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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Gefesselten einen tollen Witz erzählt, schwang sich der kaltherzige Kastrierer über die Brüstung und landete, wie ein Akrobat nach einem Kunststück, in schauspielerischer Pose auf dem steinernen Brückenweg.
    „Ihr Männer und Frauen, hört mich an. Was hier nun gleich geschieht soll eine Warnung sein. Eine Warnung für all jene, die glauben ungestraft die Röcke von verheirateten Damen anheben zu dürfen. So sollen sie immer an diesen Tag denken und sich fragen ob die Aussicht auf einen schnellen Schuss bei einer dieser Moosrosen…“ Warek ließ ein Lächeln auf die anwesenden Damen kommen „…den Verlust ihres besten Freundes wert sei.“
    Brook konnte nicht glauben was hier gerade passierte. Das alte Luder hatte nur vor, ihren Mann eifersüchtig zu machen und der bestellt sofort einen bekloppten Fleischermeister herbei damit der einem armen Seemann das Ruder vom Schiffsrumpf reißt.
    Wo bin ich hier nur gelandet?
    „Wohl an. Ich beginne nun mit der Operation!“
    Mit ein wenig Anstrengung hob Warek einen dicken Stein auf, an dem er ein Ende des Seils gebunden hatte. Das andere Ende baumelte friedlich im Wind zwischen den Beinen des baldigen Frauenverschmähers.
    „Dieser Findling wird das Übel bei der Wurzel packen und der Fluss wird sie ins Meer hinaus spülen. Auf dass nie wieder jemand Schaden durch sie zu fürchten braucht!“
    Wie jetzt? Übel bei der Wurzel? Etwa meine Wurzel? Das glaub ich einfach nicht!
    Panisch und mit einem flehenden Blick in den Augen bettelte Brook den Fremden um Gnade an. Immer noch wurde er durch einen Knebel am Sprechen gehindert und versuchte somit seinem Blick durch flehende Gesten mit seinen gefesselten Händen Nachdruck zu verleihen. Doch der Fremde blieb eiskalt. Anscheinend genoss er das Ganze auch noch. Der Angstschweiß ran Brook in Strömen über den ganzen Körper. Das Brennen in den Augen konnte ihn dennoch nicht daran hindern das Geschehen zu verfolgen. Irgendwie hoffte er immer noch auf ein Wunder. Doch da passierte es. Mit einem lauten „Flieg!“ schmiss der Wahnsinnige den Stein im hohen Bogen über die Brüstung. Ein Raunen ertönte aus den Mündern der Zuschauer und alle bemühten sich das Seil im Auge zu behalten. Nur einen kurzen Augenblick später straffte sich das Seil und Brook spürte einen starken Ruck durch seinen Körper gehen. Ein kurzer Aufschrei war von den Schaulustigen noch zu hören, dann verließen ihn seine Sinne. Das Letzte was er sah, bevor im schwarz vor Augen wurde, war ein rotschwarzer Schatten, der an einem Seil gebunden in den Fluss fiel. Eine beklemmende Stille machte sich unter den Leuten breit. Warek brach das eisige Schweigen und stellte sich auf einen der Brückenpfeiler während er sprach.
    „Nun habt ihr gesehen wie es denjenigen ergeht, die sich erdreisten ein fremdes Frauenzimmer zu beschmutzen. Erzählt es allen, die ihr kennt und schützt sie somit vor diesem Schicksal. Und ebenso sei euch gewahrt einen unschuldigen Mann eines solchen Verbrechens anzuklagen. Denn jene, die dieses Schicksal für einen Unschuldigen fordern, könnten sehr schnell selbst an diesen Mast gebunden sein.“
    Der Mann, welcher vor kurzem noch gewütet hatte wie ein Verrückter, schaute zu Boden. Jetzt war er sich auf einmal gar nicht mehr so sicher ob Brook tatsächlich wusste, dass die Frau welche er ansprach, verheiratet sei. Doch zugeben würde der Mann das nun bestimmt nicht mehr. Am Ende würde er selbst noch sein Allerheiligstes verlieren.
    „Geht nun!“, rief Warek den Leuten zu. „Der Geläuterte hat sich etwas Ruhe vor euren Blicken verdient. Außerdem muss ich nun seine Wunde nähen. Lasst uns allein!“
    Obwohl einige der Schaulustigen gerne noch ein wenig geblieben wären, wollten sie vor den anderen Dörflern nicht als schadenfroh oder neugierig dastehen. Das was soeben passiert war, hatte dafür gesorgt, dass einige sich in Zukunft etwas mehr zurückhalten würden, wenn es darum ginge einen Streit vom Zaun zu brechen. Schließlich könnte jeder der nächste sein, welcher dort am Brückenpfahl angebunden steht.
    Nachdem Brook und sein Peiniger unter sich waren, nahm dieser einen Eimer voll kaltem Wasser und weckte den Bewusstlosen unsanft auf. Der verstümmelte Seemann brauchte einige Augenblicke, um sich klar zu werden wo er war. Doch als ihm Wareks grinsendes Gesicht entgegenblickte, kam die Erinnerung schlagartig zurück. Brook begann zu toben und bäumte sich mit aller Kraft gegen seine Fesseln auf. Doch Warek schüttelte

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