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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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lächelte, als ein bewunderndes Murmeln durch das Restaurant wogte.
    »Miss Morgan«, rief Rector und ergriff ihre Hände. »Als Sie dem Rector's das letzte Mal die Ehre gaben, drehten Sie noch Wochenschauen. Jetzt redet jeder über Ihren ersten Kinofilm.«
    »Vielen Dank, Mr Rector. Ich dachte, die musikalische Begleitung sei für schöne Schauspielerinnen reserviert.«
    »Schöne Schauspielerinnen gibt es am Broadway dutzendweise. Eine schöne Filmregisseurin ist dagegen so selten wie Austern im August.«
    »Dies ist Mr Bell, mein Verlobter.«
    Der Restaurantbesitzer ergriff Beils Hand und schüttelte sie ausgiebig. »Meinen herzlichen Glückwunsch, Sir. Ich kann mir nicht vorstellen, auf dem gesamten Broadway einen glücklicheren Gentleman anzutreffen. Möchten Sie einen ruhigen Tisch, Miss Morgan, oder wünschen Sie einen Platz, wo die ganze Welt Sie sehen kann?«
    »Einen ruhigen Tisch, bitte«, antwortete Marion mit Nachdruck, und als sie Platz genommen und eine Flasche Mumm bestellt hatten, sagte sie zu Bell: »Ich finde es erstaunlich, dass er sich an mich erinnert.«
    »Vielleicht hat er die New York Times von gestern gelesen«, meinte Bell lächelnd. Sie freute sich über den Empfang, und auf ihren Wangen lag ein reizvoller rötlicher Hauch.
    »Die Times ? Was meinst du?«
    »Sie haben am letzten Sonntag eine Modejournalistin zur Easter Parade geschickt.« Er nahm einen Zeitungsausschnitt aus seiner Brieftasche und faltete ihn auseinander. Dann las er laut vor:
    »Eine junge Frau, die nach dem Tee vom Times Square zur Parade auf der Fifth Avenue schlenderte, sorgte für eine Sensation. Sie trug ein lavendelfarbenes Satinkleid und einen schwarzen mit Federn geschmückten Hut, der so groß war, dass Männer ausweichen mussten, um ihr Platz zu machen. Diese bezaubernde Erscheinung spazierte bis zum Hotel St. Regis, stieg dann in einen roten Locomobile und verließ den Schauplatz ihres Auftritts in Richtung Norden.
    Und apropos rot - deine Ohren glühen geradezu.«
    »Ich bin zutiefst beleidigt! So wie die das schreiben, klingt es ja, als scharwenzelte ich über die Fifth Avenue, um Aufsehen zu erregen. Jede Frau, die dort anwesend war, hatte sich anlässlich des Osterfestes herausgeputzt. Diesen Hut habe ich nur getragen, weil Mademoiselle Duvall und Christina um zehn Dollar mit mir gewettet haben, dass ich nicht den Mut dazu hätte.«
    »Die Reporterin hat es überhaupt nicht begriffen. Du hast Aufmerksamkeit erregt. Hättest du sie gesucht, wärest du nicht in diesen roten Locomobile gestiegen, sondern wärest bis zum Einbruch der Dunkelheit auf der Avenue auf und ab stolziert.«
    Marion deutete über den Tisch. »Hast du diesen seltsamen Artikel auf der anderen Seite gesehen?«
    Bell drehte das Blatt herum. »Über Lachesis muta? O ja. Ein Prachtexemplar von einer Schlange. Vor tödlichem Gift triefend und gefährlicher als ein Richter mit besonderer Vorliebe für den Galgen. Wie du weißt, ist das Cumberland Hotel nur zehn Blocks weit den Broadway hinauf. Ich wette, ich kann mich mit einer schönen Frau an meiner Seite in diese Pathologen Versammlung hineinschmuggeln, wenn du dir die Schlange ansehen möchtest.«
    Marion erschauerte.
    Als der Champagner gebracht wurde, prostete Bell ihr mit seinem Glas zu. »Ich fürchte, ich kann es nicht besser ausdrücken als Mr Rector. Ich danke dir dafür, dass du mich zum glücklichsten Mann auf dem Broadway machst.«
    »Oh, Isaac, es ist einfach schön, dich zu sehen.«
    Sie tranken von dem Mumm und stellten ihr Menü zusammen. Marion bestellte Ägyptische Wachtel und meinte, sie habe noch nie von so einem Vogel gehört. Bell entschied sich für einen Hummer. Starten wollten sie mit einem Dutzend Austern. »Lynnhavens aus Maryland«, versicherte ihnen der Kellner, »besonders große Exemplare und eigens für Mr Diamond Jim Brady ausgesucht und hierher geliefert. Wenn ich Ihnen etwas empfehlen darf, Mr Bell - Mr Brady nimmt nach dem Hummer gern Ente und ein Steak.«
    Bell verzichtete.
    Marion griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand. »Erzähl mir von deiner Arbeit. Hält sie dich in New York fest?«
    »Wir haben es mit Spionage zu tun«, antwortete Bell mit so leiser Stimme, dass er bei dem Gelächter und der Musik von niemandem sonst verstanden wurde. »Das Ganze hängt mit dem internationalen Marinewettrüsten zusammen.«
    Marion, die daran gewöhnt war, dass er sich über seine jeweiligen Fälle mit ihr unterhielt, um sich gegebenenfalls Anregungen für sein

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