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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sie stoppte auch nicht vor der Treppe, sondern nahm die wenigen Stufen mit zwei Sprüngen.
    Sie war da!
    Sharon spielte ihre Rolle perfekt. Sie war wieder etwas zurückgewichen und hatte ihre Arme ausgebreitet.
    Das Zeichen verstand Judith. Ich hörte ihren Jubelschrei. Dann warf sie sich in die auffangbereiten Arme ihrer Freundin hinein, als wäre sie die letzte Rettung.
    Für mich hatte die Schau oder das Drama begonnen. Aber es gab noch keinen Höhepunkt. Der würde auf sich warten lassen. Ich wusste aus Erfahrung, dass bestimmte Rituale durchgezogen werden mussten, um mit der Hölle Kontakt aufzunehmen.
    Mein flüchtiger Blick galt den sieben Männern!
    Sie saßen nach wie vor auf ihren Plätzen, ohne sich zu bewegen. Figuren, die mit nichts etwas zu tun haben wollten, aber ich wusste auch, dass sich dies ändern würde.
    Judith hatte ihren Platz gefunden. Sie war einfach zur Bühne gelaufen. Es hatte kein Hindernis für sie gegeben, und genau das störte mich in diesem Fall.
    Es hätte nicht sein müssen, denn ich hatte Abe Douglas als ihren Aufpasser zurückgelassen.
    Sie war trotzdem gelaufen!
    Mein Herz klopfte plötzlich schneller. Ich merkte, dass ich einen roten Kopf bekam. Durch meinen Körper schoss ein Adrenalinstoß. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich unternehmen sollte. Ich war plötzlich von der Rolle.
    Der Blick zur Bühne!
    Nichts ereignete sich dort.
    Man blieb gelassen. Man freute sich. Judith lag in den Armen ihrer Freundin. Sie hatte dabei den Oberkörper nach hinten gebogen und die Arme um Sharon’s Hals geschlungen.
    So konnte ich mich um Abe Douglas kümmern. Es wäre mit der Taschenlampe eine leichtere Suche gewesen. Das Risiko wollte ich jedoch nicht eingehen, weil ich noch immer hoffte, nicht entdeckt worden zu sein. Abgesehen vom Teufel, der sich bei mir gemeldet hatte. Das spielte bei mir im Augenblick keine Rolle.
    Etwas geduckt ging ich den Weg zurück, den ich schon kannte. Ich bewegte mich an der Wand entlang, die vom weichen Licht der Lampen beschienen wurde.
    Wahrscheinlich hatte ich Glück. Das Interesse der Zuschauer galt nicht mir. Ich hatte noch keinen gesehen, der einen Blick zurückgeworfen hätte.
    So lief ich weiter und richtete mich zur vollen Größe auf, als ich den Platz erreichte, an dem wir mit Judith gestanden hatten.
    Er war leer!
    Der Stich in den Magen erwischte mich. Ich hatte plötzlich das Gefühl, in Eis gesteckt worden zu sein. Ich merkte, wie auch die Röte in mein Gesicht stieg und die Haut leicht zum Brennen brachte.
    Für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen. Ich wollte nachdenken, mich konzentrieren und alles in die Reihe bringen. Diese sieben Männer hatten sich nicht vom Fleck bewegt. Aber es stand fest, dass Judith auf die Bühne gelaufen und nicht daran gehindert worden war.
    Warum sah ich Abe Douglas nicht? Was war mit ihm passiert? War Judith in der Lage gewesen, ihn zu überwältigen? Oder hatte sie ihn schlichtweg nur überrascht?
    Eine Antwort fand ich persönlich nicht. Nicht sofort. Diesmal riskierte ich es und holte die kleine Lampe hervor. Die verdammte Dunkelheit störte mich einfach zu sehr.
    Ich brauchte die Leuchte nicht einzuschalten, denn in meiner Nähe hörte ich ein Stöhnen. Ich wusste auch, woher es aufgeklungen war, und drehte mich leicht nach rechts.
    Ja, es gab das Hindernis auf dem Boden. Es hob sich nicht besonders davon ab, aber es stöhnte, und ich sah auch, dass es die Form eines liegenden Körpers hatte.
    Wenige Augenblicke später wusste ich Bescheid. Da kniete ich neben meinem Freund, der verdammt angeschlagen war und immer noch so wirkte, als wäre er erst vor Sekunden aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Er hielt den Mund offen. Auch die Augen waren nicht geschlossen, doch ich bezweifelte, dass er mich wahrnahm.
    Ich sprach ihn flüsternd an.
    Keine Reaktion.
    Dann strich ich über sein Gesicht, und wieder flüsterte ich scharf seinen Namen.
    Er drehte den Kopf.
    »Abe! Kannst du mich hören?«
    Für einen Moment verstummte das Stöhnen. Hatte ich Glück gehabt?
    Ja, er regte sich.
    »John...?«
    »Genau!«
    »Dann war das deine Stimme?«
    »Wer hätte dich sonst fragen sollen?«
    »Schon gut.« Er verzog das Gesicht. Ich blieb bei ihm, weil ich wusste, dass er mir etwas sagen wollte, aber er war noch zu schwach. Kein Wort drang über seine Lippen, nur ein pfeifendes Geräusch, das so etwas wie ein Ausatmen sein sollte.
    Er presste eine Hand gegen den Leib. Etwa in Höhe des Magens. Seine Lippen

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