Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Spuren hinterlassen. Wieder einmal war es Nissina, die sich gegen die Hoffnungslosigkeit zur Wehr setzte.
„Was glaubst du denn was passieren wird, Bolmar?“
Zu jedermanns Überraschung gab der Axtkämpfer keine Antwort von sich. Stattdessen wog er seine mächtige Waffe in den Händen und ließ seinen Blick über die scharfe Schneide wandern. Man konnte sehen wie sein Geist nach einer Antwort suchte. Schließlich stahl sich ein Schmunzeln auf das Gesicht des Kriegers, welches sich immer mehr zu einem breiten Grinsen entwickelte. Ohne Vorwarnung begann er plötzlich lauthals zu lachen. Sein dicker Bart hüpfte auf seiner Brust auf und ab, während er den Kopf zurückwarf und mit seinem Gefühlsausbruch die Aufmerksamkeit der gesamten Schiffsmannschaft auf sich lenkte. Allmählich schien er sich wieder im Griff zu haben und schenkte seinen Kameraden ein wildes, zähnefletschendes Grinsen.
„Sie werden uns verdammt noch mal die Eingeweide herausreißen. Aber vorher werden einige von ihnen dran glauben müssen. Ich werde meinen Stahl in ihr Fleisch graben und ihnen ihre gottverdammten Schädel einschlagen!“
Gegen die Zeit
Der Weg durch die Göttertore war schwieriger gewesen als sich die Schamanin gedacht hatte. Angekommen in der Welt zwischen den Toren musste sie die Führung übernehmen um die angeschlagene Gruppe in Sicherheit zu bringen. Es hatte sie sehr viel Kraft gekostet einen Schutzzauber zu weben, um die Gemeinschaft vor möglichen magischen Fallen zu bewahren. Doch sie fanden nichts dergleichen vor. Für Rigga leuchtete der Götterpfad in allen Farben des Regenbogens. Im Geiste der Schamanin mischten sich die schillernden Farben miteinander und wiesen ihr einen Weg aus dem Labyrinth aus Licht, durch das sie die Auserwählten führen musste. Es war anstrengend sich auf diese uralte Magie zu konzentrieren, ohne ihr dabei völlig zu verfallen. Beinahe erschien es ihr so, als wollten die Erbauer der Pfade sie dazu einladen für immer an diesem Ort zu bleiben. Und sie musste sich eingestehen, dass es einen Moment der Schwäche gab in dem sie nichts lieber getan hätte als sich den magischen Impulsen dieser Zwischenwelt hinzugeben. Alles erschien dort soviel einfacher. Gefühle wie Angst, Trauer, Zweifel oder Zorn schienen keinen Halt auf den Pfaden zu finden. Doch Rigga ermahnte ihren Geist zur Vorsicht und erinnerte sich an die Verantwortung, welche auf ihren Schultern ruhte. Als sie die Götterpfade verließen und wieder die vertraute Welt erreichten, empfand sie große Erleichterung. Die anderen schienen das Erlebnis als etwas Wunderschönes wahrgenommen zu haben, doch für sie bedeutete es eine Prüfung ihrer Willensstärke. Als Schamanin war sie sehr anfällig für jene magischen Ströme, welche die Götterpfade umkreisten. Ein Gefühl als würden tausende Stimmen nach ihr rufen, begleitete sie während des ganzen Überganges. Als die Gefährten die Pfade verließen und in die wirkliche Welt zurückkehrten, schwanden die Glücksgefühle binnen eines Wimpernschlages. Rethika und Draihn zogen ihre Waffen mit dem ersten Schritt, den sie auf festen Boden taten. Misstrauisch blickte der Zentaur umher und suchte die Umgebung nach Anzeichen von Feinden ab.
„Sieht so aus als hätten wir es geschafft. Ich glaube nicht, dass die Wüstenärsche uns hierher folgen werden.“
Rethika entspannte sich und ließ seine Waffe sinken. Auch Draihn war sich sicher, dass ihnen hier keine Gefahr drohte. Bevor die Gruppe ihren Weg fortsetzen konnte, mussten sie ihren entkräfteten Körpern etwas Ruhe gönnen. Mart hatte schwere Verletzungen beim Kampf gegen die Nomaden davongetragen. Viele Armbrustbolzen und Speere hatten sich ihren Weg durch die dicke Haut des Riesen gegraben und ihn eine Menge Blut verlieren lassen. Besonders die schwere Wunde an seinem Knie machte ihm zu schaffen. Ohne sich seinen Zustand anmerken zu lassen, ließ der Koloss sich gespielt gemütlich an einem Felsen nieder und versuchte das Brennen in seinen Lungen unter Kontrolle zu kriegen. Vorsichtig näherte sich Rigga dem angeschlagenem Troll und besah sich seine Wunden.
„Wenn du es mir erlaubst, kann ich die Heilung mit einem Zauber beschleunigen.“
Man merkte Mart an, dass er von dem Angebot der Schamanin nicht gerade begeistert war. Trolle waren es nicht gewohnt sich um so etwas Gedanken zu machen. Wenn sie aus einem Kampf schwerere Verletzungen davontrugen, zogen sie sich für ein paar Tage zurück und überließen es ihrem Körper sich
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