Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
beginnt mit dem Ritual!“
Der in Weiß gekleidete Mann wurde anscheinend von Unruhe und Rastlosigkeit geplagt. Seine Wut auf den Lord schien keinesfalls gespielt zu sein.
„Bitte beruhigt euch. Es läuft alles so wie es geplant wurde. Sämtliche Vorbereitungen sind getroffen. Sobald derjenige hier ist, auf den wir warten, wird das Ritual beginnen und ihr werdet erhalten wonach ihr euch am meisten sehnt. Darauf habt ihr mein Wort.“
„Euer Wort?! Dass ich nicht lache! Euer Wort ist nichts wert, Medehan. Eure Taten sind es, an denen ich euch messe. Und die sprechen nicht gerade für euch. Warum habt ihr diesen Jungen entführt? Es wäre doch viel einfacher gewesen sich des Menschen zu bemächtigen, den wir wirklich für das Ritual brauchen. Ihr zögert es unnötig hinaus!“
„Der, den wir brauchen, muss aus freien Stücken zu uns kommen. Er muss den unergründlichen Pfad ohne Fesseln beschreiten. Nur so ist er für uns von Nutzen.“
Unzufrieden mit den Erklärungen Medehans, wandte der Mann sich ab und wurde von einer kleinen Eskorte aus der Halle begleitet. Medehan sah ihm mit zornigem Blick hinterher.
Deine Arroganz wird bald ein Ende haben. Selbst deine Ritter werden dich dann nicht mehr beschützen können! Hier in den Hallen der Baromuhl-Schlucht wird meine Herrschaft über die Welt beginnen! Sobald ich das Tor in die verborgene Welt geöffnet habe, werden meine neuen Krieger dafür sorgen, dass dieser Emporkömmling und seine abgehalfterten Kuttenträger mir nicht mehr im Wege sind! Und wenn die toten Leiber in den Opfergruben von den Seelen der Unterwelt erfüllt sind, habe ich unsterbliche Kämpfer! Dieser Armee wird sich niemand entziehen können!
Hilfe naht
Hastig kehrte Lemok zu seinen Gefährten zurück. Dabei bemühte er sich möglichst keinen Lärm zu machen. Die steinigen Tunnelgänge fingen jedes Geräusch auf das seine Schritte verursachten und gaben diese mit einem unvermeidbarem Hall wider. Der junge Bogenschütze hatte das Versteck des Feindes ausgespäht und musste nun so schnell wie möglich zu Malek und den anderen zurück um zu berichten. Lemok konnte es nicht riskieren, dass das Licht einer Fackel ihn verriet. Das Einzige was die Tunnel etwas erhellte, waren leuchtende Moosflechten, die an den Wänden und Decken des steinernen Labyrinths hingen.
Hoffentlich finde ich nachher den Weg wieder. Hier sieht ja ein Gang aus wie der andere.
Endlich erreichte er das Versteck seiner Kameraden und konnte sich einen Moment zum Durchatmen nehmen. Sofort war Bolmar an seiner Seite.
„Und? Hast du sie gefunden? Wo sind sie? Wie viele sind es?“
„Um Himmels Willen!“, ging Nissina dazwischen. „Nun lass ihn doch erstmal Luft holen. Du siehst doch, dass er die ganze Zeit gerannt ist!“
„Es… es geht schon…
Keuch
! Sie haben den Jungen. Ich konnte nicht sehen wo sie ihn versteckt halten, aber ich konnte ein paar der Wachen belauschen. Offenbar haben sie vor den Jungen zu opfern. Es kann nicht mehr lange dauern. Ich konnte einen kurzen Blick auf Medehan erhaschen. Aber da war noch jemand. Leider konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Aber seine Stimme kam mir bekannt vor. So wie er gesprochen hat nehme ich an, dass es sich bei ihm auch um einen Adeligen handelt.“
Malek schritt nachdenklich auf und ab.
„Du sagst, die Wachen haben sich miteinander unterhalten? Dann können es keine Untoten gewesen sein. Medehan hat also tatsächlich noch einen Verbündeten.“
„Wie kommst du darauf?“, fragte Nissina. „Vielleicht sind es seine eigenen Leute gewesen.“
Malek schüttelte den Kopf.
„Du hast doch das Blutbad am Eingang der Schlucht gesehen. Medehan hat seine Männer geopfert, um die Talwächter zu besänftigen. Glaubst du wirklich, dass es noch Männer aus seiner Armee gibt, die ihm gefolgt sind nachdem er ihre Kameraden als Opferlämmer abgeschlachtet hat? Ich denke nicht.“
„Aber wer würde sich mit ihm verbünden? Wer auf ganz
Berrá
wäre so wahnsinnig ihm zu folgen?“
„Ich weiß es nicht. Aber wir werden es bald herausfinden.“
Malek versuchte sich im Kopf einen Plan zurechtzulegen. Doch es gab einfach zu viel Unbekanntes, auf das sie sich nicht vorbereiten konnten.
„Wir müssen herausfinden wo sie Alkeer gefangen halten. Medehan wird sicherlich nicht mehr lange warten.“
„Da gibt es nur eines“, warf Bolmar ein. „Wir kämpfen uns von Gang zu Gang und hoffen, dass wir ihn finden bevor Medehan uns entdeckt und seine Verfaulten
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