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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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Julia nicht tun. Am liebsten hätte sie geweint. Wie gerne wäre sie auch in die Abenteuer-Halle mitgefahren. Aber du wirst auch nicht mitfahren, dachte sie sich. Sie betrachtete Julia eingehend, wie sie dort in Fensternähe saß, plötzlich ganz versunken in ihr Spiel mit der Barbie, sie hob den Blick und schaute nach draußen, hinunter in den Garten.
Lautlos war sie aufgestanden, näherte sich dem anderen Mädchen, bis sie ganz dicht hinter Julia stand. Diese konnte plötzlich den Atem des anderen Mädchens in ihrem Nacken spüren und drehte sich blitzschnell um. Zu spät. Ein winzig kleiner Stoß reichte aus. Julia konnte ihr Gleichgewicht nicht mehr halten. Leicht wie eine Puppe, dachte sie und verfolgte, wie Julia durch die Luft flog. Sie lachte. Was für ein wundervolles Spiel. Julia konnte fliegen. Sie fühlte sich auf einmal sehr gut, der Neid auf Julia und ihre ganzen Spielsachen und Einladungen zu Geburtstagspartys war verschwunden. Als Julia auf dem Boden aufschlug, hörte sie ein lautes Geräusch, wie ein Klatschen und ein Knacken konnte sie auch hören. Sie konnte nicht anders, sie musste sich aus dem Fenster beugen, um Julia zu betrachten. Nur einmal, ganz kurz. Seltsam verdreht lag sie dort auf dem Steinboden der Terrasse, schnell hatte sich eine riesige Blutlache um ihren kleinen Körper gebildet. Befriedigt zog sie ihren Kopf wieder zurück, atmete einmal tief durch, setzte eine traurige Miene auf, begann zu weinen, lief aus dem Zimmer nach unten und rief hysterisch „Es ist etwas ganz Furchtbares passiert“.
     
    Acht Jahre Später
    Andrea war hübsch. Nein, sie war mehr als hübsch, sie war wunderschön. Das konnte ihr niemand absprechen. Als Andrea jünger war, hatte sie einige Schönheitswettbewerbe gewonnen. Andrea machte keinen Hehl daraus, dass sie sich im Vergleich zu allen anderen Mädchen in ihrem Umfeld für die Schönste hielt. Nun saßen sie auf Andreas Bett und machten sich für die Party fertig. Ihre erste richtige große Party, auf die sie sich schon einmal mit jeder Menge Alkohol vorbereiteten. Dennys Eltern waren über das Wochenende weggefahren und nun hatte er sturmfreie Bude. Da bot sich eine riesige Party an. Mit Jungs und noch mehr Alkohol. Seine Eltern ahnten davon nichts. Sein älterer Bruder sollte auf ihn aufpassen, aber der stellte kein Problem dar.
Andrea erhob sich vom Bett und öffnete ihren Kleiderschrank. Ein Outfit nach dem anderen wurde nach dem gleichen Ritual getestet: Andrea hielt sich das Kleid vor den Körper und betrachtete sich eingehend im Spiegel. Dabei hielt sie den Kopf immer leicht schräg. Jedes Mal schüttelte Andrea unzufrieden den Kopf. „Nicht heiß genug“, sagte sie nun und lachte laut auf. „Vielleicht solltest du es mal ausprobieren, für dich ist es gut genug“, rief sie lachend und warf ihr den Fummel hinüber. Ihr Bauch krampfte sich zusammen. Sie beobachtete, wie Andrea Kajal auflegte, sich durch die Haare fuhr und sich intensiv betrachtete. Sie merkte, dass Andrea mit ihrem Anblick ausgesprochen zufrieden war. Sie schluckte und schaute nun kritisch an sich hinunter. Die Bauchschmerzen wurden stärker. Sie schloss kurz die Augen, um sich zu entspannen. Dann stand sie auf und zog ein besonders kurzes Kleid aus Andreas Schrank. „Nimm doch dieses hier, das steht dir echt gut und betont deine tollen Beine.“ Unschlüssig nahm Andrea ihr das Kleid aus der Hand und warf es sich über. Der Blick in den Spiegel sagte ihr, dass es genau das richtige Kleid für einen Abend war, an dem alles geschehen konnte. Sie grinste: „Man bin ich heiß“ und drehte sich zu ihr um. „Bleibst du so?“, Andrea musterte sie von oben bis unten und sah sie abschätzend an. Sie nickte nur. „Ich hole uns noch etwas zu trinken“, schlug sie vor und zog eine Flasche Tequila unter dem Bett hervor. Sie hielt sich ein bisschen zurück, achtete aber darauf, dass Andrea genug davon trank.
Andreas Eltern waren nicht da, sie konnten also ohne gesehen zu werden das Haus verlassen. Schnell rannten sie Richtung Hauptstraße den unbeleuchteten, dunklen Weg entlang. Andrea schwankte bereits vom Alkohol und hielt sich an ihr fest. Sie schaute auf die Uhr. Sie mussten sich beeilen. Sie hatte 19.00 Uhr ausgemacht. Alle wussten Bescheid, nur Andrea nicht. Manchmal kann Schönheit auch wehtun, dachte sie. Mühsam unterdrückte sie ein Lachen. Sie zog Andrea nun an der Hand mit sich Richtung Straße. „Wir halten einfach ein Auto an, sonst ist es zu weit und es wird zu

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