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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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nur amüsiert den Kopf und trat ein Stück näher an den Freibeuter heran.
    „Ich werde dir jetzt den Knebel aus dem Mund nehmen. Tu uns beiden einen Gefallen und versuche nicht allzu laut zu schreien, ja?!“
    Doch diese Bitte war eher in den Wind gesprochen, als dass Brook auch nur einen Pferdedreck um sie gegeben hätte. Kaum dass sein Mund von dem alten Lappen befreit war röchelte, stammelte und schrie er seinen Zorn auf den vermeintlichen Schlächter heraus.
    „Du Sohn einer dreckigen Hure! Bastard! Mieses Drecksschwein! Du Trollscheißeschnüffler! Was hast du getan?“
    Es dauerte eine Weile bis Brook die Kraft zum Weiterbrüllen verließ. Am Ende waren seine Beschimpfungen nur noch unverständliches Gejammer, welches Warek dazu brachte wieder am Gespräch teilzunehmen.
    „Bist du fertig? Dann hör gefälligst zu, du Idiot!“ Warek bemühte sich den Blick des Seemannes einzufangen. „Ich habe dir nichts getan. Du bist noch genauso ein Mann wie du es warst als du dem Weib schöne Augen gemacht hast.“ Brook schien die Worte nicht wirklich wahrgenommen zu haben. „Hast du mich gehört? Es ist nichts passiert!“
    Jetzt schien Brook ihn gehört zu haben.
    „Was sagst du? Was soll das heißen? Wenn das ein mieser Scherz ist dann…!“
    „Ich werde dich jetzt losbinden. Und ich wäre dir sehr verbunden wenn du dir erstmal in den Schritt greifen würdest, bevor es dich danach verlangt mir an die Gurgel zu gehen.“
    Ehe Brook sich versah waren seine Fesseln verschwunden. Und tatsächlich, der Halunke hatte Recht.
    „Wie ist das möglich? Ich habe doch gesehen wie…“
    Warek winkte ab und setzte wieder sein verschmitztes Lächeln auf.
    „Du schuldest mir ein großes Stück beste terusische Schweinewurst. Die habe ich nämlich eingebüßt bei diesem kleinen Trick.“
    Brook verstand noch immer nicht was ihm widerfahren war. Warek bemerkte seine Sprachlosigkeit und erzählte ihm was passiert sei.
„Ich habe dir ein dickes Wurstende in die Beinkleider geschoben als niemand hingesehen hat. Dann habe ich das Seil einmal um deinen Arsch gewickelt und es an der Wurst festgemacht. Das was du und die anderen davonfliegen saht, war ein Stück der feinsten Wurst, die es in diesen Landen gibt.“
    Brook konnte es nicht fassen. Dieser Mensch, den er noch bis eben erwürgen wollte, hatte ihn vor den Prügeln und Quälereien der Dörfler bewahrt. Zwar wurde sein Geist aufs Äußerste gefoltert, aber sein bestes Stück war heil geblieben. Wie ein kleiner Junge sprang der Seemann durch die Luft und hielt sich dabei sein Ruder fest.
    „Und ich dachte schon meine Tage als Witwentröster wären vorbei. Bei allen Göttern, ab heute werde ich keinem verheirateten Weib mehr auf ihre Titten schauen.“
    Warek beobachtete das Zwiegespräch zwischen Brook und den stillschweigenden Göttern mit einem erleichterten Gesichtsausdruck. Schließlich hätte der angeblich Kastrierte genauso gut die Beherrschung verlieren und ihn angreifen können, nachdem seine Fesseln durchtrennt waren. Als Brook seine Fassung wiederbekam, trat er an Warek heran und packte ihn bei den Schultern.
    „Ich habe dir Unrecht getan, mein Freund. Du hast mir zwar einen bösen Streich gespielt, aber das ist immer noch besser als ein Seefahrer ohne Steuer zu sein. Mann bin ich froh, dass du solch einen ausgeklügelten Plan in deinem lockigen Schädel hattest.“
    „Also um ehrlich zu sein…“, begann Warek. „Eigentlich hatte ich schon vor das Geld zu kassieren und dir deine Männlichkeit zu nehmen. Doch das Seil ließ sich einfach nicht um dein kleines Ruder binden. Da musste ich mir was einfallen lassen damit mir die Dörfler das Kupfer nicht wieder abnahmen.“
    Für einen Augenblick herrschte völlige Stille zwischen dem Seemann und seinem neuen Freund. Dann brachen beide in schallendes Gelächter aus und klopften sich gegenseitig auf die Schulter.
    „Na komm…“, sagte Brook mit freundschaftlicher Stimme. „Einen wie dich kann ich gut gebrauchen. Und du siehst mir so aus als bräuchtest du einen Platz zum schlafen und was Gutes zu essen. Beides gibt es auf meinem Schiff.“
    „Habt ihr zufällig auch terusische Schweinewurst an Bord?“
    Dieser Satz besiegelte endgültig die Freundschaft zwischen Warek und Brook. Fortan waren sie ein unzertrennliches Gespann auf allen Wegen, die sie einschlugen.

    Brook konnte seine Trauer nicht länger zurückhalten. Ankämpfend gegen die Verzweiflung, blickte der einsame Kapitän hinauf zum Himmel und betete

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