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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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wirst deine Fassade nicht ewig aufrechterhalten können. Deine Männer werden schon noch erkennen, dass du nichts weiter als ein Aufschneider und Hochstapler bist. Und wenn der Tag gekommen ist, an dem dein Ruhm verblassen wird, dann bin ich zur Stelle. Darauf kannst du dich verlassen.
    Sollte Malek lebend aus diesem Krieg hervorgehen, würde Dukarus schon dafür sorgen, dass man ihn für seinen Ungehorsam zur Rechenschaft zieht.
    „Hó Dukarus!“
    Einer seiner Unteroffiziere trat auf das Achterdeck und verneigte sich den Statuten entsprechend vor ihm. Dabei achtete der Untergebene genau darauf Dukarus nicht direkt anzusehen. Demütig ließ er den Kopf gesenkt.
    Genau solch eine Unterwürfigkeit erwarte ich von meinen Leuten,
dachte sich der überhebliche Kapitän.
    „Sprich!“
    „Der Flottenmeister hat Anweisungen erteilt, nach denen ab sofort keine Brieftauben mehr zur Nachrichtenübermittlung genutzt werden dürfen. Offenbar sind einige von ihnen, Raubvögeln zum Opfer gefallen, die seit längerer Zeit über der Flotte kreisen.“
    „Raubvögel? Diese Biester müssen von
Rankhara
kommen. Es ist das einzige Festland im Umkreis von gut zehn Tagesreisen. Wie soll die Flotte ihre Befehle erhalten wenn nicht durch die Brieftauben?“
    „Wir und die
Wasserklopfer
wurden angewiesen, Boten auszusenden, um die neuen Befehle des Flaggschiffs an den Rest der Flotte weiterzugeben. Danach erfolgen alle Anweisung über Flaggensignale.“
    Dukarus war noch nie ein Freund von widrigen Umständen gewesen. Situationen, die er nicht richtig einschätzen konnte, bereiteten ihm Kopfschmerzen.
    Warum zum Henker kann hier nicht einmal etwas nach den Regeln und Statuten der Armeeordnung geschehen?
    „Verzeiht wenn ich euch in euren Gedanken störe, Dukarus…“
    „HÓ Dukarus, wenn ich bitten darf! Gewöhne dir lieber an mich mit meinem vollen Titel anzusprechen! Sonst degradiere ich dich zum Ruderer ab. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt!“
    „Jawohl, Hó Dukarus. Vergebt mir meine Anmaßung.“
    Die erneute Verbeugung des Unteroffiziers und dessen unterwürfiges Verhalten waren Balsam für die Seele seines Befehlshabers. Er liebte es wenn seine Männer vor ihm Angst hatten. Aus Angst, so war Dukarus der Meinung, kam der Respekt und die Achtung die seiner Person zustand.
    „Also…“, richtete er sich wieder an seinen Untergebenen. „Wir brauchen jemanden, der unter dieser brütenden Sonne von Schiff zu Schiff rudert, um die Kuverts des Flottenmeisters zu verteilen?! Sehe ich das richtig?“
    „Ja, Hó Dukarus.“
    Der Unteroffizier achtete peinlich genau darauf, jedes Mal den Kapitänstitel zu erwähnen. Dass seine Karriere von einem sadistischen und selbstverliebten Kommandanten abhängig war, schmeckte ihm gar nicht. Jedoch wollte er nicht derjenige sein, den Dukarus für die Arbeit des Ruderboten abzustellen gedachte. Mit einem boshaften Lächeln auf den Lippen schlenderte der Kapitän über das Steuerdeck.
    „Na da habe ich doch genau den richtigen Mann für uns.“
     
    „… und danach habe ich diesem Frauenzimmer erst mal gezeigt woraus wir Valantarier gemacht sind!“
    Alkeer hörte nun schon zum tausendsten Male wie einer der Soldaten von seinen Eroberungen erzählte. Seien es nun die der Ländereien und der unterworfenen Bevölkerung, oder dass er bei einer der ortsansässigen Huren zum Schuss gekommen war.
    Wenn auch nur die Hälfte aller Geschichten stimmte, dürfte es auf ganz Berrá keine Feinde und keine Jungfrauen mehr geben,
dachte er bei sich.
Es scheint mir fast so als würden sich die Männer gegenseitig Mut machen, indem sie sich den eigenen Prahlereien hingeben.
    Immer noch saß die Gruppe der Kämpfer um einen der ihren herum versammelt und lauschte dessen Erzählungen, als Alkeer von einem schrillen Vogelschrei abgelenkt wurde. Die anderen schienen ihn nicht gehört zu haben oder sie interessierten sich nicht dafür. Nachdem er sich ein wenig umsah, entdeckte er den lautstarken Luftbewohner, wie der sich unterhalb des Krähennestes auf einem Seil niederließ. Der Ausguck schien sich an dem Besucher nicht zu stören, jedoch hatte Alkeer vor einigen Tagen mitbekommen wie empört Hó Dukarus über das mit Vogelkot befleckte Segel war. An diesem Tage wurde ihm bewusst wie jähzornig und rachsüchtig der Kapitän war. Er ließ den Ausguck drei Tage ohne Verpflegung im Krähennest sitzen und ermahnte ihn in Zukunft mehr auf die Makellosigkeit der weißen Segel zu achten. Dass der Bestrafte

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