.
Ich wollte Kaitlin nicht in die Sache hineinziehen. Sie war ein junges Mädchen und zudem ziemlich eingeschüchtert. Doch nun musste ich mich darauf verlassen, dass sie die Schwangerschaft verschwieg und überzeugend genug auftrat, damit die Resultate der Vernehmung und die Beweise nicht mehr auf mich als Täter hindeuteten.
    Außerdem gab es da noch ein Problem: der Jugendclub. Sicher war der Einbruch vom Wochenende inzwischen bemerkt worden. Und obwohl ich darauf geachtet hatte, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, und die dort entwendeten Fotos neben dem Ersatzreifen im Kofferraum des BMW und nicht bei mir zu Hause lagen, würde das zu weiteren Ermittlungen im Zusammenhang mit Megan Carvers Verschwinden führen  – und die Sache würde noch ein wenig mehr aus dem Ruder laufen. Ich hatte keine andere Wahl, als den Schwarzen Peter immer wieder zurückzuschieben. Denn ich würde nicht für dieses Verbrechen in den Knast gehen. Nicht jetzt. Niemals.
    Ich wandte mich wieder an Phillips. »Haben Sie einen anonymen Tipp gekriegt?«
    »Wann?«
    »Heute. Ist das der Grund für Ihren Hausbesuch?«
    Die beiden wechselten Blicke. Dann wandte Phillips sich wieder an mich. »Es steht mir nicht frei, das zu erörtern.«
    Ich wies mit dem Kopf auf die Fotos. »Bringen Sie das Foto vom Gesicht dieser Frau ins Labor und überprüfen Sie, ob Sie meine Fingerabdrücke darauf finden.«
    »Vielleicht tun wir das ja«, entgegnete Phillips mit angespannter Stimme und starrte mich an. »Vielleicht finden wir Ihre Fingerabdrücke, vielleicht auch nicht. Aber Sie sind in diese Sache verwickelt. Wir beide wissen das. Und wenn ich dahinterkomme, auf welche Weise, mache ich Sie fertig.«

    Ich antwortete nicht. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt. Seine Haut über dem Hemdkragen war gerötet. Offenbar war der Hinweis auf den Jugendclub nicht genug gewesen  – denn er hatte das Verhör zwar ins Stocken gebracht, aber nicht beendet. Die beiden hatten den Tipp als interessanten Aspekt verbucht. Doch geändert hatte sich gar nichts. Mir stand das Wasser noch immer bis zum Hals.
    Und dann fiel mir etwas ein.
    Es war ein Satz von Phillips aus der ersten Befragung. Der einzige Grund, den ich Ihnen nennen kann, ist, dass Sie durch Ihre Einmischung parallel laufende Ermittlungen stören . »Besteht offiziell eigentlich ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Leanne Healy und dem von Megan?«, erkundigte ich mich.
    Eine lange Pause entstand. »Leanne Healy?«
    »Colm Healys Tochter.«
    »Ich weiß, wer sie ist.«
    »Sie hat auch im Jugendclub ausgeholfen. In demselben wie Megan. Auch wenn Sie nichts von dem Mann geahnt haben, den Megan dort möglicherweise kennengelernt hat, haben Sie sicher gesehen, dass der Jugendclub eine Verbindung zwischen Megan und Leanne darstellt.« Wieder eine Pause. Davidson wandte sich von mir ab. Ein Knistern. Phillips rührte sich nicht. »Also wird ihr Verschwinden mit dem von Megan in Zusammenhang gebracht?«
    Die beiden schwiegen.
    Dann meldete sich Phillips zu Wort. »David, Sie wissen nicht, wovon Sie …«
    »Sie sind beide blond. Sie sehen einander ein wenig ähnlich. Sie haben beide in derselben Einrichtung ausgeholfen. Und sie sind beide verschwunden und nie mehr nach Hause gekommen.«
    Davidson und Phillips wechselten wieder Blicke.

    »Nein, wir sehen da keinen Zusammenhang.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    »Dann wissen Sie offenbar etwas über Leanne.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Weil Sie sonst einen Zusammenhang sehen würden.«
    » Würden wir das?«
    »Das liegt doch auf der Hand. Da sind zwei Mädchen. Und dann ist da noch ein Muster.« Ich schaute zwischen ihnen hin und her und entwickelte meine Theorie beim Reden, indem ich alle Informationen, die ich besaß, aneinanderreihte, um mir die beiden vom Hals zu halten. »Und irgendwann werden es noch mehr.«
    »Mehr was?«
    »Noch mehr Frauen. Falls es da ein Muster gibt, steckt ein und derselbe Mann dahinter. Und wenn er es geschafft hat,

Weitere Kostenlose Bücher