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Blutleer

Blutleer

Titel: Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Kaffke
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Hemd.
    Kramer nickte. »Ja, das ist er. Ist aber auch nicht besser als das Bild, das vom Video gezogen wurde. Also weiter.«
    Barbara ging an den beiden vorbei in Heyers Büro, wo sie Jakubian vermutete, aber nur Heyer war da.
    »Jakubian hält Kriegsrat mit der Staatsanwaltschaft. Er möchte gern, dass die Soko für die Suche nach dem Mörder erhalten bleibt, der Staatsanwalt überlegt, ob der Fall nicht als Duisburger Fall von uns hier bearbeitet werden sollte.« Heyer wirkte nicht unglücklich bei der Aussicht, sein Büro bald wieder für sich allein zu haben.
    »Wieso? Der Fall Hirschfeld muss ordentlich abgeschlossen werden, das dauert ohnehin noch ein paar Tage. Und da könnte man die Kompetenz der Leute doch nutzen.«
    »Hirschfeld ist tot, und der Fall ist tot, Barbara.«
    »Wenn du meinst.« Sie hatte keine Lust, in dieser Stimmung Sven zu erklären, welche Gründe Jakubian hatte, die Soko aufrechterhalten zu wollen. Sie überlegte kurz. Die Sitzung bei der Eheberatung dauerte neunzig Minuten. Wenn sie jetzt losfuhr …
    Doch in diesem Moment kamen Jakubian und Staatsanwalt Roters durch die Tür. »Ich weiß nicht, wie ich das meinen Vorgesetzten erklären soll. Ich meine, alle gehen davon aus, dass wir den Täter haben. Und dass er jetzt tot ist.«
    Heyer wurde sofort hellwach. »Was ist hier los? Und was, Herr Roters, sollen Sie Ihren Vorgesetzten erklären?«
    »Es haben sich Unstimmigkeiten ergeben, Heyer«, sagte Jakubian und griff sich eine der Akten von seinem Schreibtisch, um sie Roters zu zeigen. »Das sind die Fälle, von denen ich gesprochen habe. Überfälle auf Frauen mit Würgen und kleineren Schnitten. Keine Vergewaltigungen, keine Morde. Aber sie sind Hirschfelds Vorgehensweise sehr ähnlich.«
    Roters sah ihn stirnrunzelnd an. »Möglicherweise der Auftakt der Serie, nach dem wir bisher vergeblich gesucht haben?« Er sah Barbara an. »Stimmt doch, Frau Dr. Hielmann-Pross, Sie waren immer etwas unzufrieden, dass er so unvermittelt vor anderthalb Jahren angefangen hat zu morden. Das Spannen hat Ihnen doch nicht genügt, oder?«
    »Ja schon.« Barbara zögerte. »Es gibt da aber noch eine andere Möglichkeit.«
    »Hirschfeld hat uns belogen«, mischte sich Jakubian ein. »Das wissen wir erst seit heute Morgen. Er hat Barbara eine schreckliche Kindheit geschildert, die es so nicht gegeben hat. Vermutlich hat er sich einiges über Serienmörder angelesen und sich so diese Geschichte zurechtgebastelt. Leider können wir ihn jetzt nicht mehr dazu befragen.«
    »Wollen Sie das etwa zum Anlass nehmen, die Soko aufrechtzuerhalten, Herr Jakubian?« Roters hatte immer noch nicht begriffen, worauf Jakubian hinauswollte.
    »Wir müssen.«
    Heyer sprach es aus. »Wir müssen sichergehen, dass Hirschfeld wirklich der Mörder war, meinen Sie das?«
    »Mein Gott!« Roters war entsetzt. »Sie meinen, er könnte uns an der Nase herumgeführt haben? Ein Trittbrettfahrer?«
    »Das müssen wir versuchen herauszufinden.« Jakubian dachte kurz nach. »Im Moment tun wir Ihnen den Gefallen. Alle Duisburger Mitglieder der Soko werden sich ab sofort um den Mord an Hirschfeld kümmern. Das ist jetzt Ihr Ding, Heyer. Und die anderen … Wir haben ein paar Tage Galgenfrist, um den Fall abzuschließen. Und die werden wir nutzen.«
    »Wie nutzen?«, fragte Roters.
    »Wir tun mal für ein paar Tage so, als wäre Hirschfeld nicht hier hereinmarschiert und hätte behauptet, sechs Morde begangen zu haben. Aber wir tun so, als wüssten wir trotzdem, dass das eine Serie ist.«
    Er sah Barbara an. »Hier bist du gefragt, Barbara. Wir brauchen ein Profil. Wir müssen nochmals nach Gemeinsamkeiten suchen. Und wir müssen versuchen, verwandte Fälle zu finden – kurz, wir müssen einen unbekannten Serienmörder suchen.«
    Heyer schüttelte den Kopf. »Das ist Wahnsinn, Jakubian. Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, nur weil Hirschfeld Barbara über seine Kindheit belogen hat, dass er nicht der Mörder ist.«
    »Es gibt da noch diesen merkwürdigen Widerspruch, der mich ganze Zeit gestört hat, Sven. Die Morde wurde alle so begangen, dass keine Serie erkennbar war. Die ersten Leichen waren sehr gut versteckt. Aber Hirschfeld wollte Publicity. Wenn wir Recht haben«, sagte Barbara leise, »dann wird dieser Mörder wieder zuschlagen, da kannst du sicher sein.«
    Roters schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Sie meine Kollegen davon überzeugen können, Herr Jakubian.«
    »Das weiß ich.« Jakubian hieb mit

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