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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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vielen Dekaden nach
Obaru,
um Teil des Rates zu werden. Er verstand es die menschlichen Vertreter mit seiner Art für sich einzunehmen. Andere Elfen hatten auf den Rat stets einen zu überheblichen Eindruck gemacht. Doch Elynos verstand es, sowohl mit Menschen, als auch mit den anderen Volksvertretern im hohen Rat gut auszukommen. Ob sein gewinnendes Wesen sich auch bei der heutigen Versammlung durchsetzen würde, musste sich allerdings erst noch zeigen. Die Stimmung der Ältesten war mehr als nur angespannt. Jeder einzelne Sprecher nutzte seine Redezeit voll aus und niemand verbarg dabei, dass das Vorgehen der Schattenelfen für unakzeptabel gehalten wurde.
    Elynos beendete seinen letzten Satz und räumte das Podest für das nächste Ratsmitglied. Es war nun an Marakhe, dem Gesandten der Zentauren, das Wort zu übernehmen. Anmutig und mit sichtbarer Erregung in den Augen betrat der alte Krieger das kreisrunde Podest. Das Klappern seiner schweren Hufe klang lange und hart durch die steinerne Halle. Ohne sich mit einer langen Begrüßung oder einer Ehrerbietung in Richtung des Ratsführers aufzuhalten, begann der Zentaur mit seiner Rede.
    „Das Volk der Elfen hat seit mehr als acht Dekaden keine Nachricht mehr zum hohen Rat gesandt. Selbst als die euren noch regen Kontakt mit den Weisen
Berrás
pflegten, ließen sie sich persönlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr auf
Obaru
blicken. Als die Anzeichen dafür, dass der totgeglaubte Dämon wieder erwacht sei sich häuften, schickten wir eurem Volk eine Nachricht mit der Bitte um Hilfe. Dass sie uns eine Meuchelmörderin der Schattenkinder sandten, ist an sich schon eine Schande. Aber dass ihr, Elynos, ein Mann auf den der Rat immer Stolz war ihn in seiner Mitte wissen zu dürfen, nicht zu eurem Volk gegangen seid um ihnen die Bedeutung der Zeichen klarzumachen, wirft einen dunklen Schatten auf jenes Vertrauen, welches wir stets in euch setzten. Wenn ihr euer Volk nicht zur Vernunft zu bringen vermögt, wer dann? Fürst Moran, der Anführer der vereinten Stämme, macht sich große Sorgen um die Sicherheit seines Volkes und dessen Verbündete. Dass eine einzelne Kriegerin der Schattenkinder es wagt die Entscheidung des Rates in Frage zu stellen, wird von meinem Herrn als direkte Beleidigung angesehen!“
    Die Gesichtszüge des Zentauren verrieten große Anspannung. Seine Kiefer mahlten und die Schlagader an seinem Hals war deutlich zu sehen. Wer ihn nicht kannte würde meinen er wäre vor Zorn in dieser körperlichen Verfassung. Die Ratsmitglieder wussten es allerdings besser. Marakhe versuchte seine Worte mit Vorsicht zu wählen. Elynos war schließlich ein Elfenfürst des alten Geschlechtes. Ihn zu beleidigen, hieße allen Elfen den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Dieses Wissen verursachte in dem Vertreter der Zentauren eine Mischung aus Nervosität und Unsicherheit.
    Elynos vernahm die Anschuldigung und bedachte den Zentaur mit einem strengen Blick.
    „Ihr wisst, dass ich euer Volk und ebenso Fürst Moran immer hoch geschätzt habe. Dass tue ich immer noch. Aber ich hoffe doch inständig, dass ihr nicht vor den Rat getreten seid, um die Loyalität der meinigen anzuzweifeln. Mein Volk hat vor vielen Dekaden beschlossen eine Zeit der Selbstfindung einzuläuten. Zuviel von unserem Blut wurde in vergangenen Kriegen vergossen, welches nie wieder ersetzt werden kann. Der Entschluss
Obaru
zu verlassen diente alleine unserer Selbsterhaltung.“ Elynos funkelte den Zentauren herausfordernd an.„Seit Jahrhunderten verkehre ich mit eurem Volk, mein lieber Marakhe. Und eines habe ich in dieser langen Zeit gelernt. Dass eure Leute immer zuerst an die eigene Sache denken, bevor sie sich Gedanken um den Schutz der restlichen freien Völker machen.“
    Ein Raunen ging durch alle Anwesenden.
    „Was erlaubt ihr euch?! Eure Worte stellen eine direkte Beleidigung an meinesgleichen dar! Wie könnt ihr es wagen…?“
    „Entspricht es etwa nicht der Tatsache, dass eure Späher schon seit längerem
Teberoth
auskundschaften? Erzählt mir bitte nicht, dass es sich dabei um Geschichtsforschungen handelt. Ich denke doch, dass die Anzahl der Historiker in euren Reihen recht begrenzt ist.“
    Zu Jedermanns Überraschung erwiderte der Zentaur nichts auf die Worte des elfischen Abgesandten. Als würde er nach Beistand suchen, ließ er seinen Blick über die Gesichter der anderen Weisen wandern. Doch von dort konnte er keine Hilfe erwarten.
    „Ihr wisst genau was sich auf
Teberoth
befindet,

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