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Blutmusik

Blutmusik

Titel: Blutmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Universum.
    »Ich bin immer eine große Nummer gewesen«,
murmelte er.
    Alles
    - Ja, ich bin jetzt alles.
    Erkläre
    - Was? Ich meine, was erklären?
    Klarheiten
    - Ja, ich kann mir vorstellen, daß es hart ist, aufzuwachen.
Nun, ihr habt die Schwierigkeiten verdient. Die verdammte alte DNS
ist endlich aufgewacht.
    GESPROCHEN mit andern.
    - Was?
    WORTE kommunizieren mit »teilen äußere
Körperstruktur« ist dies wie »Ganzheit INNEN«?
»Totalität« ist auch ÄUSSERLICH.
    - Ich verstehe nicht; ihr seid nicht klar.
    Stille im Innern, für wie lange? Es war schwierig, den Ablauf
der Zeit zu schätzen; Stunden und Tage in Minuten und Sekunden.
Die Noozyten hatten seine innere Uhr durcheinandergebracht. Und was
sonst noch?
    DU »Grenzfläche« »stehst zwischen«
ÄUSSERLICH und INNERLICH. Sind sie gleich?
    - Innen und außen? O nein:
    Sind AUSSEN »Körperstruktur« gleich?
    »Ihr meint Edward, nicht? Ja, in der Tat… Wir teilen
gleiche Körperstrukturen.«
    EDWARD und andere Struktur INNERLICH
ähnlich/gleich?
    - O ja, er ist ganz das gleiche, bloß ohne euch. Nur –
ja, und geht es ihr jetzt besser? Gestern abend fühlte sie sich
nicht gut.
    Keine Antwort auf diese Frage.
    Frage
    - Er hat euch nicht. Niemand sonst. Ist sie wohlauf? Wir sind die
einzigen. Ich machte euch. Niemand außer uns hat euch.
    Tiefes Schweigen.
     
    Edward fuhr zum Museum für Moderne Kunst in La Jolla und ging
über die Betonfläche zu einem Münzfernsprecher bei
einem bronzenen Trinkbrunnen. Vom Ozean trieb Nebel herein,
verhüllte die gelbbraun verputzten spanischen Umrisse der Kirche
St. James und schlug sich in feinen Tautropfen auf die Blätter
der Bäume nieder. Er steckte seine Kreditkarte in den
Fernsprecher und verlangte die Nummer von Genetron. Die mechanische
Stimme ließ ihn nicht lange warten, und er wählte
durch.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Dr. Michael Bernard«,
sagte er.
    »Wer ist am Apparat, bitte?«
    »Dies ist sein Anrufbeantwortungsdienst. Wir haben einen
Notruf und sein Signalgerät scheint nicht zu arbeiten.«
    Ein paar in Sorge verbrachte Minuten später meldete sich
Bernard. »Wer, zum Teufel, ist am Apparat?« fragte er mit
gedämpfter Stimme. »Ich habe keinen
Anrufbeantwortungsdienst.«
    »Mein Name ist Edward Milligan. Ich bin ein Freund von Vergil
Ulam. Ich glaube, wir haben ein Problem zu besprechen.«
    Am anderen Ende blieb es lange still. »Sie sind am Mount
Freedom-Krankenhaus, Dr. Milligan?«
    »Ja.«
    »Sind Sie jetzt dort?«
    »Nein.«
    »Ich kann mich heute nicht mit Ihnen treffen. Würde
Ihnen morgen früh passen?«
    Edward dachte an die weite Fahrt, an verlorene Zeit und an Gail,
die sich Sorgen machte. Das alles schien jetzt trivial. Er
bejahte.
    »Gut. Also neun Uhr, bei Genetron. 60.895 Torrey Pines
Road.«
    »Gut.«
    Edward ging durch den grauen Nebelmorgen zurück zu seinem
Wagen. Als er die Tür öffnete und sich in den Sitz fallen
ließ, kam ihm ein Gedanke. Candice war letzte Nacht nicht nach
Haus gekommen.
    Sie war am Morgen in der Wohnung gewesen.
    Vergil hatte ihn über ihren Aufenthalt belogen, soviel war
ihm jetzt klar. Was für eine Rolle spielte sie?
    Und wo war sie?

 
12
     
    Gail fand Edward in unruhigem Schlaf auf der Couch. Draußen
pfiff ein winterlich kalter Wind. Sie setzte sich zu ihm und
streichelte ihm den Arm, bis er die Augen aufschlug.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Selber hallo.« Er zwinkerte und blickte umher.
»Wie spät ist es?«
    »Ich bin gerade heimgekommen.«
    »Halb fünf. Gott. Habe ich geschlafen?«
    »Ich war nicht hier«, sagte Gail. »Hast
du?«
    »Ich bin immer noch müde.«
    »Also, was hat Vergil diesmal angestellt?«
    Edwards Gesicht wurde zu einer gleichmütigen Maske. Er
faßte ihr mit dem Zeigefinger unters Kinn und streichelte es
– »Kinnkratzen« nannte sie es und fand es ein wenig
anstößig, als ob sie eine Katze wäre.
    »Etwas ist faul«, sagte sie. »Willst du es mir
sagen, oder einfach so tun, als ob alles normal und in Ordnung
wäre?«
    »Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll«,
erwiderte Edward.
    »Ach du lieber Gott«, seufzte Gail und stand auf.
»Du wirst dich wegen dieser Baker-Frau von mir scheiden
lassen.« Mrs. Baker wog dreihundert Pfund und hatte bis zu ihrem
fünften Monat nicht gewußt, daß sie schwanger
war.
    »Nein«, sagte Edward lustlos.
    »Große Erleichterung.« Sie berührte leicht
seine Stirn. »Du weißt, daß diese Art von
Insichgekehrtheit mich verrückt macht.«
    »Nun, ich kann nicht darüber sprechen,

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