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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Auf Molok machte er den Eindruck eines Verirrten, der nicht mehr wusste welchen Weg er einschlagen sollte.
    „Ihr habt sicherlich mitbekommen, dass mir in letzter Zeit eine Menge Dinge durch den Kopf gehen. Wie ihr wisst stehen wir an der Schwelle eines neuen Zeitalters. Und ich beabsichtige unser Volk auf einen ruhmreichen Platz in der Geschichte zu heben.“
    Medehan begann nun wieder von den Dingen zu sprechen die auch Molok am Herzen lagen. Doch im Gegensatz zu früher hatte sich die Art und Weise wie er redete verändert. In der Vergangenheit sprach er wie ein gewiefter Feldherr, mit dem Molok ganze Nächte an Kartentischen und Landkarten zubrachte, um Strategien auszuarbeiten wie die anderen Armeen überrannt werden konnten. Zusammen entwickelten sie Kriegsgeräte, die an mechanischer Raffinesse nicht zu übertrumpfen waren. Ballisten, die dreimal so schnell nachgeladen werden konnten wie die herkömmlichen Wurfmaschinen. Und ihre Reichweite war überwältigend. Molok hatte Geschosse entwickelt, die aufgrund ihrer Beschaffenheit sogar durch Burgstein brechen konnten. Medehan ließ seine Waffenmeister Tag und Nacht arbeiten, um die Ideen seines erfindungsreichen Generals umsetzen zu lassen. Auch die Rüstungen der gemeinen Ritter wurden neu gestaltet. Molok hatte ein neuartiges Verfahren erfunden, um Kettenhemden und Panzerungen beweglicher zu machen. Dies sollte den Soldaten im Kampf gegen Zentauren und Trolle zum Vorteil gereichen. Doch der Lord hatte sich verändert. Gedanken an einen sinnvollen Einsatz seiner Truppen schien er nur noch sehr selten zu verfolgen. Medehan hatte vergessen, dass ein Krieg erst unter Fußsoldaten entschieden wurde, ehe die Politiker sich über Machtverhältnisse und Befugnisse streiten konnten. Er schien sich selbst auf einer Stufe zusammen mit den großen Herrschern vergangener Tage zu sehen. In vereinzelten Momenten hatte Molok gar das Gefühl sein Herr fühle sich wie ein Gott, der ganz nebenbei die Neuordnung der Welt plante.
    Ich darf nicht zulassen, dass er alles zerstört was ich mir aufgebaut habe
, dachte sich der General.
Unser vorrangiges Ziel, sollte die Reinigung Komaras sein. Was schert mich dieser verfluchte Kontinent Teberoth? Ich werde nicht gestatten, dass er meine Arbeit zunichte macht nur weil er sich auf den Thron des Eisernen Imperiums träumt.
    Medehan bemerkte Moloks geistige Abwesenheit.
    „Wie ihr wisst habe ich euren Rat stets geschätzt. Auch in dieser Stunde bedarf ich eures scharfen Verstandes und eurer kämpferischen Natur. Sollte es etwas geben, das euch an unserer derzeitigen Lage stört, so zögert bitte nicht und sprecht. Schließlich war es auch euer Verdienst, dass die Königreiche bald von ihren Unterdrückern befreit werden können und die Völker dieser Welt unter einem einzigen Banner in Frieden leben werden.“
    Was will er von mir hören? Er duldet keinen Widerspruch. Das hat er mir vorhin klar gemacht. Doch ich kann auch nicht zulassen, dass meine Männer hier draußen einen sinnlosen Tod sterben. Er greift nach der Krone der Menschenkönige. Der Imperator wird Medehan vernichten noch ehe er vor den Toren von Rogharo steht wenn er davon erfährt.
    Molok war sich nicht sicher wie der Lord auf seine Kritik reagieren würde. Noch während er fieberhaft überlegte wie er seine Gedanken am besten in Worte fassen könnte ohne des Hochverrates beschuldigt zu werden, fiel sein Blick auf das angeschnittene Stück Obst, welches vor ihm auf dem Tisch lag. Irgendetwas löste dieses Bild in ihm aus. Seinen Instinkten konnte er stets vertrauen. Und im Moment rieten sie ihm zu größter Vorsicht. Erst das Geräusch von Medehans Schritten, die sich über den dicken Teppich bewegten, ließ ihn begreifen in was für einer Situation er sich befand. Der Lord hatte sich während des Gespräches hinter seinen General gestellt. Das alleine verursachte bei Molok schon ein gewisses Unbehagen, da er dem Verhalten Medehans nicht so recht traute. Doch dass er sich tatsächlich in Gefahr befand, wusste er seitdem ihm das Obst ins Auge gefallen war. Medehan musste noch immer das scharfe Messer in der Hand halten. Molok war sich seiner eigenen Fähigkeiten jedoch durchaus bewusst. Der Lord würde es nicht schaffen ihm das Messer in den Rücken zu treiben. Alleine das Geräusch von Medehans Arm, mit dem er ausholte und die Klinge führte, würde Cran bemerken und ihm genug Zeit zum Handeln geben.
    „Was habt ihr General? Seit wann traut ihr euch nicht mehr euren

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