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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Folge einer Wirtshausschlägerei bewertet worden, und wer weiß, wie viele weitere Todesfälle es noch gegeben hätte, ehe irgendjemand gemerkt hätte, was da los ist.«
    Bell schüttelte den Kopf. »Aber genug davon. Da kommen die Austern, und wir müssen beide morgen schon recht früh wieder auf den Beinen sein.«
    »sich mal, wie groß die sind!« Marion kippte eine riesige Auster von der Schale in ihren Mund, ließ sie durch die Speiseröhre gleiten und fragte dann mit einem herausfordernden Lächeln: »Ist Miss Langner wirklich so schön, wie man sich allgemein erzählt?«
    »Wer sagt das?«
    »Mademoiselle Duvall hat sie mal in Washington kennengelernt. Offenbar gibt es an der Ostküste kein männliches Wesen über neunzehn Jahren, das ihr nicht verfallen ist.«
    »Sie ist schön«, sagte Bell. »Sie hat die außergewöhnlichsten Augen. Und ich denke, wenn sie nicht trauerte, wäre sie Sicherlich noch reizender.«
    »Jetzt sag bloß nicht, dass auch du ihr verfallen bist.«
    »Meine Verfall-Zeit ist lange vorbei«, meinte Bell grinsend.
    »Vermisst du sie?«
    »Würde Liebe die Schwerkraft ersetzen, wäre ich in diesem Augenblick im freien Fall. Was hatte Mademoiselle Duvall in Washington zu tun?«
    »Sie becircte einen stellvertretenden Marineminister, damit er sie engagiert, um zu filmen, wie die Große Weiße Flotte unter der Golden Gate Bridge hindurch in den Hafen von San Francisco dampft. Zumindest hat sie auf diese Art und Weise den Auftrag an Land gezogen, die Abreise der Flotte von Hampton Roads im letzten Winter zu dokumentieren. Daher nehme ich an, dass sie diesmal die gleiche Taktik angewandt hat. Warum fragst du?«
    »Das bleibt aber absolut unter uns«, erwiderte Bell mit ernster Miene. »Mademoiselle Duvall hatte eine lange Affäre mit einem französischen Marineoffizier.«
    »Oh, natürlich! Manchmal, wenn sie sich besonders geheimnisvoll gibt, klimpert sie mit den Wimpern und redet von ›Mon Capitaine‹.«
    »Mon Capitaine ist zufälligerweise im Dreadnought-Business tätig - was so viel heißt, dass der Franzose ein Spion ist und sie höchstwahrscheinlich für ihn arbeitet.«
    »Eine Spionin? Sie ist aber eine schreckliche Plaudertasche.«
    »Der Marineminister hat Joe Van Dorn eine Liste mit den Namen von zwanzig Ausländern gegeben, die in Washington und New York für Frankreich, England, Deutschland, Italien und Russland herumgeschnüffelt haben. Die meisten machen einen gänzlich harmlosen Eindruck, aber wir müssen jeden genauestens überprüfen.«
    »Sind keine Japaner dabei?«
    »Einige. Zwei aus der Botschaft - ein Marineoffizier und ein Militärattaché. Und ein Teeimporteur, der in San Francisco wohnt.«
    »Aber was könnte Mademoiselle Duvall möglicherweise für die französische Marine auf Zelluloid bannen, was wir anderen nicht können?«
    »Der Filmjob könnte lediglich ihr Vorwand sein, um in die Nähe amerikanischer Navy-Offiziere zu gelangen, die vor einer schönen Frau vielleicht aus dem Nähkästchen plaudern. Was meinst du mit uns anderen ? Filmst du denn ebenfalls die Flotte?«
    »Preston Whiteway hat sich deswegen gerade gemeldet.«
    Beils Augen verengten sich unmerklich. Der reiche Whiteway hatte sieben kalifornische Zeitungen geerbt. Er hatte sie zu einer mächtigen Kette sensationsgierigster und klatschsüchtigster Presseorgane ausgebaut und außerdem eine Wochenschau Produktion gegründet, die Marion für ihn aufgebaut hatte, ehe sie in den Osten ging, um Kinofilme zu drehen.
    »Preston bat mich, für Picture World die Flotte bei ihrer Ankunft in San Francisco aufzunehmen.«
    »Prestons Zeitungen prophezeien den Ausbruch eines Kriegs mit Japan in einer Woche.«
    »Er druckt alles, um möglichst viele Zeitungen zu verkaufen.«
    »Ist es ein einmaliger Auftrag?«
    »Ich würde niemals als Angestellte für ihn arbeiten, dessen kannst du dir sicher sein, sondern allenfalls als hoch bezahlte Vertragspartnerin. Ich könnte es gerade noch zwischen den Filmen einschieben, die ich hier drehe. Was meinst du?«
    »Eins muss ich Whiteway lassen. Er ist wirklich hartnäckig.«
    »Ich glaube nicht, dass er mich noch immer so sieht ... Warum lachst du?«
    »Ich glaube, er ist nach wie vor ein Mann und im Vollbesitz seines Augenlichts.«
    »Ich meine: Preston weiß doch, dass ich nicht mehr zu haben bin.«
    »Das sollte er allerdings mittlerweile begriffen haben«, räumte Bell ein. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du ihm das letzte Mal, als wir ihn trafen, gedroht, ihn zu

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