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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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weiteres Vorgehen von ihr zu holen, erwiderte ebenso leise: »Das ist etwas ganz anderes als gewöhnlicher Bankraub.«
    »Ich habe schon zu Joe Van Dorn gesagt, ganz gleich ob international oder nicht, sie töten Menschen und sind daher in erster Linie gewöhnliche Mörder. Auf jeden Fall wird Joe sein Lager in Washington aufschlagen. Mir stellt er das Büro in New York zur Verfügung und lässt mir völlig freie Hand, unsere Agenten durchs ganze Land zu schicken.«
    »Ich vermute, es hat mit dem Schiffsartillerie-Experten zu tun, dessen Klavier explodiert ist.«
    »Es sieht mehr und mehr danach aus, als wäre es kein Selbstmord gewesen, sondern ein teuflischer Mord, der geschickt als scheinbarer Selbstmord inszeniert wurde. Und zwar auf eine besonders bizarre Art und Weise, um den armen Mann und das gesamte Waffensystem, das er entwickelt hat, in Misskredit zu bringen. Natürlich fällt jetzt der Schatten der Bestechung auf alles, womit er zu tun hatte.«
    Bell erzählte ihr von seinen Zweifeln hinsichtlich Langners Abschiedsbrief- und von seiner Überzeugung, dass der von John Eddison, dem alten Nachtwächter, beobachtete Eindringling in den Washington Navy Yard tatsächlich ein Japaner gewesen war. Außerdem berichtete er ihr, dass man ursprünglich davon ausgegangen war, dass der Panzerungsspezialist und der Fachmann für Feuerleitsysteme durch Unfälle ums Leben gekommen waren. Marion fragte: »Hat irgendjemand einen Japaner im Hüttenwerk in Bethlehem gesehen?«
    »Die Männer, die ich zur Durchführung von Ermittlungen dorthin geschickt habe, melden tatsächlich, dass jemand dabei beobachtet wurde, wie er den Unfallort im Laufschritt verließ. Aber der Mann war ziemlich groß, über eins achtzig. Hellhäutig. Hellblond. Angeblich Deutscher.«
    »Warum Deutscher?«
    »Als er flüchtete, soll er so etwas wie ›Gott im Himmel!‹ gemurmelt haben.«
    Marion sah ihren Verlobten stirnrunzelnd an.
    »Ich weiß«, sagte Bell. »Das ist alles ziemlich dünn.«
    »Wurde denn ein blasser, hellblonder Deutscher oder ein Japaner in Grover Lakewoods Nähe beobachtet, als er während seiner Klettertour abstürzte?«
    »Der Leichenbeschauer des Westchester County erklärte meinem Agenten, dass niemand Lakewoods tödlichen Sturz beobachtet habe. Lakewood hatte seinen Freunden erzählt, er wolle das Wochenende mit Klettern verbringen. Seine Kopfverletzungen lassen eindeutig auf einen Kletterunfall schließen. Der arme Teufel ist fast dreißig Meter tief gefallen. Er kam sofort in einen Sarg, der nicht mehr geöffnet wurde.«
    »War er allein?«
    »Eine alte Dame meinte, sie habe kurz vor dem Unfall eine hübsche junge Frau in seiner Begleitung gesehen.«
    »Eine Deutsche oder eine Japanerin?«, fragte Marion lächelnd.
    »Eine Rothaarige.« Bell lächelte ebenfalls. »Vermutlich eine Irin.«
    »Warum eine Irin?«
    Bell schüttelte den Kopf. »Ihre Erscheinung erinnerte die alte Dame an ihre irische Hausangestellte. Auch das ist als Hinweis aber eher dünn.«
    »Drei unterschiedliche Verdächtige«, stellte Marion fest. »Drei verschiedene Nationalitäten ... natürlich, was könnte zurzeit internationaler sein als das Dreadnought-Wettrennen?«
    »Captain Falconer ist überzeugt, dass die Japaner dahinterstecken.«
    »Und du?«
    »Es ist keine Frage, dass die Japaner in der Spionage einige Erfahrung haben. Ich habe gehört, dass sie bereits vor dem Russisch-Japanischen Krieg die russische Fernostflotte mit Spionen unterwandert hatten, die sich als Dienstpersonal und Arbeiter aus der Mandschurei ausgaben. Als dann die Kriegshandlungen begannen, wussten die Japaner besser über russische Marinetaktiken Bescheid als die Russen selbst. Aber ich will mich nicht festlegen. Es könnte wirklich jede Nation sein.«
    »Ein besonders gut aussehender Detektiv hat mir einmal erklärt, dass Skepsis seine wertvollste Eigenschaft sei«, pflichtete Marion ihm bei.
    »Es ist ein großer Fall, der immer größere Dimensionen annimmt. Und weil das Dreadnought-Programm so umfangreich und weit verzweigt ist, wären die Querverbindungen Sicherlich noch für eine Weile unentdeckt geblieben, wenn Langners Tochter nicht darauf bestanden hätte, dass ihr Vater nicht aus eigenem Willen aus dem Leben schied. Und ich wäre wahrscheinlich nicht Augenzeuge der Ermordung Alasdair MacDonalds geworden, falls sie es nicht geschafft hätte, mit Hilfe ihrer alten Schulfreundin Joe Van Dorn von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen. Alasdair MacDonalds Tod wäre als

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