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Blutmagie

Blutmagie

Titel: Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gut«, sagte sie, dann fragte sie: »Vampir?« Normalerweise ließ man die Leichen für den Bestatter liegen, außer es gab eine Chance, dass sie von alleine wieder aufstanden.
    Rats ausdrucksstarkes Gesicht wurde hart. »Nein.« Seine Stimme war sanft, und Ivy nahm ein paar Überzieh-Schuhe entgegen, die seine Partnerin ihr gab. »Hexe. Auch noch hübsch. Aber nachdem ihr gepfählt dämlicher Ehemann ermutigt worden war, seine Rechte zu ignorieren und zu gestehen, dass er sie zusammengeschlagen und erwürgt hat, haben sie sie rausgeschafft. Er ist ein Malerjob, Ivy. Nur gut genug, um ihn auszusaugen und die Wände damit zu streichen.«
    Ivy runzelte die Stirn, und sie ignorierte den Mann,
der im Streifenwagen immer noch schrie. Sie haben sie bewegt?
    Rat sah ihre Verwirrung und fügte hinzu: »Dreck, Ivy. Er hat gestanden.Wir haben Bilder. Da drin ist nichts mehr.«
    »Da ist nichts mehr drin, wenn ich sage, dass da nichts mehr ist«, sagte sie und versteifte sich, als sie das tiefe Brummen von Arts altem Jaguar hörte.Verdammt, sie hatte als Erste drin sein wollen.
    Ivys freiliegende Haut kribbelte, und sie fühlte eine Welle von Selbstekel. Gott helfe ihr, sie würde einen Tatort benutzen, um Art loszuwerden. Jemand war gestorben, und sie würde das einsetzen, um sich gegen ihren Willen von Art beißen zu lassen. Wie verdorben konnte man sein? Aber es war ein vertrautes Gefühl, das sie ebenso schnell unterdrücken konnte wie die anderen hässlichen Dinge in ihrem Leben.
    Sie gab Rat ihre Tasche und bekam im Austausch einen Bleistift und ein Paket Asservatentüten. »Ich will einen Spurensicherungswagen hier haben«, sagte sie und ignorierte Rats unausgesprochene Anweisung, alle eventuell wichtigen Beweisstücke selbst einzusammeln. »Ich will, dass die Wohnung gesaugt wird, sobald ich raus bin. Und ich will, dass du aufhörst, meinen Job zu machen.«
    »Tut mir leid, Ivy.« Rat grinste. »Hey, es läuft eine Wette wegen dir und Art …«
    Ivy trat vor und riss einen Arm nach vorne. Rat blockte den Schlag, packte ihr Handgelenk und zog sie an sich. Sie fiel gegen seine Brust. Er war doppelt so schwer wie sie. Seine Partnerin lachte. Ivy hatte gewusst, dass der Schlag niemals treffen würde, aber zumindest war sie so ein wenig von ihrem Frust losgeworden.

    » Weißt du«, hauchte Rat, und sie konnte das frische Blut seiner Partnerin in seinem Atem riechen, »du solltest wirklich nicht diese hochhackigen Stiefel tragen. Sie bringen dich aus dem Gleichgewicht.«
    Ivy drehte sich und entzog sich seinem Griff. »Ich habe aber gehört, dass es mehr wehtut, wenn man damit Bastarden wie dir in den Unterleib tritt«, sagte sie, und das nachlassende Adrenalin verursachte ihr Kopfweh. » Wer war sonst noch drin?«, fragte sie und dachte darüber nach, dass ein Raum, der nach Angst stank, genau das war, was sie brauchte, um Art zu einem Fehler zu treiben. Er stand momentan noch vor dem Streifenwagen, betrachtete den Menschen und ließ seinen Blutdurst wachsen. Idiot.
    Rat rieb sich einladend den Hals. Gott, es hatte bereits angefangen. Bei Sonnenaufgang würden alle denken, sie wäre bereit, all die Gefälligkeiten auszuteilen, die notwendig waren, um in die unteren Kelleretagen zu kommen. Und sie würde gemobbt werden. Bei dem Gedanken an all die kommenden Innuendos, anzüglichen Vorschläge und ungewollten Angebote unterdrückte Ivy ein Seufzen. Als wären die Pheromone nicht schon schlimm genug. Vielleicht sollte sie das Gerücht in Umlauf bringen, dass sie eine Geschlechtskrankheit hätte.
    »Die Leute aus dem Krankenwagen«, antwortete der Vampir. »Tia und ich, um ihn rauszuholen. Er weinte über ihrer Leiche, wie üblich. Eine Nachbarin hat es als Ruhestörung in der Nachbarwohnung gemeldet. Zum dritten Mal in diesem Monat, aber als es plötzlich ruhig wurde, bekam sie Angst und hat uns angerufen.«
    Ivy runzelte die Stirn, atmete ein letztes Mal die saubere Nachtluft und trat in den Flur. Nicht zu viele Leute,
um die Dinge durcheinanderzubringen, und Rat wusste genug, um nichts anzufassen. Der Raum würde so sauber sein, wie man es eben erwarten konnte. Und sie würde ihn nicht verunreinigen.
    Der scharfe Geruch von Blut wurde stärker, und nachdem sie sich die blauen Füßlinge übergezogen hatte, tauchte sie unter dem Absperrband vor der offenen Tür hindurch. Sie blieb mitten in der Wohnung stehen und betrachtete das Leben anderer Leute: niedrige Decken, unauffälliger Teppich, alte Vorhänge, eine neue Couch,

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