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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Standpunkt zu vertreten?“
    „Tut mir leid, mein Lord. Meine Gedanken kreisen anscheinend immer noch um den Vorfall von vorhin. Ich fürchte hier um eure Sicherheit.“
    Molok spürte ein Gefühl der innerlichen Zerrissenheit.
    Meinen Standpunkt vertreten? Er tut ja gerade so als ob ich ihm jemals im Weg gestanden habe. Dabei habe ich all meine Kraft gegeben, um ihm die Herrschaft zu sichern.
    „Hahaha. Grämt euch deswegen nicht, mein alter Freund. Uns droht hier keine Gefahr.“
    Medehan trat nun an die Seite seines Generals und beugte sich ein wenig zu ihm herab.
    „Seht den Vorfall von vorhin doch eher als eine Art Begrüßung. Ich bin mir sicher, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Falls es also nichts mehr gibt, was ihr mir zu sagen habt, würde ich euch bitten eure Männer zu beruhigen und auf ihre Posten zu verweisen.“
    Molok nahm all seinen Mut zusammen und blickte dem Lord fest in die Augen.
    „Ich frage mich was wir hier wollen, mein Herr. Ich dachte unser Ziel wäre es die Herrschaft über
Komara
an uns zu bringen. Ihr hattet vor, das Imperium und die Valantarier gegeneinander in den Krieg zu treiben, um danach den angeschlagenen Sieger zu unterwerfen. Wie ihr nun hofft dieses Ziel von
Teberoth
aus zu erreichen erschließt sich mir leider nicht. Hier gibt es nichts außer totem Land und gottlosen Missgeburten die meine... die eure Männer heimtückisch morden! Wozu soll das gut sein?“
    Molok rechnete mit einem erneuten Ausbruch seines Herrn. Doch dieser blieb ganz ruhig und ließ sich mit einem schweren Seufzer in seinen Sessel zurücksinken.
    „Ach General. Wie ich sehe haltet ihr noch immer an eurem Hass gegen die fremden Völker fest. Es ist sehr bedauerlich, dass ihr euch damit den Blick für Größeres verschließt.“
    Der stolze Krieger ließ sich nicht beirren und setzte weiterhin auf die Konfrontation mit dem Lord.
    „Ich war eigentlich der Meinung, dass wir ein gemeinsames Ziel haben. Sollte ich mich in Bezug auf eure Verachtung gegenüber diesen... Kreaturen geirrt haben?“
    Medehan wurde nun wieder lauter.
    „Die Missachtung, welche ich für die Völker der Trolle, der Zentauren und alle anderen nichtmenschlichen Völker empfinde, ist ungebrochen! Doch lasse ich mir davon nicht den Weg zu einer höheren Existenz verwehren! Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass unser Volk in seiner derzeitigen Lage die Macht besitzt, um die Herrschaft an sich zu reißen. Dafür ist es nicht stark genug. Noch nicht.“
    Die Art wie Lord Medehan versuchte Molok mit seinen Worten einzuhüllen ließ diesen ein Gefühl der Vorsicht empfinden.
    „Was glaubt ihr tun zu können, um daran etwas zu ändern? Unser Volk ist in der Unterzahl. Der einzige Grund warum die Valantarier auf
Obaru
herrschen ist das Friedensabkommen mit den Trollen. Und
Komara
steht unter der Knute des
Eisernen Imperiums
der Rogharer. Diese verdammten Hunde treiben nicht nur Handel mit den Stämmen der Zentauren, sie haben die Pferdemänner auch als Soldaten in ihre Armee geholt. Und das auch noch als gleichwertige Krieger. Nicht etwa um Karren zu ziehen oder den Rittern als Knechte zu dienen. Nein. Sie stehen auf einer Stufe mit den Menschen.“
    Mit strengem Blick verfolgte Medehan den Gefühlsausbruch seines Generals. Schließlich hielt er es für besser das Gespräch wieder an sich zu bringen.
    „Es reicht! Ihr habt eure Ansichten mehr als deutlich dargestellt. Ich werde über das nachdenken was ihr gesagt habt. Geht nun und meldet euch nach Einbruch der Nacht wieder bei mir!“
    Molok war immer noch sehr erregt, schaffte es jedoch sich zu beherrschen und das Zelt des Lords zu verlassen nachdem er sich verbeugt hatte. Am Zelteingang hatten inzwischen die vermummten Wachen ihren Posten bezogen. Sie machten keinerlei Anstalten vor Molok zu salutieren. Stattdessen blieben sie bewegungslos stehen und machten nicht den Eindruck als wäre es ihnen zu heiß unter ihren schwarzen Schleier und den dicken Kapuzen. Molok war noch zu sehr durch das Gespräch mit dem Lord aufgewühlt, als dass er einen weiteren Gedanken an die mysteriösen Fremden verschwenden wollte. Schnellen Schrittes begab er sich den Hügel, auf dem das Zelt seines Herrn stand, hinab und versuchte sich vorzustellen wie die nächste Unterhaltung mit ihm aussehen würde.
    Medehan stand am Eingang des Zeltes und blickte seinem wütenden General hinterher.
    „Sehr bedauerlich“, sprach Medehan zu sich selbst. „Wirklich sehr bedauerlich.“

Diener des

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