Blutland - Von der Leidenschaft gerufen
Criminy, aber es war auch faszinierend zuzusehen, wie zwei Raubtiere sich gegenseitig nachstellten.
Dann warf Criminy einen großen Stock direkt in die Nähe des Hirsches, und der röhrte auf und jagte mit entblößten Fangzähnen dorthin. Mit löwenartiger Eleganz rannte Criminy los und sprang. Seine Arme umfingen den Hals der Bestie, und die Klauen seiner schwarzschuppigen Hände gruben sich in das borstige braune Fell. Sein Gesicht verzog sich zu einer unmenschlichen Maske animalischen Rausches, als sein offener Mund, in dem seine eigenen Reißzähne glitzerten, auf den Hals des Hirsches zielte.
Ich konnte nicht wegsehen. Seine Zähne schlitzten durch das Fell und das Fleisch darunter; Blut spritzte, und das Tier heulte. Der Laut erstarb zu einem Gurgeln, als Criminy ein Stück herausriss und ausspuckte. Als sein blutgefärbter Mund sich über der Wunde schloss, und der Hirschkörper zu zittern und zucken begann, sah Criminy auf, und seine verhangenen Augen trafen meinen Blick.
Er war ein Tier. Er war furchtbar. Und er war schön.
Ich merkte, dass ich mir auf die Lippe biss und die Hand in den gerüschten Stoff an meiner Brust gekrallt hatte. Irgendetwas in mir fühlte sich von dem Blutbad angezogen. Wie so viele Frauen vor mir war auch ich Sklave meines Höhlenmenschenhirns, jenem alten tiefliegendem Teil meiner DNS, der mir zuflüsterte, dass Wildheit für mich Sicherheit und Sattsein bedeutete, und dass ich ganz entschieden die wildeste Kreatur in der Gegend finden und bumsen sollte.
Soweit kein Problem.
Diese Art von Gewalt hatte ich noch nie zuvor gesehen.
Und ein Teil von mir ekelte sich vor mir, weil ich … mein Gott, fühlte ich mich etwa dadurch erregt? Aber ein anderer Teil von mir verstand diese Kraft, die notwendige Brutalität, und akzeptierte sie. Das, was Criminy da gerade mit dem Hirsch machte, das hätte ebendieser Hirsch ohne weiteres mit mir gemacht.
Er nahm einen letzten Schluck und stand auf. Ohne seinen Blick von mir zu wenden, wischte er sich mit dem bloßen Handrücken das Blut vom Mund. Dann stieg er über den riesigen Kadaver, kam durch das niedrige Gras des Wäldchens auf mich zu und zog dabei ein schwarzes Taschentuch heraus, um das Blut abzuwischen. Wie hypnotisiert hockte ich oben im Baum und beobachtete ihn. Meine Sinne waren geschärft, und ich konnte ihn im Windhauch riechen; ich roch das Blut, hörte seine Schritte über das Gras. Ich wollte zu ihm hinunterklettern, aber ich konnte den Blick nicht von ihm wenden.
In Sekundenschnelle war er unter meinem Baum und sah hoch, dahin, wo ich auf meinem Ast stand, knapp zweieinhalb Meter über dem Boden. Er streckte die Arme aus, und die schwarzen Schuppen seiner Hände glänzten im schwachen Sonnenlicht. Ohne nachzudenken machte ich einen Schritt vom Ast und fiel mit wehenden Röcken herab.
Natürlich fing er mich auf: Ein Arm unter meinen Knien, der andere um meine Schulter.
»Mein Held«, sagte ich atemlos.
Er ließ ein kurzes Auflachen hören, tief unten in seiner Kehle, und dann küsste er mich, und ich konnte das Blut des Hirsches in seinem Mund schmecken, fleischig und warm, und es machte mir gar nichts aus. Ich schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss mit derselben Leidenschaft.
Ohne im Kuss innezuhalten trug er mich zu einer Birke und setzte mich dort ab. Mit einem Knurren drängte er sich an mich, presste mich gegen den Baumstamm, und seine Hände strichen einmal kurz über mein Gesicht, bevor er sie hungrig weiterwandern ließ, über meinen Hals, meine Brust, die Silhouette meines Korsetts, die Rundung meiner Hüften. Alle Verspieltheit, alles Neckende unseres letzten Beisammenseins war verschwunden. Das hier war reine, animalische Lust.
Und ich wollte es.
Er fand den Saum meines Kleides und zog den Rock hoch, heftig und entschlossen. Meine Hände schlangen sich um seinen Nacken, und lösten sein zusammengebundenes Haar. Nun sah er aus wie in seinem Medaillon, das mich gegen alle Widerstände hierher gerufen hatte.
Ich wand mich und drückte mich ihm entgegen, als seine Hände unter meine Röcke eintauchten und aufwärts wanderten, unter die luftigen Petticoats, und meine Schenkel streichelten. Zum ersten Mal seit ich in Sang war, war ich verdammt froh darüber, dass man hier noch keine Damenunterwäsche erfunden hatte. Sein Finger bewegte sich und fand meine intimste Stelle, so sicher, als würde er einen Schalter betätigen, und ich stöhnte auf und bewegte mich seiner Hand entgegen.
Ohne
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