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Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen

Titel: Blutiges Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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Leiche entfernt entdecken wir ein Stück Plastik, das eindeutig von diesem Ding da stammt.« Er zeigte mit dem Finger auf das Foto von der Puppe. »Oh, und wissen Sie, wem das Ding gehört, David?«
    Ich hatte keine Ahnung, doch seine Frage hatte es mir gerade verraten.
    »Megan«, verkündete Phillips.
    Es war Megans Puppe . Mist. Mir stand das Wasser wirklich bis zum Hals.
    »Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen«, erwiderte ich mit mühsam beherrschter Stimme. »Das ist uns doch allen klar. Wenn Sie irgendwelche Hinweise auf Megans Aufenthaltsort hätten, irgendetwas, hätten die Carvers mich doch nicht beauftragt. Der Täter empfindet Sie offenbar nicht mehr als Bedrohung.«
    »Und Sie schon?« Davidson grinste hämisch.
    »Warum sonst sollte derjenige das Zeug in mein Haus einschmuggeln? Er will mir was anhängen. Offenbar bin ich auf etwas gestoßen, und jetzt versucht er, sich aus der Affäre zu ziehen.«
    »Und worauf sind Sie gestoßen?«, hakte Phillips nach.
    »Ich sagte doch schon, dass ich das nicht weiß.«
    »Wissen Sie es nicht, weil Sie es uns nicht verraten wollen?«, gab er zurück. »Oder liegt es vielleicht daran, dass Sie sich gerade einen Haufen Müll ausgedacht haben und erwarten, dass wir Ihnen das abkaufen?«
    »Brauchen Sie Alibis?«
    »Klar, warum nicht?«, entgegnete er in schneidendem Ton. »Geben Sie uns ein Alibi für den Tag von Megans Verschwinden. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie uns gleich ein paar Zeugen nennen. Und auch eines für den Tag, an dem die Puppe wie durch Zauberhand in Ihrem Vorgarten aufgetaucht
ist. Jemand, der Ihre Geschichte bezeugen kann, ein Fremder sei in Ihr Haus eingebrochen, habe ein Brett in der Küche gelockert, einen Nagel in die Wand geschlagen und ein Kleidungsstück von Megan aufgehängt, wäre auch nicht schlecht.« Er schüttelte den Kopf. »Sie sollten besser mit uns zusammenarbeiten, David.«
    In diesem Moment wurde mir klar, dass ich ihnen etwas liefern musste. Etwas, das sie ins Grübeln brachte.
    »Der Jugendclub.«
    Phillips hatte sich gerade weggedreht und die Fotos betrachtet. Nun drehte er sich wieder zu mir um, als spüre er, dass das Gespräch im Begriff war, eine andere Wendung zu nehmen. Davidson musterte mich wieder argwöhnisch, sein typischer Augenausdruck, wenn ihm etwas nicht passte. Sobald ich nicht in der Defensive war, wurde er misstrauisch. Er beugte sich leicht vor und wartete ab, was ich zu bieten hatte.
    »Sie waren doch im Jugendclub, oder?«
    Phillips nickte.
    »Der Mann, der Megan entführt hat, hat sie dort kennengelernt.«
    Die beiden schwiegen. Phillips blickte zwischen den Fotos, seinem Partner und mir hin und her. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Durch etwas, das eine ihrer Freundinnen gesagt hat. Kaitlin Devonish. Sie hat mir erzählt, Megan habe einen Typen sehr gern gehabt, der dort verkehrt hat. Sie könnten sogar miteinander gegangen sein.«
    Phillips musterte mich. »Das hat sie uns gegenüber nie erwähnt.«
    »Vielleicht haben Sie sie ja nicht danach gefragt.«
    Er schürzte die Lippen und schien zu überlegen, worauf ich hinauswollte. Und offenbar hatte seine Schlussfolgerung vorübergehend Auswirkungen auf die Dynamik. Einen Moment
lang hatten die beiden an Schwung verloren. Ich war ihnen einen Schritt voraus.
    »Wer war dieser Typ?«, erkundigte sich Davidson.
    »Das wusste Kaitlin nicht. Deshalb hat sie es vielleicht nicht angesprochen. Warum sollte sie auch jemanden, der Megan glücklich gemacht hat, als Verdächtigen melden?«
    »Weil wir sie gefragt haben, ob Megan einen Freund hat.«
    »Vielleicht war es ja nicht offiziell«, log ich.
    Schweigen entstand. Phillips nestelte wieder an seinem Ehering herum, während Davidson mich beäugte, als sei ich eine Wachsfigur in dem Teil des Museums, der ihm am wenigsten gefiel.
    »Megans Eltern waren nicht eingeweiht«, fuhr ich fort, »obwohl sie über die anderen Jungs, mit denen Megan gegangen ist, im Bilde waren. Also war die Beziehung offenbar geheim. Selbst Megans Freundinnen könnten ahnungslos gewesen sein. Ich glaube, Kaitlin hat eher gemutmaßt, dass sie was miteinander hatten, und war sich nicht sicher.«
    »Und wird Kaitlin uns das bestätigen?«, fragte Phillips.
    Ich nickte. »Einhundert Prozent.«
    Passen Sie auf, Kaitlin , hatte ich zu ihr gesagt, als sie den Jugendclub und den Kerl, der Megan geschwängert hatte, zum ersten Mal erwähnte. Falls die Polizei sich aus irgendeinem Grund an Sie wendet, verraten Sie nichts von der

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