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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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immer noch auf seinem Posten.« Er sah Riker fragend an, und der Deutsche meinte: »Ich beneide Sie. Ich hatte keine solche Wahlmöglichkeit. Mein Vater starb in Afrika, als ich gerade mein Universitätsstudium beendet hatte. Wäre ich nicht eingesprungen, unser Unternehmen hätte nicht überlebt.«
    »Aus dem, was der Juwelier sagte, habe ich entnommen, dass Sie für einen erheblichen Aufschwung gesorgt haben.«
    »Mein Vater hat mir sämtliche Tricks des Gewerbes beigebracht. Und noch ein paar mehr, die er erfunden hatte. Außerdem war er in den Fabriken und den Werkstätten sehr beliebt. Sein Name öffnet noch immer Türen, vor allem hier in Amerika, speziell in Newark und New York. Es würde mich gar nicht wundern, wenn ich in San Diego einem seiner alten Kollegen begegnete.« Er zwinkerte abermals. »In diesem Fall können sich die Einkäufer von Tiffany glücklich schätzen, wenn sie beim Verlassen Kaliforniens ihre Goldfüllungen noch im Gebiss haben.«
    Der Spion hatte sich von dem Schock, mit ansehen zu müssen, wie Bell es schaffte, im Grand Central Terminal mit einem tollkühnen Sprung an Bord des 20th Century Limited zu kommen, vollständig erholt. Katherine Dee sollte schon bald ihr listenreiches Spiel in Newport beginnen, während er die unerwartete Anwesenheit des Detektivs im Zug zu seinem Vorteil ausnutzen würde. Er war daran gewöhnt, sich mit Regierungsagenten - britischen, französischen, russischen, japanischen - sowie den diversen Marinegeheimdienstoffizieren herumzuschlagen, inklusive der amerikanischen. Und er hatte keine sehr hohe Meinung von ihren Fähigkeiten. Der Privatdetektiv war jedoch, wie er verspätet hatte erkennen müssen, ein ganz neues Kaliber und musste aufmerksam beobachtet werden, ehe er eine neue Aktion in Angriff nahm.
    Er war froh, dass er den Tod von Detektiv John Scully angeordnet hatte. Dieser Schock würde bei Isaac Bell seinen Tribut fordern, obgleich der hochgewachsene Detektiv seine Betroffenheit sehr geschickt kaschierte und auftrat, als gehöre ihm der gesamte Zug. Sollte er Bell ebenfalls töten? Es erschien fast zwingend notwendig. Die Frage war nur, wer ihn dann ersetzen würde. Beils Freund Abbott war aus Europa zurückgekehrt. Nach dem zu schließen, was er hatte in Erfahrung bringen können, würde dies ebenfalls ein aggressiver Gegner sein, wenn auch nicht ganz in Beils Liga. Würde der überragende Joseph Van Dorn vielleicht selbst den Fall übernehmen? Oder hielt er sich aus dem Kampfgetümmel heraus? Seine Agentur arbeitete über die gesamte Nation verteilt und verfügte über eine Menge Personal. Gott allein wusste, wen sie in Marsch setzen konnten.
    Andererseits, dachte er und grinste unwillkürlich, war es höchst unwahrscheinlich, dass selbst Gott wusste, wen er in der Hinterhand hatte.

35
    »Wir überprüfen nach wie vor die Chinesen, die mit Arnold Bennett reisen. Aber das nimmt noch einige Zeit in Anspruch. Das Gleiche gilt für Shafer, den Deutschen. Die Rechercheabteilung kann nichts über ihn zutage fördern, aber wie Sie sagten, Mr Bell, es erscheint schon höchst merkwürdig, dass die Botschaft Eisenbahnfahrkarten für einen Kaufmann löst.«
    Der Van-Dorn-Agent erstattete Bell in seinem Privatabteil hastig Bericht, während der Zug in Syracuse anhielt, damit eine neue Lokomotive an- und der Speisewagen abgekoppelt werden konnte.
    »Sing-Sing hat Rosanias Geschichte bestätigt.«
    Rosania war nicht ausgebrochen, sondern, wie er beteuert hatte, tatsächlich vom Gouverneur begnadigt worden. Der selbsternannte australische Goldgräber war in Wirklichkeit ein kanadischer Betrüger, der gewöhnlich mit der Goldminen-Masche auf den Eisenbahnlinien im amerikanischen Westen unterwegs war, wo er seinen potentiellen Opfern wertlose Fundstätten, die präpariert worden waren, indem Felswände mit Schrotkugeln aus Gold beschossen wurden, zu verkaufen versuchte.
    Die Dampfpfeife der Lokomotive meldete sich unüberhörbar mit dem Abfahrtssignal.
    »Ich muss aussteigen!«
    Bell sagte: »Arrangieren Sie an unserem nächsten Zwischenstopp in East Buffalo eine telefonische Fernverbindung mit Mr Van Dorn.«
    Zwei Stunden später, als sie zum Lokomotiventausch in einer hell erleuchteten, mit ohrenbetäubendem Lärm erfüllten Bahnsteighalle in East Buffalo anhielten, wartete bereits ein Van-Dorn-Detektiv, um Bell zum Büro des Bahnhofsvorstehers zu führen. Bell bat ihn, während der Telefonist die Verbindung herstellte, um die neuesten Informationen.
    »Soweit

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