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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Augenbraue.
    „Ja, bitte.“ Isabella hatte alle Mühe, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Was verbarg sich wirklich hinter der Fassade des Barkeepers?
    „Ich habe Sie hier noch nie gesehen.“ Galant stellte er ein Glas vor ihr auf den Tresen und füllte es sichtbar genussvoll mit Wein. Wie zufällig fuhr er sich mit der Zunge über die Oberlippe, während er Isabella einen intensiven Blick schenkte.
    „Nein … ich …“ Sie wandte sich ab. „Ich bin hier verabredet.“
    „Wirklich?“ Pierres Augenbrauen konnten sich kaum noch höher schieben. Er wollte laut auflachen. Wäre sie tatsächlich verabredet, hätte er davon gewusst. Dann lehnte er sich jedoch zurück und setzte lediglich ein Lächeln auf. „Wie schade.“
    Sie spürte deutlich, wie sie in die Versuchung geriet, sich weiter vorzuwagen. Der Moment war einfach zu unwiderstehlich.
    „Warum?“
    Pierre wusste, dass er sie damit gewonnen hatte. Er reckte sich ein Stück und warf sich in die Brust wie ein stolzer Hahn auf seinem Hof. Strähnen seines langen, glänzenden Haares fielen ihm ins Gesicht. Es verlieh ihm einen verwegenen Ausdruck. Seine Lippen kräuselten sich verführerisch. Isabella kam nicht umhin sich vorzustellen, wie sich seine Küsse auf ihrer Haut anfühlen würden.
    „Ich dachte, ich könnte Ihnen vielleicht etwas Gesellschaft leisten. Ich habe gleich Feierabend.“
    Isabellas Nackenhärchen stellten sich alarmierend auf. Von diesem Mann ging etwas Ungewöhnliches aus, mit dem er sie vollkommen in seinen Bann zog.
    „Ich weiß nicht“, gab sie unsicher zur Antwort. Um der Situation ein wenig Spannung zu nehmen, griff sie endlich nach ihrem Glas und kostete von dem Wein. Der Geschmack überraschte sie. Er war einzigartig. Fruchtig. Nicht zu süß, aber auch nicht zu trocken. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen so köstlichen Wein getrunken zu haben. Unvermittelt musste sie zu dem gut aussehenden Barkeeper aufblicken. Ihr fiel seine muskulöse Brust auf, die verführerisch unter seiner engen schwarzen Weste hervorblitzte. Sie stellte sich vor, wie sie mit ihren Fingern die Konturen seines Oberkörpers erkundete. Natürlich bemerkte sie dabei nicht, wie Pierre wohl wissend grinste. Ein angenehmer Schauder durchfuhr sie.
    „Sie sind gar nicht verabredet, habe ich recht?“
    Seine unergründlichen Augen fixierten sie so unnachgiebig, dass ihr sämtliche Ausreden in der Kehle stecken blieben. Isabella schüttelte nur den Kopf. Woraufhin Pierre ihr ein triumphierendes Lachen schenkte.
    „Dann gehören Sie heute also ganz mir.“
    Seine Worte hallten eigenartig in ihren Ohren nach. Gleich darauf ergriff er ihre Hand, und in diesem Moment veränderte sich etwas in Isabella. Sie vergaß vollkommen, aus welchem Grund sie den Club aufgesucht hatte. Stattdessen fühlte sie sich von diesem Mann in unbegreiflicher Weise angezogen. Er schien ein Netz um sie zu spinnen, in dem sie wie eine hilflose Gefangene hängen blieb.
    „Wann haben Sie Feierabend?“, hörte sie sich selbst fragen. Ihre Stimme klang hohl. Bevor sie sich jedoch darüber wundern konnte, befand sich Pierre schon an ihrer Seite, um sie abzulenken. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie mit sich.
    ~~~
    In einer verborgenen Nische des Clubs erbebte Alice vor Lust und Verlangen. Sie war wieder einmal an diesen Ort gekommen, um ihr Vergnügen mit den Vampiren zu suchen. Leidenschaftliche Küsse bedeckten ihr Dekolleté. Kein gewöhnlicher Mann verstand es, sie auf gleiche Weise zu verführen. Sie wollte in dem Augenblick vergehen. Ihr glasiger Blick irrte ziellos durch das Geschehen. Nur schemenhaft nahm sie die anderen Besucher wahr. Als jedoch ein bekanntes Gesicht wie eine Vision an ihr vorüberglitt, fuhr sie erschrocken zusammen. Wie erstarrt blieb sie sitzen.
    „Isabella …“, flüsterte sie tonlos.
    „Was ist?“ Ihr vampirischer Liebhaber warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. Eben noch hatte er ihre vollen Brüste massiert. Aber nun hielt auch er inne. Er spürte ihre wirren Gedanken.
    „So kenne ich dich gar nicht.“ Seine Finger strichen über ihre Wangen, spielten schließlich mit einer Strähne ihres blonden Haares. „So angespannt.“
    Alice begehrte diesen Vampir. Das wusste er selbst nur zu gut. Hin und her gerissen zwischen ihrer Lust und einer düsteren Ahnung, löste sie sich beinahe gequält aus seiner Umarmung.
    „Verzeih mir, Geliebter. Ich muss dringend etwas erledigen.“
    „Ich werde nicht lange warten.“

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