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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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behutsam über das gerötete Gesicht.
    „Oh Ikaru“, stöhnte Alkeer. „Ich fantasiere schon.“
    Obwohl er sich seiner Sinne nicht sicher war, konnte er sich nicht von der Erscheinung abwenden.
    „
Hab keine Angst, mein Junge. Ich bin hier um dir Kraft zu geben. Dein Vater und ich sind sehr stolz auf dich.“
    Egal ob Fantasie oder Wahrheit, Alkeer konnte sich der Stimme seiner Mutter nicht länger verschließen.
    „Wie ist das möglich?“, stammelte er.
    Mit einem milden Lächeln auf den Lippen blinzelte Ibana ihr Kind an.
    „
Es gibt vieles auf dieser Welt, von dem du noch nichts weißt. Doch wird deine Zeit bald kommen. Eine Zeit, in der große Entscheidungen vor dir liegen. Gib Acht, dass dein Herz nicht vom rechten Wege abkommt, mein Kind.“
    „Vom rechten Wege? Was meinst du damit? Was ist es das vor mir liegt?“
    Das Bildnis seiner Mutter verschwamm langsam zur Unkenntlichkeit und löste sich schließlich völlig auf. An ihrer Statt sah Alkeer nun eine stählerne Maske vor sich schweben. Auf ihr war eine abscheuliche Fratze zu sehen. Entstellte und verzerrte Gesichtszüge schmückten das schwarze Stück Eisen. Gemeine, hinterlistige Augen starrten ihn durch die Sehschlitze an und ein mit verbrannten Lippen umrahmter Mund gab den Blick auf spitze, vor Blut triefende, Zähne frei. Ein schwarzes Feuer züngelte um die hässliche Fratze und dunkler Rauch ergoss sich aus den Mund- und Augenöffnungen. Alkeer fühlte sich als würde ein Raubtier ihn belauern. Er spürte, dass sich jeden Moment die scharfen Zähne der entstellten Fratze in sein Fleisch graben würden. Plötzlich vollführte die Maske einen Sprung nach vorne und war nun knapp vor Alkeers Gesicht zum stehen gekommen.
    Komm zu mir!
Die röchelnde Stimme jagte ihm Panik durch den ganzen Körper.
Komm zu mir! Das ist dein Schicksal!
    „NEEEEEIIIIIIIN!“
    Schweißgebadet und panisch zuckend um sich schauend, lag Alkeer auf dem Boden des Ruderbootes. Über ihm kniete Mifar der anscheinend bis eben noch versucht hatte ihn aufzuwecken. Die kräftigen Hände des Ruderers umfassten Alkeers Kopf und lenkten seinen Blick auf die besorgten Augen Mifars.
    „Ganz ruhig, mein Junge. Du bist ohnmächtig geworden und hattest anscheinend einen bösen Traum.“
    Obwohl ihm das eben Erlebte sehr real vorkam und er immer noch am ganzen Körper zitterte bemerkte Alkeer, dass Mifar wegen irgendetwas anderem sehr besorgt dreinschaute. Der alte Mann kniff die Augen zusammen und spähte in Richtung der südlichen Flotte. Im nächsten Augenblick wich der angespannte Gesichtsausdruck und offenbarte eine Mine der Fassungslosigkeit. Mifar blickte auf Alkeer hinab.
    „Sie sind da.“
     

Der Rat
     
    „Sie handelt nicht im Auftrag des Rates! Wir haben ihr ausdrücklich verboten Hand an den Jungen zu legen. Was sollen wir denn sonst noch tun? Sie ist zwar eine Elfin, gehört aber den Schattenkindern an. Somit verfügen wir nicht über die Macht ihr Befehle zu erteilen.“
    Seine Worte wurden über die Köpfe der Zuhörer hinweg bis in die letzten Reihen getragen. Die hohen, ansonsten anmutig wirkenden Säulen der Ratshalle, erschienen dem Elfenfürsten in diesen Tagen eher erdrückend und kalt. Schmucklos und ohne den Glanz, der sich im Kerzenschein auf dem grauen Marmor spiegelte, erschien es ihm so als würden die steinernen Wände sich drohend über ihm erheben. Wie ein mahnender Finger überragte die Empore des Herrschers von
Isamaria
die Sitzreihen aller Anwesenden. Nur wenn man genau hinsah, konnte man die wunderschöne Musterung der Marmorierung erkennen. Doch niemand aus dem Rat der Ältesten hatte Interesse an diesen Oberflächlichkeiten. Vielmehr diente der Prunk der Ratshalle dazu, Besucher zu beeindrucken und sie Ehrfurcht vor dem Zirkel der Weisen zu lehren. Bei der gegenwärtigen Sitzung war dies allerdings nicht von Belang. Derjenige, welcher in diesem Moment in der Mitte stand und sich dem Rat erklären musste, war selbst Mitglied dieses Zirkels. Doch obwohl der Elf um die raffinierten Züge der Ältesten wusste, kannte er auch ihre wahre Macht. Elynos wählte seine Worte mit Bedacht. Er wusste, dass der Rat der Weisen ihm die Schuld dafür geben würde wenn Tymae dem Jungen das Leben nahm. Er wurde ,ebenso wie jedes andere Mitglied des Rates, hoch geachtet. Jedoch gehörte er zu der heißblütigeren Sorte seines Volkes und war bekannt dafür auch mal die Fassung zu verlieren. Weil die elfischen Herrscher darin einen Nutzen sahen, sandten sie ihn vor

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