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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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niedergelassen und schwirrten ebenso um den Leichnam der toten Menschenfrau. Vahin vermochte nicht sich abzuwenden. Der Anblick war für ihn einfach unwirklich. Wie sollte es sein, dass seine Mutter tot war? Seine Mutter. Die er noch vor ein paar Stunden beim Baden mit Wasser bespritzt hatte. Und der er heute Morgen einen Strauß ihrer Lieblingsblumen gepflügt hatte. Nun lagen sie in den Scherben der zerbrochen Vase auf dem Boden neben ihr. Vermischt mit dem Blute der Frau, die ihm das Leben geschenkt hatte. Durch das rote Kleid wirkte sie wie ein zartes Rosenblatt, welches nichts inmitten dieser zerstörten Behausung zu suchen hatte. Er wollte noch einen weiteren Schritt auf sie zumachen, doch da traf ihn die harte Erkenntnis. Sie war tot. Plötzlich drehte sich alles. Die Luft war dick und vom metallischen Geruch des vergossenen Blutes erfüllt. In Vahins Hals lag ein dicker Kloß, der ihn nicht atmen lies. Noch bevor er ein letztes Wort an seine tote Mutter richten konnte, brach er zusammen. Die Ohnmacht war vielleicht das einzige was ihn davor bewahren konnte den Verstand zu verlieren. Sofort war Elynos über ihm und hüllte den bewusstlosen Menschen in seinen Mantel ein. Ralepp fing an zu schreien und um sich zu schlagen. Melyna hatte alle Mühe ihn zu bändigen.
    „Lass mich los, du alte Hexe! Lass mich zu meinem Bruder!“
    „Nun tu doch endlich was“, ertönte die Stimme von Befay.
    Das letzte was der junge Mensch vernahm, war die flüsternde Stimme der Elfenmagierin. Sie webte einen Schlafzauber und erlöste ihn somit von der Angst die ihn gefangen hielt. Die Brüder wurden in warme Mäntel gehüllt und sowohl Elynos als auch Melyna nahmen jeweils einen von ihnen zu sich in den Sattel.
    „Befay, stecke das Haus in Brand. Dann warte auf Insani und erzähle ihr was passiert ist. Danach folgt uns! Wir werden vorausreiten und erst an der Küste halt machen!“
    Bevor sie vom Gut ritten, ging Elynos noch ein Gedanke durch den Kopf.
    Die Macht des Dämons ist erwacht. Er hat uns dazu gebracht unsere Brüder zu töten und dafür gesorgt, dass sie dazu bereit sind Menschen zu opfern. Ich weiß nicht wie wir ihn aufhalten sollen.
     
     
     

Getrennte Wege

    Tymae saß am Bug des kleinen Bootes, mit dem sie und ihre beiden menschlichen Begleiter die Fahrt auf dem
Mia Strom
angetreten hatten, um zur westlichen Schleuse zu kommen, durch die sie in die Nähe der Hafenstadt
Elamehr
gelangen würden. Die Stadt unterstand dem Befehl der valantarischen Armee. Die einzigen Menschen, welche dort lebten waren Soldaten und ihre Angehörigen. Selbst die Schankstuben, Gasthäuser und Handwerkshütten wurden von ehemaligen Soldaten oder ihren Familienangehörigen geführt. Die gesamte Stadt war eine einzige Festung. Ursprünglich sollte sie als Refugium dienen, um die Lehren und das Vermächtnis von König Valamehr in allen kommenden Generationen fortleben zu lassen. Doch im Laufe der Zeit wurden jene Straßen und Tempel, welche früher jedem offenstanden, von Mauern umgeben und durch schwere Tore abgeschottet. Wachtürme, berittene Patrouillen und ein gut sichtbar aufgestellter Galgen waren nun die Merkmale dieser einst ruhmreichen und friedliebenden Stadt. Niemand hatte je bemerkt wie schnell der Wandel eigentlich vollzogen wurde. Nun erschien es jenen, die sich nach den besseren Zeiten sehnten, völlig ausgeschlossen, dass diese jemals zurückkehren würden.
Elamehr
war kein Ort der Ideologie mehr. Es war ein Machtzentrum, welches dazu diente die militärische Stärke des Königs zu demonstrieren. König Melahnus war einst ein großherziger Herrscher gewesen. Stets war er bemüht, dass alle seine Untertanen in Frieden und Harmonie lebten. Es gab keine Hungersnöte mehr, die Bürger wurden vor Verbrechern beschützt und es wurden Beziehungen zu anderen Völkern wie zum Beispiel den Zentauren gepflegt. So wie das Land erblühte, erblühten auch seine Bewohner. Eines Tages jedoch geschah ein großes Unglück. Des Königs Frau erkrankte an einer unbekannten Krankheit. Kein Heiler vermochte ihr Leiden zu mindern und ihr die grausamen Schmerzen zu nehmen, welche sie empfinden musste während ihr Körper sich dem Verfall hingab. Kein Trank half und keine Behandlung hatte Erfolg. In der Königsburg konnte man sie des Nachts schreien hören. Unmenschliche Qualen müssen ihren Körper gepeinigt haben. Erst wenn sie sich alle Kraft aus dem Leibe schrie verfiel sie in einen kurzen, unruhigen Schlaf. Niemand konnte später sagen wann

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