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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Sie sind bereits hier. Wir müssen uns beeilen!“
    Kumars Gedanken rasten nur so durch seinen Kopf.
    Wer ist hier? Was zum Henker soll das alles? Was wollen diese Fremden von mir und meiner Familie?
    Noch ehe er seine Fragen stellen konnte rannten der Schattenmann und einer seiner Begleiter auf das Haus der Familie zu. Der dritte wandte sich kurz an Kumar und verhieß ihn sich nicht zu rühren und keinen Laut von sich zu geben. Dann rannte auch er in Richtung des Hauses. Wie in einem bösen Traum versagten dem verängstigten Vater und Ehemann die Beine als er daran dachte was mit seiner Familie passieren würde wenn diese Gestalten sie in die Finger kriegten. Ein Schrei seiner geliebten Ibana ließ in aus der Starre erwachen und zum Haus hinüber rennen. Obwohl Kumar den ganzen Tag schwer gearbeitet hatte und bis vor einigen Augenblicken so müde war, dass er kaum noch stehen konnte, rannte er als wäre ein Steinlöwe hinter ihm her. Es scherte ihn nicht, dass er keine Waffe am Leibe trug um gegen die Eindringlinge vorzugehen. Am wichtigsten war, dass er zu seiner Familie kam.
    Als er keine zwanzig Schritt mehr vom Haus entfernt war, blieb er wie versteinert stehen und war trotz jeder Gefahr unfähig sich von dem Schauspiel, welches sich ihm bot abzuwenden. Er traute seinen Augen kaum als er sah wer es da auf ihn und seine Sippe abgesehen hatte. Nur gut ein Dutzend Schritt von ihm entfernt kämpften Krieger des Elfenvolkes miteinander. Kumar brauchte eine Weile um zu erkennen wer auf welcher Seite stand. Offenbar bestand die eine Gruppe aus den drei Elfen welche ihn im Dunkeln überwältigt hatten. Zwei von ihnen kämpften gegen drei andere Elfenkrieger, welche in schwarze Gewänder gehüllt waren und die im Gegensatz zu ihren Gegnern nicht nur mit einem Kurzschwert bewaffnet waren, sondern außerdem noch jeder einen Dolch im Kampf benutzen. Seine menschlichen Augen waren kaum in der Lage den übernatürlich schnellen Bewegungen der Krieger zu folgen. Es hätte ebenso gut sein können, dass sie miteinander tanzten. Lediglich das Aufblitzen der Klingen verriet Kumar, dass sie miteinander kämpften. Der Klang von feinstem Stahl, der aufeinander geschlagen wurde und das Aufblitzen von kleinen Funken, offenbarte mit welchem Geschick diese Krieger ihre Waffen führten. Schlagartig dachte er an den Schrei seiner Ehefrau zurück und stürmte auf den Hauseingang zu. Noch im Lauf konnte der die Schattenumrisse zweier Elfen im Haus ausmachen, die offenbar miteinander rangen. Er stürmte durch die Tür und sah Ibana blutend auf dem Boden ihres Heimes liegen, mit dem Gesicht nach unten und unter dem schweren Eichentisch begraben. Ohne zu überlegen oder auf die beiden Kämpfenden zu achten, stürzte er in das Haus und befreite den leblosen Körper seiner Liebsten. Als er sie umdrehte, schaute sie ihn aus dämmerigen Augen an und hustete dabei Blut. Sie versuchte etwas zu sagen, bekam allerdings kein Wort zustande. Verzweifelt suchte Kumar nach einem Weg ihr Leben zu retten und bemerkte die blutende Wunde die seitlich an ihrem Brustkorb verlief. Die Mörder hatten ihr mit einem tiefen Dolchstoß die Lunge durchbohrt. Der Mensch war fassungslos. Noch vor wenigen Augenblicken war sein einziger Wunsch ein heißes Bad und ein gutes Essen gewesen. Er hatte sich darauf gefreut den Abend mit seiner Familie zu verbringen und mit seiner Frau vorm Kamin zu liegen. Er wollte ihr Haar riechen und dem Klang ihrer wunderschönen Stimme lauschen. Doch innerhalb von ein paar Herzschlägen hatte sich alles verändert. Blutüberströmt lag sein geliebtes Weib in seinen Armen und hauchte ihren letzten Atemzug aus.
    „Es tut mir leid“, war alles was Kumar über die Lippen bekam. „Es tut mir leid. Ich war nicht hier um dich zu beschützen.“
    Noch während er seine Frau in den Armen hielt und ihren Kopf an seine Brust drückte, verließ sie ihr Lebensfunke. Es war ein langsamer und grausamer Tot gewesen. Das weiße Kleid, welches er ihr im letzten Sommer auf dem Fest in der Stadt gekauft hatte und das sie im Augenblick ihres Todes trug, hatte die Farbe ihres vergossenen Blutes angenommen. Immer noch spürte er die Wärme ihrer Hände auf den seinen. Es war als würde sie nur tief schlafen und jeden Moment wieder aufwachen. Doch ein Blick auf ihre schwere Wunde und das blutige Kleid ließ diese Illusion zerplatzen.
    Er wusste nicht wie lange er auf dem Boden gekauert hatte und den Leichnam seiner toten Frau in den Armen hielt, als einer der

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