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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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schon verabredet bist.“ Mit seiner grauen Zunge fuhr er sich über die Lippen. Unter der Jeans beulte sich seine Erregung. „Aber komm doch rein.“ Er schaute an ihr vorbei, während sie in den beengten Vorraum trat. Der Mann ließ seinen Blick aufmerksam über die Straße schweifen, ehe er die Tür schloss. „Man kann nie wissen, wer dort draußen auf uns lauert. Hier geht es nach unten, meine Süße, amüsier dich.“
    Er zeigte auf die Treppe, die am Ende des Vorraumes steil nach unten führte. Heavy Metal Musik und Licht, dass seine Farbe in kurzen Abständen wechselte, fielen durch die Tür am Ende der Treppe.
    „Nur keine Scheu, Kleines. Hier beißt niemand.“
    Sein Grinsen explodierte vor Ironie und sie bereute bereits, nicht auf Dominik gehört zu haben. Unbewaffnet in die Höhle des Löwen zu gehen, war nicht sonderlich schlau, aber nun gab es kein Zurück mehr. Vorsichtig stieg sie die Stufen nach unten. Sie spürte den Blick des Türstehers in ihrem Rücken. Kleine gierige Augen, die sich nach ihrem Blut sehnten und nur darauf warteten, dass sie kehrt machte. Diesen Gefallen würde sie dem Kerl nicht tun.
    Am unteren Ende der Treppe lagen die Räumlichkeiten einer Bar vor ihr. Grobschlächtige Möbel und schummriges Licht, in dem sie nur auf wenige Meter etwas erkannte, verliehen dem Ort einen alles andere als einladenden Eindruck. Am Tresen lümmelten sich einige zwielichtige Gestalten. Dahinter stand eine vollbusige Bardame mit kahl geschorenem Kopf. Sie war nur spärlich bekleidet, mit weitmaschigen Netzstoffen, die nichts verhüllten und den Körper in ein Gitternetz unterteilten.
    Es stank, als sei hier das letzte Mal vor dem Zweiten Weltkrieg gelüftet worden. Wie durch eine unsichtbare Wand tauchte sie ein in diese fremde Welt. Umhüllt von schallendem Heavy Metal Lärm, ging sie an den Tischen vorbei. Die Blicke der Gäste schwangen in ihre Richtung, hafteten auf ihr.
    Sie fragte sich plötzlich, was sie eigentlich tun würde, wenn sie dem Mann gegenüberstand. Heiß und kalt überlief es sie, als ihr klar wurde, dass sie es nicht wusste. Bei Gott, sie konnte ihn kaum bitten, mit ihr vor die Tür zu gehen. Okay, zumindest wusste sie nun, dass der Glatzkopf ein Vampir und kein Jäger wie Gerald war. Wusste er es nicht? Schwer zu sagen, denn auch ihr Vater hatte oft Monate recherchiert, um einen Vampir zu enttarnen.
    „Hey Schätzchen, wie wär’s mit uns beiden“, schnurrte sie ein Kerl an, während sie sich an ihm vorbeischob.
    Sie antwortete mit einem gezwungenen Lächeln. „Schon verabredet …“, rief sie ihm zu, formte einen Schmollmund und ging weiter.
    Mehrere Hände fassten nach ihr, berührten sie an Stellen, wo sie jedem normalen Mann die Finger gebrochen hätte. Sie ließ sie gewähren, ging immer nur weiter und schaute dennoch in jedes Gesicht, in der Hoffnung, den Mann zu finden.

     
    Mit nervösen Schritten lief Gerald in seinem Büro umher, wartete auf die nächste Botschaft von Clement. Als es in den Schläfen brannte, schloss er die Augen und empfing die Stimme seines Bruders.
    „Der Kerl hatte recht. Scheint eine Bar der freien Liga zu sein.“ Seine Stimme klang unendlich weit entfernt. „Als hätte sich der ganze Abschaum Wiens hier versammelt.“
    Die Verbindung brach ab. Gerald hatte kein gutes Gefühl, Clement allein diese Bar observieren zu lassen. Einzeln waren die Vampire der freien Liga keine Gegner, aber in der Gruppe würde Clement gegen sie keine Chance haben.
    Erneut brannte es in seinen Schläfen. „Was ist passiert?“
    „Richters Tochter ist hier. Verdammt. Sie muss mir gefolgt sein.“
    Das Blut gefror in seinen Adern. „Ich komme.“
    „Nein, bleib, wo du bist. Hier sind zu viele, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dich in die Finger zu bekommen. Ich werde sie hier rausbringen.“

     
    Sophie war mittlerweile so weit in den unterirdischen Komplex der weitläufigen Bar vorgedrungen, dass sie die Orientierung verloren hatte. Von außen hatte sie es für eine kleine Hinterhofbar gehalten, doch in Wirklichkeit war es eine Anlage mit mehreren Räumen, die durch türlose Durchgänge verbunden waren. Die Wände waren nur schlampig verputzt und die Decke stützten dicke Holzbalken und Fachwerkkonstruktionen. In einigen Räumen gab es nur Tische, in anderen eine weitere Bar und ein Bereich verfügte über eine Bühne mit Bänken davor. Es waren wenige Gäste anwesend. Nicht alle waren Vampire. Unter ihnen befand sich eine leicht bekleidete Frau,

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