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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Bestrafung. Es war Rethika, der an ihre Seite schritt und ihr seine Hand auf die Schulter legte. Es war als ob dem Krieger in genau diesem Augenblick der Sinn ihrer Mission klar wurde. Überrascht blickte ihn die Sahlet aus glasigen Augen an. Der Zentaur schien all seinen Unmut abgelegt zu haben.
    „Wir werden sie rächen! Das schwöre ich dir bei meinem Blut. Jeder einzelne, der in diesen Gruben sein Ende gefunden hat, ob Sahlet, Zentaur oder einem der anderen Volk zugehörig, wird von uns gerächt werden!“
    Rigga schien neuen Mut gefasst zu haben und ergriff die Hand des Zentauren. Ihre echsenartigen Augen füllten sich mit Tränen.
    „Gemeinsam“, war alles was sie sagte.
    Doch es genügte um den Schwur ihres Kampfgefährten zu erwidern.
    „Sind wir zu spät?“
    Fast hätte sich Draihn nicht getraut diese Frage an Rigga zu richten, doch konnte er den furchtbaren Anblick der Gruben einfach nicht mehr ertragen. Die Schamanin wandte sich von der Gruppe ab und schritt auf einen nahe liegenden Abhang zu.
    „Folgt mir!“
    Glaubten die Gefährten noch bis eben, es könne keine größere Grausamkeit geben als jene, die sie in den Opfergruben sahen, wurden sie nun eines besseren belehrt. Rigga hatte sie zu einem Hang geführt, der in ein langes, steinernes Tal mündete. Unterhalb des Hügels, auf dem sie alle standen, musste sich ein unglaubliches Massaker zugetragen haben. Man konnte erkennen, dass es sich hier um ein großes Armeelager gehandelt haben musste. Offenbar waren die Soldaten angegriffen und vernichtend geschlagen worden. Doch die Angreifer hatten es nicht dabei belassen sie einfach nur zu töten. Man hatte sie nackt ausgezogen und dann kopfüber an Bäume und Felsen gebunden. Offenbar hatte man sie durch unzählige kleine Wunden ausbluten lassen. Das Tal glich einem Gemälde, welches man mit Blut gemalt hatte. Der Lebenssaft tropfte auf die Erde hinab und bildete einen roten Fluss, der durch den ganzen Landeinschnitt zu verlaufen schien. Wohin man auch blickte, überall sah man das gleiche Bild des Todes. Seltsamerweise schien es keine Aasfresser zu geben, die sich an den Leichen zu schaffen machten. Noch nicht einmal Insekten, die sich an dem Blut labten waren zu sehen. Draihn erkannte die zerfetzten Uniformen, die auf dem Boden verstreut umher lagen. Sie alle trugen ein Wappen, welches eine Schlange darstellte, die sich um einen Turm wandte.
    „Diese armen Menschen gehörten zur Armee von Lord Medehan. Wer hat ihnen das nur angetan?“
    „Es war ihr eigener Herr, der sie als Opfergabe an die Wächter der
Baromuhl-Schlucht
bestimmte.“
    Riggas Stimme klang emotionslos und kalt. Der Anblick ihrer ermordeten Brüdern und Schwestern spukte immer noch durch ihren Geist.
    „Medehan hat sie geopfert, um den Pfad der Götter zu öffnen. Seht!“ Mit ihrem Stab wies sie nach Norden. „Dort am Horizont lauert der Berg
Emorok
. Sein Gipfel ist von schwarzen Wolken verhangen. Ein Zeichen dafür, dass er auf die Ankunft des Dämons wartet.“
    Der Stab der Schamanin beschrieb einen Bogen und deutete nun wieder auf das vor ihnen liegende Tal.
    „Der Blutzoll, den Medehan an die Wächter entrichtet hat, öffnete die
Schlucht von Baromuhl
. Auch benannt als
Der unergründliche Pfad der Götter.
Medehan wird ihn beschreiten und seinen Weg zu den verschlossenen Toren von
Berrá
finden. Wenn er sie öffnet, werden die Druule in unsere Welt einfallen und unter den Augen des Dunkelgottes den Schrecken der Unterwelt über uns bringen.“ Rigga beugte sich zu Elrikh hinüber und flüsterte verschwörerisch. „Die Geschichte wiederholt sich!“
     
    Jenseits des Pfades
    „Hast du Angst, mein Junge?“
    Medehan trat an den gefesselten Alkeer heran. Dieser war mit schweren Eisenketten an eine Wand gekettet und kämpfte noch mit dem Licht, dass ihm in die Augen stach, nachdem man ihm die Binde entfernt hatte. Tagelang war er geknebelt und gefesselt durch die Dunkelheit geführt worden. Mal saß er auf einem Pferd, dann wiederum hatte er das Gefühl kräftige Hände würden ihn packen und wie einen Sack durch die Gegend schleifen. Weder hatte er zu Essen bekommen, noch hatte man ihm seine Augenbinde in der ganzen Zeit abgenommen. Lediglich einen Schluck modrig schmeckendes Wasser hatte er ab und an erhalten.
    Man hat mich entführt! Wie lange bin ich schon von Malek und den anderen getrennt? Ich kann mich nicht mehr erinnern.
    Seine Beine fühlten sich schwer an und schienen jeden Augenblick ihren Dienst zu versagen,

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