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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie nach.
    Er war galant genug, um das größte noch verbliebene Stück Pizza ihr zu überlassen, nahm sich aber zum Ausgleich zwei andere, die ziemlich mickrig waren. »Lora Kuemper ist nicht auf dem Friedhof begraben worden.« Er nahm einen großen Bissen und fing den herabhängenden Käse mit der Zunge auf. »Nicht alle Opfer des roten Nebels liegen dort. Ich dachte, ich könnte vielleicht herausfinden, wo sie gewohnt haben. Und mir dann die Erlaubnis besorgen, auf den jeweiligen Grundstücken Messungen vorzunehmen.«
    »Was genau würdest du dort suchen?«, fragte sie mit echter Neugier in der Stimme.
    »Kalte Stellen. Anzeichen von Radioaktivität. Veränderungen des Magnetfelds.« Er zuckte die Achseln. »Es gibt alle möglichen Indikatoren für paranormale Aktivitäten.«
    »Und du konzentrierst dich jetzt auf die sogenannten Opfer des roten Nebels, weil nach dem jüngsten Mord wahrscheinlich eines von ihnen in Buffalo Springs spukt?«
    Er konnte ihr die Skepsis nicht verdenken. Die meisten Leute, die er kannte, waren skeptisch angesichts von Erscheinungen, die man nicht wissenschaftlich erklären konnte. »Falls es paranormale Erscheinungen gibt, die mit dem roten Nebel zusammenhängen, würde ich bei einem der früheren Opfer mit messbaren Werten rechnen. Da alles mit den Beans und Lora Kuemper begonnen hat, sind logischerweise sie diejenigen, auf die ich mich zuerst konzentriere.«
    »Dann hast du also auf dem Friedhof Pech gehabt?«
    Er dachte an Reverend Biggers und dessen Zorn über seine Anwesenheit dort. »Könnte man sagen.«
    »Tja, ich kann nicht behaupten, dass ich mehr Glück gehabt hätte als du«, sagte sie angewidert und wischte sich die Finger an einer Serviette ab. »Im Vergleich zu manchen, mit denen ich heute gesprochen habe, war Donnelle regelrecht redselig.«
    Neugierig sah er sie an. »Vielleicht kann ich dir in der Hinsicht noch einmal behilflich sein.« Er musste grinsen, als er den Blick sah, den sie ihm aus schmalen Augen zuwarf. »War letztes Mal doch praktisch, das musst du zugeben.«
    »Da hab ich meine Zweifel«, entgegnete sie knapp. »Es geht um Leute aus den Hügeln.«
    »Sie heißen?«
    Sie musterte ihn genervt. »Cora Beth Truman.«
    Ihr Tonfall ließ die Worte wie eine Drohung klingen. »Mit ihrem jüngsten Sohn hab ich im Sommer immer Baseball gespielt.« Er schmunzelte über ihre Miene. »Wer noch?«
    »Nellie Rodemaker.«
    Er streckte die Beine aus und stupste ihren Fuß freundschaftlich mit seinem. »Ich glaube, sie ist die Tochter der ältesten Tochter der Großtante meiner Mutter.« Er wartete, bis sie die verwickelte Verwandtschaftsbeziehung nachvollzogen hatte.
    »Bist du dann nicht ihr Cousin?«
    »Cousin zweiten Grades, glaub ich.«
    »Warum sagst du das nicht gleich?«, fragte sie gereizt.
    Mit angenehm gefülltem Magen schenkte er ihr ein gelassenes Lächeln. »Hab ich doch gerade. Waren noch andere dabei?«
    »Raelynn Urdall.«
    »Mit ihrem Sohn hab ich in meinem ersten Jahr an der Universität Tennessee Tür an Tür gewohnt.« Er schüttelte angesichts der Erinnerung den Kopf. »Der Typ konnte im Kopfstand ein Bier kippen.«
    Ramsey war nicht beeindruckt. »Wozu soll das gut sein?«
    »Für den Nachruhm. Waren das alle Namen?«
    »Die einzige andere war Rose Thornton. Bei ihr bin ich kurz nach Einbruch der Dunkelheit angekommen. Aber sie hat auf mein Klopfen nicht reagiert. Vielleicht hat sie bereits geschlafen. Sie ist ja schon etwas älter. Wahrscheinlich geht sie früher zu Bett als andere Leute.«
    »Entweder das, oder sie hat dich ignoriert.« Doch eigentlich wäre solche Zurückhaltung ganz untypisch für Rose. Wenn sie nicht mit Ramsey reden wollte, hätte sie sie wohl eher mit einer geladenen Schrotflinte verscheucht. Dev hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er auf die gleiche Weise behandelt werden würde, selbst wenn er kein Fremder für sie war. Rose war noch nie besonders entgegenkommend gewesen.
    »Vielleicht war sie nicht zu Hause.«
    »Sie ist zu Hause. Woanders kann sie gar nicht sein. Sie kommt nur einmal im Monat in die Stadt, um sich mit neuen Vorräten einzudecken. Verwandte hat sie praktisch keine. Ein paar entfernte Cousins irgendwo im Norden, glaube ich.«
    Ramsey schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine, sie war vielleicht draußen im Wald hinter ihrem Haus, weil ich Lichter in ihrem Garten gesehen habe, als wäre jemand dort und suchte mit einer Taschenlampe irgendwas zwischen den Bäumen.«
    Dass die alte Rose mit einer

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