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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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was er Bell gegenüber später als »geplanten Rückzug« bezeichnete.
    Die deutschen Schiffe feuerten auf die große Entfernung, doch die Einschläge der Geschosse lagen zu kurz und kamen zu spät. Da man ihre ursprünglichen Maschinen durch die modernsten MacDonald-Turbinen ersetzt hatte, ließ die New York die Verfolger in ihrem Kielwasser weit hinter sich.
    Während der amerikanische Dreadnought zum Hafen Scapa Flow auf den Orkney-Inseln nördlich von Schottland dampfte, lud Admiral Falconer Isaac Bell in seine private Kabine direkt unter der Kommandobrücke ein. Die US Navy war zwar ein trockener Verein, bei dem Alkohol strikt verboten war, aber Bell hatte eine Taschenflasche bei sich, und so stießen sie auf den Erfolg an.
    »Dies ist ein Husarenstück, das nicht in den Geschichtsbüchern erscheinen wird«, meinte Falconer zu Bell und fügte belustigt hinzu, dass die britische Admiralität Bell für seine dreiste Heldentat Sicherlich am liebsten erschießen würde.
    »Man sollte ihnen erklären«, sagte Bell grinsend, »dass Privatdetektive bevorzugt im Stillen arbeiten.«
    Ein Schiffszimmermann klopfte an die Tür und kam - mit einem Hammer und Stahlmeißeln bewaffnet - herein. Falconer deutete auf das Herkunftsschild an der Wand mit der Aufschrift:
    USS NEW YORK
    Brooklyn Navy Yard
    »Entfernen Sie das.«
    »Jawohl, Sir, Admiral.«
    Der Zimmermann führ mit dem Meißel am Rand der Tafel entlang, und als er sie so weit gelöst hatte, dass sie von der Wand gehebelt werden konnte, entließ Falconer ihn wieder. Allein mit Isaac Bell, nahm er die Tafel ab. Darunter war, mit erhabenen Lettern, die auf die Stahlwand geschweißt worden waren, zu lesen:
    Hull 44
    Aus Schottland kommend stieg Isaac Bell eine Woche später aus dem Zug und begab sich aus dem Gebäude der Euston Station in die Straßen Londons, die von einem langen, langen Krieg gezeichnet waren.
    Der hochgewachsene Detektiv wandte das Gesicht von einer Wochenschaukamera, die sich auf ihn richtete, ab und wich einem von Pferden gezogenen Postwagen aus. Er blieb stehen, um eine rote Rolls-Royce-Lawton-Limousine Baujahr 1911 zu bewundern. Ihre eleganten Linien wurden jedoch durch einen schlaffen Gassack auf dem Dach verunstaltet. Aufgrund der erfolgreichen Aktivitäten deutscher U-Boote, die gegen Öltanker eingesetzt wurden, war die Limousine umgebaut worden, um mit Kohlegas betrieben zu werden.
    Der Rolls-Royce hielt vor ihm an.
    Der ältere Chauffeur, zu alt, um in den Schützengräben auf dem Kontinent zu kämpfen, stieg aus, salutierte vor Isaac Bell und riss die Tür des Fahrgastabteils auf. Eine bildschöne Frau mit strohblondem Haar, einer Figur wie ein Stundenglas und korallenmeergrünen Augen begrüßte ihn mit einer melodiösen Stimme, in der Freude und Erleichterung mitschwangen.
    »Wir sind so froh, dass du heil zurückgekommen bist.«
    Sie klopfte mit der flachen Hand auf den Platz neben sich.
    Ein Smaragd funkelte an ihrem Ringfinger, geheimnisvoll wie das Auge einer Katze.
    -ENDE -

Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel »The Spy« bei G. P. Putnam's Sons, New York.
    1. Auflage
    Oktober 2012 bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Copyright © der Originalausgabe 2010
    by Sandecker, RI.LLP
    By arrangement with
    Peter Lampack Agency, Inc.
    551 Fifth Avenue, Suite 1613
    New York, NY 10176-0187 USA
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe
    2012 by Blanvalet Verlag in der Verlagsgruppc Random House GmbH, München
    Umschlagillustration: © Johannes Wiebel | punchdesign Redaktion: Jörn Rauser
    HK Herstellung: sam
    Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
    Einband: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN: 978-3-442-37964-4
    www.blanvalet.de

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