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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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doch nun, da er wieder sehen konnte, wollte er wissen wer ihm das alles angetan hatte. Seit seiner Gefangenschaft glaubte er immer wieder mehrere Stimmen zu hören. Doch konnte er nicht sagen wem sie gehörten. Mit verquollenen Augen blinzelte er an dem Licht einer Fackel vorbei und blickte in die harten Züge eines unheimlichen Mannes. Nur wenige Schritte entfernt erhob sich ein Fremder aus dem Schatten.
    „Es tut mir leid. Jemand so bedeutendes wie du hat es nicht verdient so vernachlässigt behandelt zu werden. Ich hatte gehofft etwas Zeit zu haben, um mit dir zu plaudern. Bedauerlicherweise hat einer meiner Männer den aberwitzigen Gedanken gehabt dich mit Schwindelkrautessenz ruhig zu stellen. Dadurch warst du in den letzten Tagen leider nicht sehr gesprächig. Ich nehme an dieser elendige Trank hat dir ein paar unruhige Tagträume beschert.“
    Dann habe ich mir diese Stimme vielleicht nur eingebildet. Sie kam vom Schwindelkraut.
    Selbst in seinem geschwächten Zustand bemerkte Alkeer sofort, dass der Mann mit ihm spielte. Das aufgesetzte Gesicht des Bedauerns stand ihm nicht besonders gut. Der Junge wollte etwas sagen, konnte jedoch nicht genügend Spucke sammeln, um das entsetzliche Kratzen in seiner Kehle zu beseitigen. Sein Gegenüber zeigte sich gnädig und hielt ihm einen Wasserschlauch an den Mund. Gierig sog er das kühle Nass ein.
    „Sachte, mein Junge. Nicht, dass du dich noch verschluckst.“
    Da war es wieder. Dieses gespielte Mitleid.
    „Wo… wo bin ich? Was wollt ihr von mir?“
    Ein entsetzliches Lachen war die Antwort auf seine Fragen.
    „Hahaha. Was ich von dir will? Mein Junge. Schmeichele dir nicht zu sehr. Derjenige, von dem ich etwas will ist noch fern. Doch schon bald ist er hier.“
    „Wer… wer seid ihr?“
    Alkeer erntete einen verachtenden Blick von dem Mann.
    „Ich bin Lord Medehan, Fürst von
Komara
. Und bald Herrscher über ganz
Berrá.
Und du bist nichts weiter als ein Werkzeug in meinen Händen. Also überschätze nicht deinen eigenen Wert, mein Junge.“
    Alkeer fing langsam an zu begreifen.
    Er benutzt mich als Köder. Doch warum? Die einzigen, die von meiner Entführung wissen, sind Malek und seine Männer. Warum sollte sich dieser Verrückte die Mühe machen ein paar Ordensritter in seine Gewalt zu bringen?
    Medehan war nicht entgangen, dass sein Gefangener innerlich zu Grübeln schien. Amüsiert über diesen Umstand setzte er sich auf einen gepolsterten Stuhl, der dem Jungen gegenüberstand und lächelte ihn finster an.
    „Du fragst dich sicherlich warum ausgerechnet du dieses Schicksal erleidest, oder? Es wäre so viel einfacher wenn man wüsste welche Bestimmung einem der Göttervater zugedacht hat. Doch in seiner Selbstherrlichkeit sind wir dem Schöpfer allen Übels gleichgültig geworden. Deswegen ziehe ich es vor die Fäden des Schicksals selbst in die Hand zu nehmen.“
    Erst jetzt bemerkte Alkeer die ungewöhnliche Kleidung des Mannes, der sich ihm als Lord Medehan zu erkennen gegeben hatte. Er trug eine weite, dunkle Robe, die mit verschiedenen in Gold gestickten Runenzeichen verziert war. Um seinen Hals hing ein Amulett, welches dem von Alkeer sehr ähnelte.
    Was zum…?
    Ein kurzer Schreck ging durch Alkeers Knochen. Das Amulett, welches der Lord um den Hals trug, sah nicht nur so aus wie jenes, das er von seinem Vater erhalten hatte, es war das Amulett. Medehan hatte das Lederband, an dem es festgebunden war, gelöst und durch eine silberne Kette ersetzt. Beiläufig strich er mit seinen Fingern über das Medallion und schenkte Alkeer dabei ein bösartiges Grinsen.
    „Es macht dir doch wohl nichts aus, dass ich mir dieses Schmuckstück… ausleihe, oder mein Junge? Dort wo du hingehst brauchst du es sowieso nicht mehr.“
    Alkeer wusste nicht was er sagen sollte. Sein Geist wollte einfach nicht begreifen warum er in dieser Lage war. In diesem Moment betrat ein weiterer Mann den Raum, der ebenso wie Medehan in ein prunkvolles Gewand gehüllt war. Seines war jedoch weiß wie Schnee und mit silbernen Runenzeichen bestickt. Doch die Verbindung zu der Robe von Medehan war unverkennbar. Alkeer nahm an, dass der Mann, ebenso wie sein Peiniger, aus edlem Hause stammte. Sein Vollbart war fein säuberlich ausrasiert, sein Haar aufwendig hergerichtet und seine Haut sah aus wie die eines Mannes, der noch nie unter der heißen Sonne auf dem Feld gearbeitet hatte. Doch weder sein gepflegtes Aussehen noch der goldene Schmuck der seine Hände zierte, konnte den Gram

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