Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
mit Knebeln blind und stumm gemacht. Alkeer wusste nicht mehr wie lange er nun schon von Malek und den anderen getrennt war. Nachdem die finsteren Krieger ihn verschleppt hatten, wurde er auf ein Schiff gebracht. Alkeer erinnerte sich daran, dass ein Mann ihm etwas Bitteres zu trinken gab. Es schmeckte gegoren und scharf. Sein Bewusstsein schien sich durch den Trank zu verändern. Er fühlte sich als wandelte er in einem Traum umher, konnte aber seinen Körper nicht kontrollieren. Er erinnerte sich an einen Mann in einem reichlich verzierten Gewand, der ihm die Augenbinde abnahm und mit ihm sprach. Alkeer hatte keine Ahnung was der Mann von ihm wollte. Seine Stimme drang nicht zu ihm vor. Es dauerte nicht lange und der Fremde wurde wütend und stach einen Mann, der neben ihm stand, mit einem Dolch nieder. Das war alles was er noch wusste. Sein Mund fühlte sich trocken an. Es war als hätte man ihm mit Sand die Zunge abgerieben und danach mit Salz bestrichen. Ein Durst wie er ihn noch nie zuvor verspürt hatte nahm ihm jegliches Gefühl für Zeit und Raum. Gerade als er wieder drohte die Besinnung zu verlieren, glaubte er eine leise Stimme in seinem Kopf zu hören.
Endlich. Ich habe auf dich gewartet. Nicht mehr lange und du wirst deine Bestimmung erfüllen, junger Mensch.
Wer bist du?
Ich? Ich bin mehr als du dir in deinem sterblichen Geist vorstellen kannst. Dir zu erklären wer ich bin wäre so, als würdest du versuchen einer Ameise zu befehlen einen Steinlöwen zu töten. Du würdest sterben bei dem Versuch mein Wesen zu begreifen!
Was willst du von mir? Wieso passiert das alles?
Sterbliche. Den Lufthauch eines Schmetterlings vermögt ihr nicht zu bezwingen und doch erdreistet ihr euch den Sturm einer neuen Weltordnung aufhalten zu wollen.
Für einen Moment herrschte Stille in Alkeers Geist. Er fragte sich ob er sich die dunkle Stimme nur eingebildet hatte.
Du bist nicht hier weil ich es so will, junger Mensch! Ich bin hier, weil du es so willst!
Ich verstehe nicht.
Hahaha!
Das Gelächter ließ Alkeer mit seinen Gedanken alleine. Mit der Einsicht, dass er wohl langsam der Verstand verlor, gab er sich einer stummen Ohnmacht hin.
Schwerer Aufstieg
Nach nur zwei Tagen hatten sie den alten Opferhügel der Druule erreicht. Die Reise durch das unwirtliche Gelände hatten jedem der Gefährten mehr zu schaffen gemacht, als sie bereit waren zuzugeben. Auch Elrikh hatte mit der pausenlosen Wanderung zu kämpfen. Da Rigga es ablehnte sich auf Sinals Rücken zu setzen und Draihn ebenfalls der Meinung war, dass nur Elrikh sein Reittier besteigen sollte, entschloss sich der Bockentaler ebenso zu Fuß zu gehen wie alle anderen. Den Menschen war nicht entgangen, dass Rigga des Nachts sehr nervös wirkte. Geradezu so, als erwartete sie ein großes Ereignis. Während die anderen die Zeit nutzten, um ihre Waffen zu schärfen oder sich ein wenig Ruhe zu gönnen, hielt die Schamanin ihren Blick immer auf die umliegende Finsternis gerichtet. Elrikh vermied es sie zu fragen warum dies so war. Schließlich befanden sie sich an einem Ort, der gefährlicher wohl nicht seien könnte. Hier zu fragen warum die Sahlet so nervös war, würde sicherlich unpassend sein.
„Dort oben ist es.“ Rigga deutete auf den vor ihnen liegenden Hügel. „Von dort aus gelangen wir direkt in die
Schlucht von Baromuhl
.“
Elrikh war neugierig geworden.
„Rigga? Wer oder was ist Baromuhl?“
Die Schamanin blickte sich um und sah, dass die anderen etwas zurückgefallen waren.
„Wie es scheint haben wir einen Moment Zeit. Dann werde ich dir sagen wer er war.“
„Sollen die anderen dies etwa nicht hören?“
„Nun ja. Mart könnte vielleicht ungehalten auf dieses Thema reagieren. Also, Baromuhl war ein Trollfürst des zweiten Zeitalters. Ungewöhnlich machthungrig für einen Dickhäuter kann man sagen. Er vereinte alle Stämme der Trolle unter seinem Zeichen und bot sich als Verbündeter den Dämonen der Unterwelt an.“
„Was! Ein Troll…?!“
„Hör zu und unterbrich mich nicht! Baromuhl ließ seine stärksten Krieger nach
Teberoth
bringen, um die Pforte in die jenseitige Welt zu finden. Mehr als eintausend Trolle rissen die Erde mit bloßen Händen auf. Erde, Sand, Stein und Fels konnten ihnen nicht widerstehen. Sie gruben sich durch das Land wie eine Made durch den Speck. Baromuhl trieb sie bis zur totalen Erschöpfung an. Jene, die nicht mehr die Kraft hatten, um noch weiter zu graben, wurden von seinen Leibwächtern
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