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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
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leidenschaftlich Motorrad gefahren, im Sommer fast jedes Wochenende.«
    Maline nickte. »Kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der einer Wassersportart nachgeht?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Was für ein Motorrad fahren Sie?«
    »Eine kleine Kawasaki, aber zurzeit ist sie nicht angemeldet.«
    »Vielen Dank, das war es fürs Erste.« Maline warf Chiara einen Blick zu. Die Anwärterin schob Ricarda Beer den Anhörungsbogen über den Tisch, den sie mit der linken Hand unterzeichnete, wie Maline bemerkte.

Köln-Kalk, Evangelisches Krankenhaus, Buchforststraße
    Maline desinfizierte sich die Hände, schlüpfte in einen Kittel und setzte eine Hygienehaube auf. Eigentlich war sie völlig erschöpft, aber als sie in Lous Augen die Freude über ihren Besuch sah, fiel die Müdigkeit von ihr ab.
    »Wie fühlst du dich?« Sie zog einen Stuhl heran.
    »Besser. Mein Kopf schmerzt mehr als der Arm. Aber ich denke, dass ich spätestens morgen auf eine normale Station verlegt werde.«
    »Schon?« Maline deutete auf drei Tupperdosen, die ordentlich aufeinandergestapelt auf dem Beistelltisch standen. »Was ist das denn?«
    »Nikodemus ist mit einigen meiner Lieblingsspeisen aufgetaucht. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten, dass er die Herdplatte anwirft, die er doch tatsächlich dabeihatte.«
    »Er wollte dir das Essen warm machen, hier auf der Intensivstation?«
    »Du kennst ihn ja, außerdem langweilt er sich wahrscheinlich ohne Helene«, sagte Lou. »Er ist beleidigt abgezogen, als ich ihm verboten habe, das Essen hier aufzuwärmen. Nimm du die Dosen bitte mit, es wäre schade, wenn alles vergammelt.«
    Maline beugte sich vor und nahm die beschrifteten Plastikdosen in die Hand. »Gegrillter Sellerie an Dill-Vinaigrette«, »Geflügelleberpralinen im Pumpernickelmantel auf Rote-Bete-Salat«, »Mandarinensüppchen«.
    »Hört sich lecker an«, sagte sie.
    »Dann pack es ein. Die Krankenschwestern reißen mir den Kopf ab, wenn sie das Essen hier finden.«
    »Und, hast du deine Mutter informiert? Weiß sie, was passiert ist?«
    »Nikodemus und ich haben entschieden, sie weiter wandern zu lassen, und meine Schwester ist der gleichen Ansicht. Ich schwebe ja nicht in Lebensgefahr. Außerdem ist sie höchstens siebzig Kilometer von Compostela entfernt. Wenn sie diesmal nicht zu Ende pilgern kann, dann schafft sie es vielleicht nie mehr.«
    Maline deutete auf eine Pralinenschachtel in Herzform. »Clemens?«
    »Ist doch nett.«
    »Unheimlich«, sagte Maline trocken. »Und? Was sagst du zu der spektakulären Entwicklung in deinem Fall?«
    »Welche Entwicklung?«, fragte Lou. »Ich bin hier doch völlig abgeschnitten von der Außenwelt.«
    »Das Projektil, das in deinem Arm steckte, stammt aus der Waffe, die bei der Schießerei am Friesenplatz involviert war«, sagte Maline leise, auch um Lous Zimmernachbarin hinter dem Vorhang nicht zu stören. »Die Fahndung wurde ausgeweitet.«
    Lou setzte sich auf, machte dabei eine ruckartige Bewegung und verzog das Gesicht vor Schmerz. »Was? Das ist ja ein Hammer!«
    »Wir kriegen den Kerl, verlass dich drauf!«
    Lou entspannte sich. »Du glaubst ja nicht, wie gerne ich dabei wäre. Am liebsten würde ich aufstehen und selbst ermitteln. Ich kann es kaum ertragen, so festzusitzen.«
    »Jetzt musst du erst mal wieder hundertprozentig fit werden. Die Kollegen machen das schon, kannst dir nicht vorstellen, was im PP los ist. Alle wollen das Schwein kriegen.«
    »Und wie geht es in der MK voran?«
    Maline berichtete von einer Zeugin, der nachts auf dem Niehler Damm ein Motorradfahrer aufgefallen war, von den Neoprenpartikeln, den gestohlenen Ausweisen und davon, dass beide Opfer in einer lesbischen Beziehung lebten.
    »Die Fälle haben etwas miteinander zu tun?« Lou starrte Maline an.
    »Ganz offensichtlich. Die Stichwunden der Opfer wurden vermessen, das Tatmesser ist wahrscheinlich nicht besonders groß. Spezialisten gehen davon aus, dass der Täter Linkshänder ist, die Führung der Tatwaffe deutet darauf hin.«
    »Das sind ja Neuigkeiten. Und wer kommt demnach in Frage, ich meine, ist jemand von den Zeugen Linkshänder?«
    »Bei Ricarda Beer, der Lebensgefährtin von Johanna Feldhaus, bin ich sicher …«, überlegte Maline laut. »Auch Thomas Marcks hat das Wasserglas mit der linken Hand angenommen, als ich es ihm reichte.«
    »Und Elise Ackermann?«
    Maline zuckte mit den Schultern. »Da bin ich mir nicht sicher. Aber selbst wenn alle Linkshänder sind, heißt das noch gar nichts.«
    »Was

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