Blutnächte - 2
seine Hose. Ihr Atem glitt wie ein flüchtiger Luftzug über seinen Bauch. Dann war es auf einmal, als würde sie gar nicht mehr atmen. Weich und warm schlossen sich ihre Lippen um sein pralles Glied. Sie bediente ihn bedingungslos, fuhr mit der Zunge hinauf und wieder hinab und knetete gleichzeitig mit einer Hand seinen Hodensack. Er animierte sie, ihn noch weiter in sich aufzunehmen. Sich schneller zu bewegen.
Chantals Beine klammerten sich um die seinen. Ihr Unterleib verkrampfte sich, während ihr Oberkörper Pierre zu Diensten war. Er hielt sie so lange in seinem Griff, bis er ihre nahende Ohnmacht spürte. Dann endlich regte er sich. Stöhnend bäumte er sich auf und verströmte sich in ihrem Mund, der taub und gefühllos an ihm saugte.
Nur langsam kehrte Chantals Bewusstsein zurück. Pierre lag ausgestreckt unter ihr und genoss die Nachwirkungen seines Orgasmus‘. Verwirrt sah sie zu ihm auf. Der Geschmack in ihrem Mund irritierte sie. Sie wusste nicht, was soeben mit ihr geschehen war. Bevor sie jedoch in Panik geraten konnte, entschied sich Pierre, ihr eine unvergleichbare erotische Fantasie in den Kopf zu pflanzen. So versetzte er sie zumindest in den Glauben, sie ebenfalls vollkommen befriedigt zu haben.
Je öfter er sie anwandte, umso mehr Gefallen fand er an seiner neuen Macht. Nun fehlte ihm nur noch die Perfektion dieser Fähigkeiten.
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Nachdem Chantal beinahe eine geschlagene Stunde auf Pierre gelegen und vor sich hingedöst hatte, richtete sie sich allmählich wieder auf. Sie streckte sich, küsste seinen Hals und knabberte an seinem Ohrläppchen.
„Ich habe so schrecklichen Durst“, wisperte sie.
Pierre verdrehte die Augen. „Dann steh auf und geh an die Bar. Da sitzen bestimmt ein paar nette, junge Männer, die nur auf dich warten.“
Er reagierte gereizt und ohne jede Contenance. Ein Verhalten, das ihm selbst nicht gefiel. Nun begann er sich aufzurappeln. Grob schob er die Vampirin von sich, so dass sie wie ein nasser Sack auf dem Boden neben der Chaiselongue landete. Sie zog die Beine an ihren Oberkörper und blieb schmollend sitzen.
„Ich dachte …“, begann sie. Doch Pierre unterbrach sie barsch.
„Nein, vergiss es. Ich werde mich jetzt nicht von dir anzapfen lassen.“ Schlimm genug, dass ich mich überhaupt mit dir abgebe, fügte er in Gedanken hinzu.
Sie starrte ihn an, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Allerdings wusste er, dass dies unmöglich so sein konnte.
„Das Mädchen vom Flur“, sagte sie.
Pierre wartete auf eine Erklärung, was genau sie damit meinte. Aber sie sah ihn einfach nur an, bis er glaubte, vor Ungeduld platzen zu müssen.
Contenance, ermahnte er sich.
Er atmete einmal tief durch und entspannte sich schließlich.
„Also, schön. Was ist mit diesem Mädchen?“
Auf Chantals Lippen schlich sich ein geheimnisvolles Lächeln. „Sie wäre ein so schönes Opfer. Wir könnten das Ritual wiederholen. Nur wir beide. Ohne all die anderen. Jetzt gleich.“
Pierre legte den Kopf schief. „Und was ist mit der Schwarzhaarigen? Dieser Isabella? War es nicht sie, die du für das Ritual haben wolltest?“
„Aber ich habe doch so schrecklichen Durst!“ Sie kroch zu ihm. Ihre Arme umschlangen seine Beine. Wie eine Bettlerin kam sie ihm in diesem Moment vor. „Die andere kann warten. Bitte gib mir das Mädchen, das wir im Flur gefunden haben.“
Am liebsten hätte Pierre verächtlich ausgespuckt. Doch er hielt sich zurück. Endlich brachte er seine wilden Launen unter Kontrolle.
„Wir brauchen kein Ritual, um dir Blut zu beschaffen. Das kannst du auch einfacher haben. Von einem freiwilligen Spender.“
Chantal lehnte den Kopf gegen seine Kniescheiben. Sie sank ein ganzen Stück in sich zusammen. „Das ist nichts im Vergleich zum Ritual. Ich kann bei ihnen niemals spüren, wie ihr Leben auf mich übergeht. Dieses erfrischende Gefühl. Die Kraft und die Freiheit. Als ob ich wieder leben würde.“
Natürlich musste Pierre ihr recht geben. Nichts kam dem Ritual gleich. Den dunklen Gelüsten, die sie dabei auskosten konnten. Dem Verwerflichen und dem Verdorbenem. Dem abgrundtief Bösen.
Er warf den Kopf in den Nacken und stieß ein dreckiges Lachen aus.
Die Vampirin zu seinen Füßen schmiegte sich noch enger an ihn. Sie hatte gewonnen. Pierre würde ihrer Forderung nachgeben.
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Schockiert beobachtete der Düstere die Vorgänge im Club Noir. Es war ihm schleierhaft, wie es so weit hatte kommen können. Die Vampire gaben sich nicht länger nur
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