Blutnächte - 2
heftiger Puls schlug seinen Lippen entgegen. Mit der Zungenspitze verfolgte er die Bahnen ihrer Adern. Er konnte den Duft ihres Blutes schon jetzt riechen. Es drängte ihn danach, erneut von ihr zu kosten. Hinzu kam seine Gier, sich in ihr zu versenken. Wieder und wieder, bis sie ihn in vollkommener Ekstase um Erlösung anflehte.
Sie spreizte ihre Beine, ohne dass er etwas dazu tat. Ihr Unterleib schob sich dem seinen entgegen. Als nächstes fühlte er, wie ihre feuchten, angeschwollenen Schamlippen sein hartes Glied streiften. Im Affekt biss er in ihre linke Brust. Gleichzeitig drang er in sie ein. So schnell und bedingungslos, dass Isabella vor Schreck und gleichzeitig vor Lust aufschrie. Sie hielt sich an ihm fest, ergab sich seinem wilden Rhythmus. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt! Es störte sie nicht, dass er von ihr trank. Nicht einmal der Moment, in dem sie beinahe ohnmächtig dahinzudämmern begann, ließ sie nervös werden.
Sein eigener, animalischer Trieb überwältige Pascal. Er benutzte Isabella, um seine Gelüste und seinen Durst zu stillen.
Ihr Blut schmeckte so süß. Es belebte ihn mehr, als er es jemals zuvor bei einem anderen Mädchen im Club erfahren hatte.
Erst spät bemerkte er, wie schlaff sich Isabellas Glieder allmählich anfühlten. Sofort hielt er inne. Er riss sich von dem verlockenden Geschmack ihres Blutes los. In ihrem Gesicht las er von quälender Leidenschaft. Ihr Stöhnen war leise, kaum hörbar. Doch sie drängte sich ihm noch immer schwach entgegen.
„Hör nicht auf“, flehte sie ihn an. Gleich, wie viel Kraft er ihr raubte, sie wollte nicht, dass es schon zu Ende war. Es verlangte sie nach dem Höhepunkt ihrer Vereinigung. Und als sich Pascal nun weiter in ihr bewegte, klammerte sie sich mit neuer Energie an ihn. Ihre grenzenlose Erregung ging auf ihn über. Es erfüllte sie beide, bis sie gemeinsam den Gipfel der Lust erreichten. Und tatsächlich schien es in diesem Moment, als wären sie Eins und teilten all ihre Gedanken und Empfindungen.
Pascal drehte sich auf die Seite und schloss Isabella in die Arme. Fest presste er sie an sich. Wie konnte es nur möglich sein, dass sich eine einfache menschliche Frau Zutritt in sein Inneres verschaffte?
Rückkehr
Er benötigte annähernd zwei Stunden, um durch die Nacht zu reisen. Eine ungewöhnlich lange Zeit für einen Mächtigen, wie er es war. Noch vor Kurzem hätte es lediglich eines Wimperschlages bedurft, und er wäre von London aus an jeden beliebigen Punkt der Welt gelangt. Der Boden, auf dem er nun stand, befand sich in Anbetracht der Möglichkeiten noch nicht einmal in weiter Ferne.
Brüssel.
Er erinnerte sich. Ausgerechnet an jenen Ort riefen ihn seine Instinkte. Dabei hatte er in den letzten Jahren so dringend versucht, diese Stadt zu vergessen. Schmerzhaft waren seine letzten Tage dort gewesen. Voller Qualen und Verzweiflung. Das alles wollte sich mit einem Mal wieder in ihm empor kämpfen. Es schnürte ihm die Kehle zu. Damals hatte er geglaubt, an seinem Schmerz verenden zu müssen. Nun ereilte ihn dieses Gefühl erneut.
Er sah die Lichter dieser Stadt, nahm die Menschen wahr, die an ihm vorübergingen.
So viele.
Für sie war er unsichtbar. Er hatte die Fähigkeit, wie ein Schatten durch die Straßen zu gleiten. Doch seine Kräfte schwanden. Sie zehrten ihn auf, je öfter er sich nun ihrer bediente. Zudem verwirrten ihn die Menschen auf neuartige Weise. Jeder ihrer Pulsschläge hatte einen anderen Rhythmus. Einige von ihnen strömten einen süßen, verlockenden Duft aus. Aber der Düstere bemühte sich nicht um sie. Er wollte nicht trinken.
Er brauchte nicht zu trinken!
Nein, viel eher wehrte er sich dagegen, ohne es sich selbst einzugestehen. Über die Jahre hatte er gelernt, seine mächtige Existenz mit weniger Blut zu wahren.
Er durchschritt die Nacht.
Sein Instinkt führte ihn in eine beinahe verlassene Seitenstraße. Dort gab es ein ganz bestimmtes Gebäude. Auch daran erinnerte er sich nur allzu gut. Viele Geheimnisse verbargen sich hinter den Türen. Dinge, die der Düstere einst selbst dorthin gebracht hatte. Die von ihm und seinen Regeln geprägt waren.
Von außen betrachtet hatte sich der „Club Noir“ kaum verändert. Das dunkle, fast schwarze Mauerwerk, die verhangenen Fenster und der spärliche Lichtschein, der auf Leben im Inneren schließen ließ.
Leben!
Bei dem Gedanken lachte der Düstere bitter auf. Leben konnte man das, was er führte, sicher nicht nennen.
Er näherte sich
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