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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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sie dazu einlud.
    Beim Treffen in einem Café mit Dora und Meike erzählte sie von ihrer Nacht mit Gerald, was die beiden zu spontanen Quietsch- und Kicheranfällen bewegte. Um sie wieder ein bisschen runterzuholen, erzählte sie auch von dem Notar. „Endlich kann ich meine Schulden bei euch bezahlen.“
    „Ach, lass gut sein. Dafür sind Freunde da“, meinte Meike.
    „Danke, dass ihr immer für mich da seid, das bedeutet mir sehr viel.“
    „Jetzt nur nicht sentimental werden.“ Meike lächelte warmherzig. „Was hat eigentlich dein Vater beruflich gemacht?“
    Ein unangenehmeres Terrain, weil sie lügen musste. „Er war eine Art Privatdetektiv, ein verdeckter Ermittler für spezielle Fälle.“ Wie immer, wenn es ihr unangenehm war, wich sie Meikes Blick aus und schaute aus dem Fenster.
    Da sah sie ihn.
    Den Mann mit der Glatze.
    Er wirkte verändert. Seinen Anzug hatte er gegen zerrissene Jeans und eine alte Jacke getauscht. Seinen glatt rasierten Kopf verbarg er unter einer Kapuze und eine Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Dennoch erkannte sie ihn wieder. Die Maskerade nützte ihm nichts, er war der Mörder ihres Vaters.
    „Was waren das für Fälle?“, bohrte Meike nach.
    „Entschuldigt ihr mich kurz?“ Sie sprang auf und lief zur Tür.
    Wie jemand, der vorhatte, etwas zu stehlen, schlich der Glatzkopf über den Platz und schlängelte sich durch die Menschenmassen. Seiner Verkleidung nach zu urteilen, war er kein Jäger, wie sie zuerst geglaubt hatte, sondern ein Vampir, der sich vor dem Tageslicht schützte. Doch warum hatte ihn Gerald nicht erkannt? Sie lief dem Mann hinterher. Er schien nicht zu merken, dass sie ihn verfolgte. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und wählte Dominiks Nummer. Nach dem ersten Rufzeichen ging er dran.
    „Ist Wilhelm bei dir?“
    „Ja, ist gestern Nacht noch aufgetaucht, nachdem ich Julius von deinem verrückten Plan erzählt habe. Wir haben uns verdammt noch mal Sorgen um dich gemacht und die halbe Nacht damit verbracht, dich zu suchen.“
    „Ich bin wohlauf.“ Sie hielt einen Sicherheitsabstand, damit der Fremde sie weiterhin nicht bemerkte.
    „Dann bin ich beruhigt“, antwortete Dominik.
    „Verfügen wir über Patronen, die einen Vampir nur betäuben und nicht sofort töten?“ Der Mann bog vor ihr ab. Sie schlich bis zur Ecke, wartete, bis er wieder ein Stück zurückgelegt hatte, dann nahm sie die Verfolgung erneut auf.
    „Ja, dein Vater hat genau solche entwickelt, um den Mörder deiner Mutter in diese Kammer zu sperren. Aber sie wurden noch nie an einer dieser Kreaturen getestet.“
    „Dann macht euch bereit, das zu tun. Wir werden den Mörder meines Vaters fangen.“
    „Jetzt? Bei Tag? Bist du sicher?“
    „Ich bin ihm gerade auf der Spur. Er geht in ein verwahrlostes Lokal.“ Er klopfte vier Mal abwechselnd kurz und lang. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür.
    „Verflucht, Sophie, diese Alleingänge sind gefährlich.“
Sie ist wie ihr Vater, Wilhelm, hörst du, wie ihr Vater
, hörte sie ihn flüstern.
    „Beeilt euch lieber. Ich werde mich dort drinnen mal umsehen.“
    „Wir haben die Position deines Handys. Es ist nicht weit. Warte wenigstens, bis wir da sind. Hörst du?“
    Sie legte auf, dachte nach, ob sie wirklich warten sollte, bis Dominik und Wilhelm auftauchten. Womöglich verlor sie die Spur, wenn sie die Zeit hier draußen vertrödelte, um auf die beiden Streithähne zu warten. Sie wusste nicht, was sie hinter der Tür erwartete. Es konnte ein Lokal sein, aber auch ein Vampirhort, in welchem diese Parasiten nur darauf warteten, bis jemand wie sie ins Nest gestolpert kam. Du bist verrückt, rügte sie sich. Jeder Vampir würde sofort riechen, dass sie ein Mensch war. Sie zögerte, dann schritt sie entschlossen auf die Tür zu, klopfte im selben Rhythmus, wie sie es zuvor bei dem Mann gesehen hatte.
    Schlechte Luft nach billigem Rasierwasser, Alkohol und Ausdünstungen schlug ihr entgegen, als sich die Tür öffnete und ein Mann mit fahler Gesichtsfarbe und braunen Zähnen erschien. Er trug Jeans und ein verdrecktes Unterhemd.
    „Guten Abend“, grüßte er in überraschend freundlichem Ton, musterte Sophie von Kopf bis Fuß und lächelte. „Was führt dich hierher?“ Er öffnete seinen Mund, die Spitzen seiner Fänge schoben sich langsam hervor.
    „Jemand hat mich hergebeten … ein Mann. Er meinte, hier seien wir ungestört.“ Sophie versuchte, locker zu wirken.
    „Das stimmt“, antwortete er. „Wie schade, dass du

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