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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Interpretation seiner Worte korrekt erraten hatte. Vermutlich musste er dankbar dafür sein, dass sie an genau das Gleiche dachte wie er. Er konnte einfach nichts dagegen tun, dass lüsterne Gedanken über sie sich in sein Gehirn eingefräst hatten.
    Er nickte Molly Fenton zu, und die Bedienung rauschte davon, um einen Tisch für sie zu suchen. Das Lokal war bereits gut besucht, aber nicht annähernd so voll, wie es in ein paar Stunden sein würde, wenn es sich mit Leuten gefüllt hatte, die mehr am Trinken als am Essen interessiert waren.
    »Du kennst wahrscheinlich jeden hier«, knurrte Ramsey.
    Er sah sich um und erblickte nichts als bekannte Gesichter. »Alle Einheimischen schon. Und die meisten anderen kenne ich zumindest vom Sehen.« Er winkte Donnelle und Steve, die in einer Ecke saßen, freundlich zu. Allerdings wallte leiser Ärger in ihm auf, als sich Banty Whipple und zwei seiner ebenso beschränkten Freunde, die an der Bar standen, umdrehten und ihn anstarrten.
    »Wir werden aber beim Essen nicht von deinem begeisterten Fanclub umzingelt, oder?«
    Als Molly ihnen einen Tisch zuwies, legte er Ramsey leicht eine Hand auf den Rücken und schob sie vorwärts. »Offen gestanden sind nicht alle hier Fans von mir.«
    Rasch sah sie sich mit unsicherem Blick um. »Wegen deines Vaters?«
    »Das sind die einen. Und dann gibt es noch die, die mein gewinnendes Wesen partout nicht unwiderstehlich finden können.«
    Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als sie sich auf den Stuhl setzte, den er ihr hinhielt. »Na, so was.«
    Einen Moment lang konnte er sich nicht vom Schwung ihrer Lippen lösen. Er hatte sie noch nie mit Lippenstift bedeckt gesehen, oder? Wahrscheinlich hatte er Ramsey überhaupt noch nie geschminkt gesehen. Doch jetzt trug sie Make-up, auch wenn er sich bisher allzu sehr für ihre Kurven und die Stellen nackter Haut interessiert hatte, um es früher zu bemerken.
    Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und musterte sie, während sie sich umsah und die anderen Gäste betrachtete. Der Hersteller ihres seidigen grünen Tops hatte bei ihm schon mal einen Stein im Brett. Es ließ ihre Arme nackt und war vorn weit genug ausgeschnitten, um einen Ansatz von Dekolleté erkennen zu lassen. Erfreut hatte er bereits registriert, dass ihre schwarzen Bermudas schmal genug geschnitten waren, um ihren herrlichen Hintern zur Geltung zu bringen.
    Als sie sich ihm zuwandte, ertappte sie ihn dabei, wie er sie musterte. Fragend zog sie eine Braue hoch.
    Er grinste ungerührt. »Ich bewundere nur die Aussicht.«
    Zu seinem Vergnügen machte sie das verlegen. Er fragte sich, wie viel Zeit Ramsey Clark wohl für ein Privatleben reservierte. Nicht viel vermutlich, sagte er sich, ehe er Digger Lawton zunickte, der von der Musikbox aus seinen Namen gerufen hatte. Ramseys Leben kreiste garantiert um ihre Arbeit.
    Und wahrscheinlich hatte sie ihre Gründe dafür, es dabei zu belassen.
    »Was darf’s sein?« Molly kam schlitternd an ihrem Tisch zu stehen und schlug ihren Bestellblock auf.
    »Zitronenlimonade«, erwiderte Ramsey, ohne zu zögern.
    »Für mich bitte ein Bud light«, sagte Dev, worauf die Frau nickte, beides notierte und zum nächsten Tisch weiterging.
    »Wer ist denn der abgebrochene Gartenzwerg an der Bar, der dich mit giftigen Blicken förmlich durchbohrt?«
    Erstaunt sah er an ihr vorbei und ertappte Banty dabei, wie er ihn böse anfunkelte. »Du kehrst Banty Whipple den Rücken zu, seit wir hereingekommen sind. Wie hast du ihn denn überhaupt registriert?«
    »Ich registriere jeden.«
    Er musterte sie mit neuem Respekt. Das hätte er sich denken können. Wahrscheinlich erfasste sie binnen Sekunden das ganze Lokal mitsamt allen Gästen. Manchmal verblüffte es ihn immer noch, was für Fähigkeiten sie sich durch ihren Beruf angeeignet hatte.
    »Tja, er ist nicht der Präsident meines Fanclubs. Aber wenn er nächstes Mal bei mir aufkreuzt, bringt er wahrscheinlich seine eigenen Fans mit.«
    Molly brachte ihre Drinks, und er hielt inne, um einen Schluck Bier zu trinken und dem Mann einen langen, festen Blick zu gönnen. Die Schramme an Bantys Kinn war Dev eine Genugtuung. Er hoffte inständig, dass sie von ihm stammte.
    Er setzte sein Bier ab und sprach weiter. »Wir können uns eben einfach nicht leiden. Außerdem war sein Sohn einer der Teenager, die die Leiche gefunden haben.«
    Da klingelte ein Mobiltelefon, zwar gedämpft, doch laut genug, um ihn automatisch seine Tasche abklopfen zu lassen, ehe

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