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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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lautes Schmatzen am Tisch. Damals musste Marie hinter Julia her gucken, sie musste einfach sehen, wie der aufgeplatzte Kinderkörper vor dem Haus lag und wie sich schnell eine riesige Blutlache bildete. Marie konnte kaum glauben, wie viel Blut in einem Menschen steckte und wie schnell es aus einem Menschen herausfließen konnte. Marie schüttelte in Gedanken den Kopf. Julias Mutter hatte ihr sogar später ganz viele von Julias Barbiesachen geschenkt, weil sie keine Verwendung mehr dafür hatte. Wie dumm manche Menschen doch waren. Es ist ein Fehler, sich mir in den Weg zu stellen, dachte Marie und sofort fiel ihr Blick wieder auf die verschlossene Holztür. Es kam ihr vor, als ob sie bereits seit Stunden vor der verschlossenen Tür saß. Wieder konnte sie leise Geräusche aus dem Inneren der Sauna hören. Paula war wach, davon war Marie überzeugt. Gut so, dachte sie, Marie wollte, dass Paula bei vollem Bewusstsein starb und dass sie dabei in ihren letzten Stunden ihren Verrat bereute. Sie soll büßen und leiden. Marie starrte den Temperaturanzeiger an der Außenwand an und drehte die Temperatur noch ein bisschen höher. Wie lange es wohl noch dauerte, bis Paula ohnmächtig wurde und wie lange es danach wohl noch dauerte, bis sie starb? Marie hatte keine Ahnung. Sie würde so lange warten, bis es Paula Franz nicht mehr gab. Ihr Blick fiel wieder auf die kleine Babysocke in ihrer Hand. Warum hatte Jan sie mit diesem Flittchen betrogen? Damit hatte die ganze Geschichte angefangen. Und dann noch ein Kind zeugen. Wütend warf Marie die Babysocke auf den Boden und trat mehrmals mit ihrem Fuß darauf. Du widerliches Stück Dreck, entfuhr es ihr. Du hast dich an meinen Mann herangemacht. Immer musste sie zugucken, wie die anderen sich in den Vordergrund drängten. Immer waren es die anderen, die begehrliche Blicke ernteten. Sie wurde daneben stets vergessen. Aber sie konnte sich zur Wehr setzen. Andrea hatte auch stets versucht, sich in den Vordergrund zu drängen. Immer hatte sie unbemerkt im Hintergrund gestanden, wenn die schöne, attraktive Andrea ihr aufreizendes Lächeln aufgesetzt hatte. Diese falsche Schlange. Ihr war es egal, ob Marie vielleicht auch einmal etwas für jemanden empfand. Andrea angelte sich den Typen trotzdem, ohne Rücksicht auf Verluste. Lange Zeit machte Marie gute Miene zum bösen Spiel. Die drei Typen, die sehr viel Spaß mit Andrea hatten, würde sie bestimmt nie vergessen. Seitdem war Andrea nicht mehr wiederzuerkennen. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie ging nie wieder auf Partys, zog sich nur noch ganz züchtig und zugeknöpft an. Marie hatte nie wieder gesehen, dass Andrea auch nur einen einzigen Mann anschaute. Angeblich wurde Andrea elf Mal an diesem Abend vergewaltigt, ihr wurden zwei Rippen gebrochen, drei Zähne ausgeschlagen, sie trug einen Armbruch davon, hatte innere Verletzungen in Form von Quetschungen und Prellungen und einen Milzanriss. Und ihr hübsches Gesicht wurde durch diverse hässliche Narben vollständig entstellt. Das alles hatte Marie der Zeitung entnommen. Andrea selbst hatte nie wieder ein Wort mit ihr gewechselt. Die Vergewaltiger wurden nie gefasst. Andrea konnte zur Tat nicht viel sagen, da sie stark angetrunken war. Marie empfand erneut eine Befriedigung, wenn sie an die Verletzungen dachte. Andrea hatte es verdient. Es würde ihr eine Lehre sein. Sie hatte sich nie wieder an einen Mann herangemacht, den Marie für sich beanspruchte. Genauso wie Jana. Diese Hure. Ihren Dennis hatte sie angehimmelt. Und Dennis hatte natürlich das Gefühl umschwärmt zu werden in vollen Zügen genossen. Doch Jana hatte auf den falschen Mann gesetzt. Dennis gehörte ihr. Ihr allein. Marie dachte an Janas Sturz den Berg hinunter. Ihr Kopf war zerschmettert an der Bergwand. Ihr Körper war auf einem Bergvorsprung aufgekommen und alle schauten hinunter. Entsetzte Schreie waren zu hören, doch sie konnte den Blick nicht abwenden. Sie empfand unendliche Genugtuung. Auch Jana hatte das bekommen, was sie verdient hatte.
Marie schaute auf die Uhr. Sie hatte keine Eile und jede Menge Zeit. Eigentlich müsste Paulas Körper langsam austrocknen, allzu lange konnte es nicht mehr dauern. Sie lachte. Man sollte sich immer gut überlegen, auf welche Seite man sich stellt. Die falsche Seite kann unter Umständen fatale Folgen haben.
    „Paula, Paula“, Max hörte sich selber rufen, nein schreien. Er rannte auf die Frau zu, die dort vor ihm am Boden lag, blieb zwei Meter von ihr

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