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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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besser aufgehoben! Nicht einmal einen Schutz vor der brennenden Sonne gibt es!“
    Geduldig lehnte Mifar an einem Pulverfass und kaute auf einem Stück Honigwurzel herum. Erst als Alkeer bemerkte, dass er anscheinend mit sich selbst sprach, hielt er inne und sah zu Mifar herüber. Dieser drückte sich schwungvoll vom Fass ab und grinste seinen neuen Ruderkameraden an als hätte dieser ihm gerade ein Kompliment über seine schönen braunen Zähne gemacht.
    „Ich glaube wir werden viel Spaß haben, mein Junge. Weißt du, Frauen gibt es ja nicht viele an Bord. Und die paar, welche hier sind, sind alles Soldatinnen der valantarischen Armee. Von denen gibt sich keine mit einem Prachtburschen wie mir ab. Es lässt einen von Zeit zu Zeit schon mal nachdenklich werden, wenn man kein keifendes Weib um sich herum hat. Doch nun…“, Mifar klopfte Alkeer auf die Schulter “…bist du ja da. Und ich muss sagen, du keifst genauso wie meine zweite Frau und meine vierte Tochter. Das wird sicher lustig werden.“
     
    Obwohl die Sonne nicht mehr so heiß brannte wie noch vor einigen Stunden, genügte es um Dukarus zum schwitzen zu bringen. Stets stand ein Bursche mit einer Karaffe Wasser hinter ihm und füllte unentwegt den Becher des Kapitäns nach. Dieser war jedoch verärgert über das lauwarme Getränk und forderte etwas Kaltes zur Erfrischung. Valantarische Schiffskommandeure, allen voran Dukarus, wurden sehr schnell ungehalten wenn sie auf ihren Luxus verzichten mussten. Bei normalen Reisen wurde stets eine Kiste mit Getränken kühl gehalten, indem man sie an zwei dicken Tauen ins Meer hinab lies und hinter sich herzog. Das tiefere Wasser sorgte für die nötige Kälte wenn die Sommertage zu heiß wurden. Doch während eines Kampfeinsatzes war an so etwas gar nicht zu denken. Der Flottenmeister würde Hó Dukarus einen Kopf kürzer machen wenn er mitbekäme, dass dieser etwas Kaltes zu trinken haben möchte und dafür die Bereitschaft seines Schiffes minderte.
    „Gib mir den Fernblick!“, fuhr Dukarus einen der Seeleute an.
    „Jawohl Kommandant.“
    Der Fernblick war seit jeher eine faszinierende Erfindung. Es handelte sich dabei um einen zylindrischen Gegenstand, der in seinem Inneren mehrere runde Glasscheiben beherbergte. Blickte man durch das richtige Ende hindurch, konnte man weit entfernte Dinge ganz deutlich erkennen. Dukarus hatte sich nie dafür interessiert wie das ganze funktionierte, aber insgeheim war er überwältigt von diesem Werkzeug. In seiner Schreibstube verbarg er ein ganz ähnliches Utensil. Es handelte sich dabei um eine recht neue Kreation aus
Isamaria
. Es war eine einzelne dicke, rundliche Glasscheibe, die von einem Metallring umfasst wurde und einen Griff an der Seite hatte. Die Erfinder nannten es Leseglas. Es vergrößerte die Dinge nicht um so viel wie der Fernblick, aber es erleichterte einem das Lesen von kleinen Schriften, in dem es sie deutlicher erkennbar machte. Dukarus wollte jedoch nicht, dass ihn jemand mit dem Leseglas sah. Für ihn war die Benutzung dieses Gegenstandes ein Zeichen für das voranschreitende Alter. Seine Eitelkeit verbot ihm deshalb eine Handhabung vor seinen Untergebenen.
    „Wo stecken denn nur unsere Melder? Ich kann ihr Boot nicht ausmachen. Nachdem sie… ah, da sind sie ja.“
    Ein hämisches Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Mifar und der Schiffsjunge waren seit einigen Stunden zwischen den einzelnen Schiffsgruppen hin und her gerudert, um mehrere Kuverts mit Nachrichten zu überbringen. Unter dieser gleißenden Sonne war es ein Wunder, dass sie immer noch durchhielten. Doch selbst wenn sie die salzige See und die heiße Luft nicht zur Verzweiflung trieben, die schmerzenden Knochen und die wunde Haut würden sie noch einige Tage spüren.
    Da scheint der Gott des Wassers ja noch einmal Mitleid mit euch gehabt zu haben. Anstatt während eines Unwetters mit dem Ruderboot zu kentern, werdet ihr langsam von den Strahlen der unerbittlichen Sonne verbrannt.
    „Dukarus!“, erklang es hinter dem Kapitän.
    Sofort war sein Lächeln verschwunden und hatte einer vor Zorn verzerrten Fratze Platz gemacht. Kaum etwas hasste er so sehr, wie dass jemand ihn nicht mit seinem vollen Titel ansprach.
    „Du dreckiger…!“
    „Es wurden fremde Schiffe gesichtet, Kapitän. Wir wissen nicht wie viele, aber die
Heimatschild
signalisiert mehrere Dutzend! Sie halten genau auf die Flotte zu!“
     
    „Wann sind wir endlich fertig?“
    Alkeer leckte sich über seine

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