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Blutklingen

Blutklingen

Titel: Blutklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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trocken. War das Farans, der das gesagt hat, oder Stolicus? Wie lautet Ihr Plan?«
    »Ich hoffe, dass dieser Kundschafter sofort zurück in sein Lager gerannt ist und seinen Drachenfreunden vermeldet hat, dass hier nur zwanzig Leute kampieren.«
    »Der beste Gegner ist einer, der verwirrt und in die Irre geführt wurde! Ist das von Farans? Oder von Bialoveld?« Cosca warf Sworbreck, der in seinen Notizbüchern blätterte, einen verächtlichen Blick zu. »Diese ganzen Autoren kann doch sowieso niemand auseinanderhalten. Was sagten Sie gerade?«
    »Ich nehm an, sie werden darüber nachdenken, ob sie lieber oben in Aschrang hocken bleiben und uns ignorieren oder herunterkommen, um uns auszulöschen.«
    »Wenn sie das versuchen, werden sie eine böse Überraschung erleben«, sagte Brachio und lachte glucksend, sodass seine Hängebacken schwabbelten.
    »Genau das sollen sie auch«, sagte Süß. »Aber ohne einen guten Grund werden sie nicht hier herunterkommen. Wenn wir uns aber auf ihrem Gebiet blicken lassen, beißen sie garantiert an. Sie sind höllisch empfindlich, was ihr Gebiet betrifft. Weinender Fels kennt den Weg. Sie kennt die geheimen Pfade hoch nach Aschrang, aber das ist verdammt gefährlich. Deswegen werden wir uns nur dort hinschleichen und ein paar Zeichen hinterlassen, die sie nicht übersehen können. Ein heruntergebranntes Lagerfeuer, ein paar hübsche Spuren unmittelbar auf ihren Wegen …«
    »Einen Kackhaufen«, sagte Jubair, der dieses Wort so feierlich aussprach wie den Namen eines Propheten.
    Cosca hob seine Taschenflasche. »Großartig! Locken wir sie mit einem Kackhaufen an! Ich bin mir einigermaßen sicher, dass Stolicus so etwas nie vorgeschlagen hat, was, Tempel?«
    Brachio quetschte seine dicke Unterlippe nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger zusammen. »Sind Sie sicher, dass sie auf diese Kackefalle reinfallen?«
    »Sie sind seit ewigen Zeiten hier die große Nummer«, sagte Süß. »Sie sind es gewöhnt, Geister abzuschlachten und Goldsucher zu verjagen. Diese vielen Siege haben sie arrogant gemacht. Sie vertrauen auf ihre alten Wege. Aber sie sind immer noch gefährlich. Seien Sie auf alles vorbereitet. Ziehen Sie die Angel nicht ein, bevor sie nicht den Haken wirklich geschluckt haben.«
    Cosca nickte. »Glauben Sie mir, ich habe schon auf beiden Seiten eines Hinterhalts gestanden, und ich habe das Prinzip komplett verstanden. Und was sagen Sie zu diesem Plan, Meister Cantliss?«
    Der elende Bandit, der sich die Kleider gegen die Kälte mit Stroh ausgestopft hatte, bis die Nähte platzten, hatte bis dahin in einer Ecke gesessen, seine verletzte Hand gepflegt und leise vor sich hin geschnieft. Als sein Name genannt wurde, horchte er auf und nickte energisch, als ob seine Unterstützung für irgendeine Unternehmung hilfreich hätte sein können. »Hört sich gut an. Sie glauben, dass ihnen die Berge hier gehören, ja, das kann ich bestätigen. Und dieser Waerdinur hat meinen Freund Schwarzspitz umgebracht. Hat ihm so ganz nebenbei das Licht ausgeblasen. Darf ich …« Er leckte sich die Lippen und streckte die Hand nach Coscas Flasche aus.
    »Aber natürlich«, sagte Cosca, trank aus, schüttelte den Flachmann mit der Öffnung nach unten, um zu zeigen, dass er leer war, und zuckte dann die Achseln. »Hauptmann Jubair hat acht seiner fähigsten Männer ausgewählt, die Sie begleiten werden.«
    Süß warf dem hünenhaften Kanteser einen Seitenblick zu und wirkte nicht besonders zufrieden. »Ich gehe lieber mit Leuten, von denen ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann.«
    »Das tun wir alle, aber gibt es solche Leute überhaupt, was meinen Sie, Tempel?«
    »Nur sehr wenige.« Tempel hätte sich selbst nicht dazugezählt, ebenso wenig wie sonst jemanden in diesem Raum.
    Süß setzte eine Miene verletzter Unschuld auf. »Sie vertrauen uns nicht?«
    »Ich bin schon oft von der menschlichen Natur enttäuscht worden«, sagte Cosca. »Seit sich Großherzogin Sefeline gegen mich wandte und meine liebste Gespielin vergiften ließ, habe ich versucht, Arbeitsbeziehungen nicht unnötig mit Dingen wie Vertrauen zu belasten.«
    Brachio stieß einen lauten Rülpser aus. »Es ist besser, wenn wir uns vorsichtig beäugen, gut bewaffnet bleiben, dem anderen gegenüber ein gesundes Misstrauen entgegenbringen und zudem unsere jeweiligen Eigeninteressen als oberste Motive verfolgen.«
    »Gut gesprochen!« Cosca klatschte sich auf den Oberschenkel. »Und in Notfällen können wir das Vertrauen als

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