Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
von alleine zu heilen.
„Ich weiß, du bist ein stolzer Krieger der keine Hilfe braucht. Aber wir haben nicht die Zeit, um zu warten bis alles verheilt ist. Bitte lass mich dir helfen.“
Zögerlich nickte der Hüne der Magierin zu.
„Na gut. Tu was in deiner Macht liegt, Schamanin. Aber ich will nicht mit irgendwelchen Geist verwirrenden Zaubern belegt werden!“
„Keine Sorge. Nichts dergleichen wird geschehen.“
Rigga nahm eines ihrer Amulette ab und legte es auf das Bein des Trolls. Dann umfasste sie seine mächtige Pranke mit beiden Händen und fing an etwas in einer unbekannten Sprache zu murmeln. Mart spürte die Wirkung des Zaubers und konnte mit ansehen wie die große Wunde am Knie sich langsam verschloss. Ein schmatzendes Geräusch war zu hören, als die letzten Fleischfetzen sich zusammenfügten. Auch die kleineren Verletzungen des Trolls hatten aufgehört zu bluten und schienen bereits mit der Wundheilung eingesetzt zu haben. Ein breites Grinsen machte sich auf Marts Gesicht bemerkbar.
„Ganz schön ausgeschlafen seid ihr Sahlets. Beulen, Kratzer, gebrochene Knochen oder gespaltete Schädel, eure Schamanen eilen herbei und machen alles ungeschehen, noch bevor man
„Mogeltroll“
sagen kann.“
Erfreut darüber, dass ihr Heilzauber so gut gewirkt hatte, löste Rigga die Verbindung zu dem Riesen und gönnte sich nun selbst etwas Ruhe. Rethika hatte zwar ebenfalls Bekanntschaft mit dem Säbel eines seiner Gegner gemacht, doch der Zentaur war zu stolz um die heilenden Künste von Rigga in Anspruch zu nehmen. Stattdessen reinigte er seine Wunden mit Branntwein und versorgte sie mit ein paar zerkauten Pflanzen. Draihn, Elrikh und Rigga waren glücklicherweise von Verletzungen verschont geblieben. Eigentlich hatte Elrikh damit gerechnet, dass ihm Draihn Vorwürfe wegen seines waghalsigen Manövers machen würde, mit dem er Sinal aus den Händen der Nomaden befreit hatte. Doch der Krieger schien seit der Begegnung mit den Mördern seiner Schwester nicht mehr ganz bei sich zu sein. Vielleicht war es auch der Gang über die Götterpfade, der ihn beschäftigte. Elrikh bemerkte wie der Ritter sehnsüchtig zu dem steinernen Tor blickte.
Genauso hat er ausgesehen nach unserer Verbindung mit den Singula. Das Glückgefühl auf den Pfaden muss ihm wie der Himmel vorgekommen sein. Hoffentlich müssen wir diese Wege alsbald nicht wieder beschreiten. Ich fürchte um seinen Geist wenn er der Versuchung der Lichter erneut widerstehen muss.
Rigga war froh, dass sich ihre Hoffnung bestätigt hatte und die Gruppe aus einem der Göttertore von
Teberoth
schritt. So wussten sie zumindest wo sie einen Weg zurück oder auf einen der anderen Kontinente finden würden. Elrikh ließ seinen Blick über die umliegende Hügelkette schweifen. Die trostlose Landschaft hatte Ähnlichkeit mit
Talamarima
. Wobei hier das Land noch feindseliger und härter wirkte. Alles machte auf ihn den Eindruck als sei er ein ungebetener Gast. Die Luft roch nach Schwefel, die Hitze der Sonne brannte unangenehm auf der Haut, ja sogar der Boden unter seinen Füßen fühlte sich unbequem und feindselig an. Nur mit Mühe konnte der junge Zimmermann sich auf seine Gedanken konzentrieren und versuchen die nächsten Schritte der Gruppe zu ergründen.
„Merkwürdig. Nach Riggas Erzählungen hatte ich damit gerechnet, dass wir auf einem hohen Berggipfel oder auf dem Grunde eines Vulkans aus dem Tor schreiten. Doch dies sieht mir mehr nach einer toten Ebene aus.“
Die Sahlet-Schamanin trat an ihn heran und sprach in einem flüsternden Ton.
„Lasse dich von dem äußeren Schein nicht trügen. In seinem Inneren verbirgt
Teberoth
die grässlichsten Kreaturen, welche du dir nur vorstellen kannst. Und wenn wir es nicht schaffen den Jungen rechtzeitig zu finden, wird auch die Oberfläche von den Mächten des Bösen beherrscht werden.“
Draihn hatte sich aus seiner Zurückgezogenheit gelöst und trat an die anderen heran.
„Ich würde sagen wir rasten eine Stunde. Dann wird es Zeit, dass wir uns auf den Weg zur Schlucht machen.“
Jeder wusste, dass sie eigentlich keine Zeit zu verlieren hatten und eine Stunde über das Schicksal ihrer Mission entscheiden konnte. Doch es half nichts. Der lange Marsch, welcher noch vor ihnen lag, würde ohnehin genug an ihren Kräften zehren. Schließlich wussten sie nicht welche Aufgaben am Ende auf sie warten würden.
Der unergründliche Pfad der Götter
Keine Antworten
Man hatte ihn auf ein Pferd gebunden und
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