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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Knochen brechenden Schlag zwischen die Augen zu Boden und fing die Pistole auf, als der Mann zusammenbrach, steckte sie ein und fand Jimmy in der Gasse. Der Page war starr vor Angst.
    »Mach jetzt bloß nicht schlapp«, warnte ihn Wecks. »Wir haben noch einen weiten Weg durch die Stadt vor uns.«

19
    Ein Stück den Broadway hinauf schien ein Tumult ausgebrochen zu sein, als Isaac Bell und Marion Morgan das Rector's verließen. Sie hörten den schrillen Klang von Feuerwehrglocken und Polizeipfeifen, sahen Menschenmassen hin und her wogen und entschieden, dass sie am besten die U-Bahn benutzten, um zu Marions Fähre zu gelangen.
    Zwanzig Minuten später spazierten sie Hand in Hand über den Kai zur Landungsbrücke. Bell brachte Marion an Bord und blieb noch für einen Moment auf der Gangway stehen. Die Dampfpfeife der Fähre ertönte.
    »Vielen Dank für das Abendessen, Liebling. Es war schön, dich zu sehen.«
    »Soll ich noch mit rüberkommen?«
    »Ich muss schon sehr früh aufstehen. Und du auch. Gib mir einen Kuss.«
    Nach einer Weile rief ein Matrose: »Macht Schluss, ihr Turteltäubchen.« Dann folgte die klassische Aufforderung: »All ashore that'sgoin' ashore«, mit der jeder Nichtpassagier von Bord geschickt und das unmittelbar bevorstehende Ablegen des Schiffes angekündigt wurde.
    Bell trat auf den Kai und rief, während sich der Abstand zwischen der Fähre und dem Kai ständig vergrößerte: »Es heißt, am Freitag soll es regnen.«
    »Ich werde einen Regentanz aufführen.«
    Er fuhr mit der U-Bahn in die City zurück und schaute noch im Knickerbocker vorbei, um sich beim Nachtwächter der Van Dorn Agency zu melden, der ihn mit der Frage begrüßte: »Haben Sie schon von der Schlange gehört?«
    »Lachesis mutet,?«
    »Sie ist ausgebrochen.«
    »Aus dem Cumberland Hotel?«
    »Sie glauben, dass sie durch die Kanalisation geflüchtet ist.«
    »Hat sie jemanden gebissen?«
    »Noch nicht«, antwortete der Nachtwächter.
    »Wie konnte sie sich denn befreien?«
    »Dazu habe ich schon vierzehn verschiedene Versionen gehört, seit ich meinen Dienst antrat. Die beste ist, dass man ihren Käfig fallen gelassen hat. Er bestand aus Glas.« Der Mann schüttelte den Kopf und lachte. »So was ist nur in New York möglich.«
    »Gibt es etwas, das ich noch vor morgen früh erfahren sollte?«
    Der Nachtwächter reichte ihm einen Stapel Nachrichten.
    Zuoberst lag ein Überseetelegramm von Beils bestem Freund, Detektiv Archie Abbott, der sozusagen als Gegenleistung für die Erlaubnis zu einer ausgedehnten Hochzeitsreise nach Europa Kontakte in London, Paris und Berlin herstellte, um auch in Übersee Filialen der Van Dorn Agency zu eröffnen. Gesellschaftlich angesehen und mit der reichsten Millionenerbin Amerikas verheiratet, war der blaublütige Archibald Angell Abbott IV. in jeder Botschaft und auf jedem Landsitz in Europa herzlich willkommen. Bell hatte ihm bereits Instruktionen gekabelt, diese einzigartigen Verbindungen zu nutzen, um Insiderinformationen über das Marine-Wettrüsten zu beschaffen. Nun kehrte Archie in die Heimat zurück. Was Bell denn lieber wäre, ob er die Überfahrt auf der Lusitania oder auf der deutschen Kaiser Wilhelm der Große machen solle?
    »Nimm die Rolling Billy«, kabelte Bell zurück und benutzte den allgemein üblichen Spitznamen für den luxuriösen, aber schwerfälligen deutschen Ozeanriesen. Archie und seine bildschöne junge Ehefrau würden die Zeit der Atlantik-Überquerung in den Erster-Klasse-Salons verbringen und die hochrangigen Offiziere, Diplomaten und Industriellen mit ihrem Charme animieren, sich frei und offen über die Themen Krieg, Spionage und Marine-Aufrüstung zu äußern. Weder der verknöchertste preußische Offizier noch der weltläufigste kaiserliche Höfling konnte widerstehen, wenn Lillian anfing, ihren Augenaufschlag einzusetzen. Archie - bis er sich Hals über Kopf in Lillian verliebt hatte - war ein überzeugter Junggeselle und also kein Anfänger gewesen, wenn es darum ging, fremde Ehefrauen zu umgarnen.
    John Scully hatte eine rätselhafte Nachricht geschickt: »Die Jungs vom PS passen auf Kent auf. Ich schnüffle derweil mal in Chinatown herum.« Bell warf die Nachricht sofort in den Papierkorb. Das hieß, dass er von dem Detektiv hören würde, wenn Scully dazu aufgelegt war.
    Berichte der Van-Dorn-Agenten in Westchester und Bethlehem lieferten keine neuen Erkenntnisse über den Kletterunfall und die Hochofenexplosion. Keiner hatte über die möglichen

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