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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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reden lassen. Ihm missfiel der Gedanke, dass sich ein Haufen Freibeuter in den Gaststuben seiner stolzen Hafenstadt breit machte. Die Seeleute waren natürlich verstimmt über diesen Umstand. Nicht nur, dass sie ihr letztes Trinkgelage in einer Schänke vorzeitig beendeten, um schnellstmöglich
Elamehr
zu erreichen, nun verweigerte man ihnen auch noch die Sauferei in dieser Stadt fortzusetzen.
    Ein kurzes Aufheulen und Wimmern lies Brook vermuten, dass der Zweikampf der Hunde vorbei war. Mehr als einen Moment des Mitgefühls konnte sich der Seemann jedoch nicht erlauben. Er hatte derweil nämlich ganz andere Sorgen. Als der Regen erneut einsetzte, suchte Brook Schutz unter einem der umherflatternden Segeltücher.
    Ein wärmender Grog wäre jetzt genau das Richtige. Aber wenn ich bedenke was beim letzten Mal beinahe passiert wäre als ich das Teufelszeug getrunken habe, sollte ich mir überlegen auf heißen Tee umzusteigen.
    Seit sie
Alchor
verlassen hatten, hatte Brook keinen starken Branntwein mehr angerührt. Im Gegenteil. Der beinahe Zusammenstoß mit einem terusischen Handelsschiff hatte ihn dazu gebracht ein Gebet zu Rykanos zu schicken, in welchem er den Verlockungen dieses Geist vernebelnden Getränks abschwor. Den verdünnten Wein, welchen er in den letzten Tagen zu sich genommen hatte, sah er hingegen als weniger bedrohlich an. Außerdem wäre es unhöflich gewesen den guten Tropfen, dem ihm seine alte Freundin anbot, abzuweisen. Noch immer dachte er über das nach was Malda ihm erzählt hatte. Ihrer Meinung nach war er in eine gewaltige Verschwörung hineingeraten, dessen Ausmaß sie noch nicht begreifen konnte. Für Brook war das immer noch kaum vorstellbar. Doch er wusste, dass Malda ihm nicht ohne Grund ihr ganzes Wissen über die falsche Elfenflotte und das Schattenkind anvertraut hätte, wenn sie nicht überzeugt wäre, dass etwas Großes dahinter stecken würde. Zwei Nächte hatte er bei seiner Herzensdame verbracht und gehofft, dass sie ihm noch einiges mehr über ihren Verdacht der Verschwörung erzählen würde. Doch Malda hielt es für das Beste wenn er nicht alles wissen würde was sie in Erfahrung gebracht hatte. Zu viele Leben hingen an dem was im Moment vor sich ging. Sollten die falschen Leute erfahren, dass Malda in die geheimen Unterlagen der königlichen Boten Einblick gehabt hatte, müsste sie um ihr Leben und das ihrer Liebsten fürchten. Brook wollte sie überreden mit an Bord der
Wellenschneider
zu kommen, doch sie bestand darauf, dass er ohne sie davon segelte. Sie hatte Angst, dass ihr Verschwinden das Misstrauen der Verschwörer wecken würde und diese dann Rache an ihrem Onkel nahmen. Er war alles was sie noch an Familie hatte seitdem ihre Eltern gestorben waren. Das Gelächter seiner Mannschaft drang durch die Ladeluken zu ihm hinauf, während er an den herrlich süßen Duft seiner Geliebten dachte. Brooks Hand wanderte zu dem Anhänger, welchem sie ihn zum Abschied geschenkt hatte. Ein dunkler Opal, der von roten Einschlüssen durchzogen war, hing an einer fein gearbeiteten Eisenkette um seinen Hals. Er nahm den Stein zwischen die Finger und betrachtete ihn in all seiner Schönheit. Die Worte Maldas hallten in seinem Gedächtnis wider.
    „
Dieser Anhänger wird dich leiten wenn du über finstere Meere segelst und deinen Weg in der Dunkelheit verlierst.“
    Noch immer konnte er sich an den betörenden Geruch ihrer Haare erinnern und daran wie sie ihm liebevoll mit ihrer Hand über die Wange fuhr als sie sich verabschiedeten. Malda war den Tränen nahe gewesen und auch Brook musste mit sich kämpfen, um nicht die Fassung zu verlieren. Beide wussten, dass es ein unsichtbares Band gab, welches sie auf ewig verbinden würde. Ihre Herzen schienen im gleichen Takt zu schlagen. Beinahe so als würden sich ihre Seelen aus einem früherem Leben her kennen. Brook war sich sicher, dass er für keine andere Frau jemals so empfinden würde. In den Schankstuben der Häfen und in den Gassen der Städte gab es haufenweise Weiber, mit denen man für ein wenig Hartgeld oder eine Flasche Branntwein eine berauschend leidenschaftliche Nacht haben könnte. Doch mit Malda verband ihn mehr. Noch nie hatten sie sich ihrer Lust hingegeben oder mehr getan als einander in den Armen zu halten. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, fühlte Brook mehr Leidenschaft für sie als für irgendeine der anderen Frauen, mit denen er das Lager geteilt hatte. Obwohl er sie erst vor einem Tag verlassen hatte, um

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