Blutnächte - 2
knappes Lackkostüm. Die schwarzen Haare hatte sie zu einem strengen Zopf am Oberkopf hochgebunden. Nun schmiegte sie sich an Pierres Rücken, während ihre Finger mit den krallengleichen Nägeln über seine Wange strichen.
„Vielleicht war es Pascal?“, säuselte sie.
„Nein.“
Eine solche Vorgehensweise entsprach keinesfalls Pascals Stil. Das hätte Pierre mit Sicherheit sagen können. Er schüttelte die liebeshungrige Vampirin ab. Es war nur allzu offensichtlich, wie sehr sie ihm zur Last fiel.
Der Düstere schmunzelte. Ihm bot sich ein merkwürdiges Schauspiel, das er da aus seinem Versteck heraus beobachtete.
Keiner der anderen Vampire gab auch nur einen weiteren Ton von sich. Pierre selbst streckte einen Fuß nach dem Mädchen aus und stieß sie von der Seite an. Sie reagierte darauf nur schwach und nuschelte etwas Unverständliches vor sich hin. Doch allein die Tatsache, dass sie am Leben war, genügte Pierre vorerst.
„Schafft sie hier weg!“, befahl er den anderen. „Und vergewissert euch, dass niemand von außerhalb diesen Vorfall bemerkt hat. Einer von euch wird hier für den Rest der Nacht Wache schieben. Es ist mir völlig egal, wer das tut. Kommt so etwas noch mal vor, ziehe ich euch alle zur Verantwortung!“
Die Vampire wichen vor Pierre zurück. Schuldbewusst zogen sie die Köpfe ein.
Der Düstere überlegte, was das alles zu bedeuten haben könnte. Wo war Andrew? Und was hatte das alles mit Pascal zu tun? Und warum – zum Teufel – hatten seine Instinkte ihn zu genau diesem Zeitpunkt an genau diesen Ort geführt?
Vollkommen in seinen Gedanken versunken, bemerkte er erst spät, dass der Blick von Pierre allem Anschein nach auf ihm ruhte. Es war unmöglich, die Schatten, die der Düstere um sich herum aufgebaut hatte, zu durchbrechen. Dennoch konnte er spüren, wie Pierre ihn regelrecht durchleuchtete. Seine Augen fixierten ihn. Für einen kurzen Moment loderten seine tiefschwarzen Pupillen flammengleich auf. Dann schnaufte er und wandte sich schließlich ab. War es Pierre gelungen, die Gestalt des Fremden zu entdecken? Der Düstere wusste es nicht.
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Pierre vergaß die raubtierhafte Eleganz, mit der er sich für gewöhnlich zu bewegen pflegte. Grollend stampfte er mit den nackten Füßen auf den Boden, als er nun durch den Eingangsflur zurück in eines der abgelegenen Amüsierzimmer des Clubs schritt. Er hatte die fremde Macht – draußen auf der Straße – bemerkt. Doch er war nicht in der Lage gewesen, ihren Ursprung aufzudecken. Er brauchte mehr Blut. Mehr Energie. Mehr von den alten Kräften, die sich so hartnäckig gegen ihn wehrten.
Chantal war ihm gefolgt. Natürlich.
Allmählich strapazierte ihre permanente Anwesenheit seine Nerven aufs Unermessliche. Seufzend streckte er sich auf einer bordeauxroten Chaiselongue aus. Das Möbelstück bot gerade genug Platz für eine Person, doch das hielt Chantal längst nicht von ihm fern. Lüstern bestieg sie Pierre. Sie leckte über seinen freien Oberkörper und zeichnete mit ihren Fingernägeln Striemen auf seine Haut.
Pierre drehte den Kopf zur Seite, schloss die Augen und tat, als ob er auf der Stelle eingeschlafen wäre. Auch das störte Chantal nicht. Sie richtete sich auf. Ihr Lackkostüm hatte einen leicht abstehenden Rock, der nur Millimeter über ihren Po fiel. Darunter trug sie nichts. Nun spreizte sie ihre Beine noch weiter auseinander, bis ihre feuchten Schamlippen Pierre berührten. Sie rieb sich an ihm, erregte sich an seiner Teilnahmslosigkeit und den Gedanken daran, was sie alles am liebsten mit ihm anstellen würde. Als sie ihren Unterleib weiter hinabrutschen ließ, offenbarte sich ihr sein erigiertes Glied. Es pochte schon beinahe vor Lust unter dem Stoff seiner schwarzen Baumwollhose.
Chantal stöhnte wild. Pierre hingegen blieb stumm. Er verharrte weiterhin in seiner reglosen Position, obwohl er sich eingestehen musste, dass ihm die Bemühungen dieser durchtriebenen Vampirin ungemein einheizten. Sollte sie doch endlich seinen Penis in die Hand nehmen, ihn massieren und reiben und küssen. An ihm lecken und saugen.
Er wollte nicht länger darauf warten. Schließlich besaß er die Macht, es ihr einfach zu befehlen, auch ohne dabei die Stimme zu erheben. Alles, was er dafür tun musste, war eine winzig-kleine Manipulation ihres Geistes. Nicht mehr als ein Stups in die richtige Richtung – um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Sogleich senkte sich ihr Oberkörper auf ihn. Voller Gier öffneten ihre Finger
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