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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Elfen ihn an den Schultern packte und aus der Trauer riss. Kumar blickte auf und sah in die Augen des Kriegers. Dessen Lippen bewegten sich, doch es kamen keine Worte aus seinem Mund. Der Mensch hatte nur noch den Wunsch den Eindringling mit bloßen Händen zu erdrosseln. Mühsam kämpfte er sich auf die Beine und streckte sich dem Elfen entgegen.
    „Mörder. Ihr verfluchten Mörder. Ihr habt sie getötet! Ihr habt meine Frau getötet, ihr Mörder!“
    Der Elfenkrieger wich den ungestümen Händen des Menschen aus und brachte ihn schnell, aber schmerzlos, zu Fall. Kumar weinte Tränen der Verzweiflung. Ihm war seine geliebte Frau genommen worden. Was hatte er getan um die Götter derart zu erzürnen? Welchen Frevel hatte er denn begannen, der dies alles rechtfertigte? Noch völlig von seiner Trauer eingenommen, vermochte Kumar nicht an seine Söhne zu denken. Erst nachdem ihm die Kraft fehlte noch weiter zu klagen, erschien ihm ein Moment der Klarheit.
    Ralepp und Vahin. Meine Söhne wo seid ihr?
    Plötzlich war die Trauer um seine Frau der Angst um seine beiden jüngsten Söhne gewichen. Mit Wut in der Stimme und vor Zorn leuchtenden Augen wandte er sich dem Elfenkrieger zu.
    „Wo sind meine Söhne? Warum habt ihr uns das angetan, ihr Schweine? Was wollt ihr von uns?!“
    Die leeren Augen, welche ihm entgegenblickten, wirkten kalt und herzlos. So als würde sein Schmerz sie amüsieren, sahen die Krieger ihn an. Es war Kumar nicht möglich seine Beherrschung zu wahren. Die Furcht, dass seinen Söhnen etwas passiert sein könnte, versetzte ihn erneut in eine hilflose Starre. Es erschien ihm, als ob die ganze Welt in sich zusammenbrechen würde. Sein ältester Sohn Alkeer war schon lange verschwunden. Nun war seine geliebte Ibana tot und er wusste nicht was mit seinen beiden Jüngsten war. Sein ohnehin schon von der Arbeit gebeutelter Körper forderte nach all dem seinen Tribut. Kraftlos und ohne noch ein Wort über die Lippen zu bekommen, versank Kumar in eine erlösende Ohnmacht. Elynos wandte sich von dem bewusstlosen Menschen ab und blickte auf dessen tote Frau.
    Wir waren zu spät. Diese Schuld wird auf ewig in meinem Herzen sein. Ich flehe dich an, Zinakyl. Lass die Söhne dieses Mannes den hinterhältigen Anschlag der Verblendeten überlebt haben.
    Er wusste, dass jetzt nicht die Zeit für Selbstvorwürfe war. Dennoch nagte die Schuld des Versagens an ihm. Immer wieder betete er im Stillen, dass die jungen Menschen noch am Leben waren. Er musste sich mit der Suche beeilen. Sollten noch mehr Meuchler geschickt worden sein, hätten sie die Jungen vermutlich schon gefunden.
    „Bindet dem Menschen die Hände und setzt ihn auf ein Pferd! Ich will nicht, dass er sich in seiner Trauer selbst verletzt! Und Melyna soll ihn mit einem Schlafzauber belegen. Er muss seinen Geist ausruhen nach all dem was er gesehen hat.“
    Elynos Gefolgsleute versammelten sich um ihn. Es waren vier der tapfersten Krieger, mit denen er je Seite an Seite gekämpft hatte. Lange Zeit hatten sie einander nicht gesehen. Und für Elfen ist dieser Begriff wirklich von großem Ausmaß. Von seinen Herrschern hatte er keine Unterstützung bei der Rettung der Menschenfamilie erhalten. Sie wollten eine Konfrontation mit den Schattenkindern um jeden Preis vermeiden. Diejenigen, die ihn nun begleiteten, standen schon seit vielen Jahrhunderten an seiner Seite wenn er ihrer Hilfe bedarf. Seitdem er als Botschafter in die Welt der Menschen gereist war, dachte er jeden Tag an seine alten Gefährten, mit denen er so manches Abenteuer bestanden hatte. Sein Freund Befay, den er seit Kindesalter her kannte. Kaum einer konnte den Wirbel der Klingen so eindrucksvoll vollführen wie er. Eigentlich wurde er zum Posten des Schwertmeisters auf
Vinosal
berufen. Befay hingegen schätzte seine Freiheit und wurde somit so etwas wie ein Berater der königlichen Armee. Als Elynos nach ihm schicken ließ, zögerte er keine Sekunde um seinen alten Waffenbruder zu Hilfe zu kommen. Mit sich brachte er die Geschwister Lathivar und Insani. Beides hervorragende Bogenschützen und Fährtensucher. Allerdings konnte es sich Insani nicht nehmen lassen ihren Bruder gelegentlich herauszufordern um zu beweisen, dass sie die bessere Schützin war. Die Fünfte im Bunde war Melyna. Obwohl auch sie eine beeindruckende Kriegerin war, bestand ihr eigentliches Talent in der Ausübung von Magie. Sie war eine der Bewahrerinnen der alten Elfenkristalle gewesen. Jedoch weigerte sie sich der

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