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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Unbedarftheit hat ihn sein Leben gekostet.“
    Ein Schock ging Brook durch Mark und Bein. Er fiel auf die Knie und hämmerte mit seinen Fäusten auf den hölzernen Boden ein. Er hatte seinen besten Freund in den Tod geschickt. Und es gab nichts was er daran noch ändern konnte. Am meisten jedoch quälte es ihn, dass er nicht um seinen Kameraden weinen konnte. Dafür waren die Gefühle der Angst und der Verzweiflung zu groß. Sie ließen keinen Platz für Trauer. Still und regungslos blieb Brook am Boden liegen. Er blickte nach oben und sah in das Gesicht der Schattenelfe.
    „Ich hoffe dein Saufgelage in
Alchor
war dir das Leben dieses Mannes wert. Wenn nicht, hat es sich nämlich nicht gelohnt.“

    Während sich Tymae in dem Kapitänsquartier frische Kleidung anzog und noch einmal Kumasins Wunden versorgte, stach die
Wellenschneider
in See. Brook stand am Steuerrad und versuchte sich seine Trauer über Warek nicht anmerken zu lassen. Er hatte es nicht fertig gebracht Malda noch ein letztes Mal aufzusuchen. Stattdessen hatte er einen seiner Männer mit einem Brief zu ihr gesandt. Brook hatte ihm den Befehl gegeben sie erst zu fragen ob sie mit auf die
Wellenschneider
kommen möchte. Sollte sie verneinen, sollte er ihr den Brief übergeben. Sie hatte abgelehnt. Als Tymae ihm in der letzten Nacht vom Tod seines besten Freundes erzählte, zerbrach etwas in Brook. Er wurde sich klar darüber, dass sich von nun an alles verändern würde. Die See war friedlich und gab ihm somit die Gelegenheit über Warek und auch sich selbst nachzudenken. Immer wieder ging ihm das letzte Gespräch mit seinem Freund durch den Kopf. Sobald die
Wellenschneider
zurück nach
Obaru
segelte, musste er unbedingt Wareks Frau Iva aufsuchen. Alleine bei dem Gedanken an sie und die Kinder musste Brook schwer schlucken. Er hatte gegenüber der Mannschaft noch nichts erzählt. Das war allerdings auch nicht nötig. Neuigkeiten sprachen sich auf einem Schiff schnell rum.
    Brook hatte Tymae frisches Verbandszeug für Kumasin bringen lassen. Bei dieser Gelegenheit hat die Mannschaft natürlich Wind von dem bekommen was passiert war. Niemand machte dem Kapitän Vorwürfe. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass ihn die Mannschaft mit anderen Augen sah. Jeder wusste, dass Warek sein bester Freund gewesen war. Nun befürchtete Brook, dass seine Männer ihn für kaltherzig und gewissenlos halten könnten, weil er seinen engsten Vertrauten in den Tod geschickt hatte. Ebenso war das Schicksal von Kumasin noch ungewiss. Fieber hatte er zwar keines, aber die Wunde war doch schwerer als man zuerst angenommen hatte. Der Bolzen des Wachmannes hatte eine verheerende Verletzung hinterlassen. Es würde sehr lange dauern bis der alte Seemann wieder richtig laufen könnte. Falls er denn überhaupt jemals wieder erwachte. Tymae hatte Brook erzählt, dass sie Kumasin betäubt hatte damit die Wunde besser heilen konnte und er sich nicht in Schmerzen wandte. Doch dá Cal hatte das Gefühl, dass sie ihn nur beruhigen wollte, damit er sich nicht so viele Sorgen um den Kranken machte. Brook hatte noch keine Zeit, um mit der Schattenelfe über das zu sprechen was er von Malda erfahren hatte. Doch er konnte es auch nicht mehr lange aufschieben. Die Segel lagen gut im Wind und die
Wellenschneider
hielt direkten Kurs auf
Komara
. Sollte sie weiterhin so gut Fahrt machen, würden sie in acht oder neun Tagen die Gewässer des Imperiums erreichen. Doch Brook war klar, dass er nicht solange warten konnte, um dem Schattenkind zu erzählen was er wusste. Wenn es wirklich der Wahrheit entsprach, was Malda sagte, dann befand sich Tymae in höchster Gefahr. Jemand der soviel Einfluss hatte, dass er dieses riesige Netz aus Intrigen und Täuschungen spinnen konnte, würde sicherlich vor nichts zurückschrecken, um seine Ziele zu erreichen. Brook würde nicht die Schuld an Tymaes Tod tragen wollen. Er kannte sie nun schon viele Jahre. Und obwohl sie es niemals zugeben würde, hatte sich so etwas wie eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihr und dem alten Seemann entwickelt.
    „Versteckst du dich etwa hinter dem Steuerrad, um dir keine weiteren Vorwürfe von mir anhören zu müssen?“
    Die Stimme des Schattenkindes riss Brook aus seinen Gedanken. In ihrem Tonfall war keinerlei Feindseligkeit zu spüren. Im Gegenteil. Sie musste gemerkt haben wie sehr ihn der Tod von Warek getroffen hatte.
    „Nein. Ich… dachte so komme ich auf andere Gedanken.“
    „Und? Bist du auf andere Gedanken

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