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Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
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ist nicht dick — er keucht nur. Er sagte: »Aber Überfälle mit Mord, etwa fünfundzwanzig?«
    »Führen Sie Buch, Sergeant?« fragte ich. »Wenn es eine Wettkasse gibt, möchte ich mitmachen.«
    Bud Peterson war einige Meter hinter uns und keuchte nicht mehr.
    »Nein. Keine Wettkasse. Neunhundert bislang. Und da sind auch eure Rauschgiftsüchtigen bei, die den Job für uns erledigen«, erzählte er weiter. »Zwei Tacos haben am Samstag zwei andere weggeblasen, als sie sich einen Joint reinziehen wollten, gleich neben Burger King.« Svoboda achtet nicht auf das, was er sagt. Irgendwann wird es aber jemand anders tun, und dann wird es eine Menge öffentlicher Entschuldigungen geben. Einige Polizisten, die rassistische Ausdrücke verwenden, meinen, was sie sagen, aber Svoboda nicht.
    Wenn Svoboda über Statistiken spricht, dann meint er nur Santa Ana, nicht Costa Mesa, wo wir uns gerade befanden. Ich erinnerte ihn daran. Ich kann auch ein Arschloch sein. Wenn wir uns in einer Schule befänden, dann wäre Svoboda ein mittelmäßiger Schüler. Costa Mesa grenzt an Santa Ana, aber dort ist die Verbrechensrate viel geringer, vielleicht eins zu zehn. Seine Augen wanderten umher, während wir gingen, wie die aller guten Polizisten. Mittelmäßig heißt eigentlich auch nicht schlecht.
    Ich fragte ihn, ob er gestern mit den Leuten am Taco-Stand gesprochen hatte oder mit dem Blumenhändler daneben. Die zwei Läden direkt neben Dwyers waren seit einiger Zeit leer, eine Folge der Rezession. Einer war ein Bräunungsstudio und der andere ein Nagelstudio. Ich glaube, Fast Food Lokale und Nagelstudios sind nicht die allerbesten Nachbarn.
    »Wir haben in der Tat ein paar Informationen von El Cochino.«
    Ich hielt ihm die Hintertür auf und warf einen Blick in den Laden in Richtung Kühltruhe. Joe war schon dort, seine Ausrüstung lag auf einem Klapptisch. Die Tür der Kühltruhe stand immer noch offen, die Flecken darauf waren jetzt braun. Normalerweise besichtigt man den Tatort nur einmal, man macht seine Arbeit und verschwindet. Aber wir hatten alle schon mal zusammengearbeitet und wußten, daß es in Ordnung war. Gary ließ mich natürlich unterzeichnen, bevor ich hineinging.
    Svoboda sagte: »Kennst du El Cochino? Das heißt Schwein «. Er war stolz, daß er das wußte.
    »Ich weiß, Gary.«
    Es war unmöglich, das nicht zu wissen. Im Drive-In spricht man in die Schnauze eines Schweins und Schweine sind auch auf allen Papiertellern.
    »Jemand von El Cochino hat einen Pick-Up Wagen hier gesehen. Hellgrün. Ein älteres Modell, vielleicht fünfzehn Jahre alt. Ersah, daß der Fahrer einen Pferdeschwanz hatte. Der andere trug eine Baseballkappe in rot oder orange. Der Geschäftsführer hat einige Schüsse gehört — das müssen die Doppeleinschüsse hier vorne gewesen sein — aber er hat sich nichts dabei gedacht. Der einzige Grund, warum der kleine Mexikaner etwas gesehen hat — nicht der Geschäftsführer — war, weil er den Abfall herausgebracht hat. Er hörte nur, wie der Wagen mit quietschenden Reifen davonfuhr. Aber keine Schüsse, nur den Wagen.«
    »Grüner Pick-Up und ein Pferdeschwanz«, sagte ich.
    »Aber was wir bisher haben, sind Rauchwolken.« Gary ist fünfundfünfzig und hat gerade den MacIntosh-Himmel entdeckt. »Laß uns mal sehen.« Er blätterte die ersten Seiten seines Blocks herum, während er mit mir sprach. »Ich habe auch zwei Leute befragt, die kurz nach dem Mord hereinkamen. Eine Hausfrau mit einem Kinderwagen, die ausgerastet ist, und ein Iraner, der Kartoffelchipsverkäufer. Beide waren ziemlich geschockt. Haben niemanden gesehen. Als sie hineinkamen, sahen sie überall Blut. Sind gleich nach nebenan gegangen, um Hilfe zu holen.«
    »Haben sie irgend etwas angefaßt?«
    »Würdest du etwas anfassen, wenn überall Blut ist? Die Tür war offen, und dann sahen sie zuerst überall das Blut.«
    »Das gibt keinen Sinn.«
    »Warum nicht?« Er zog seinen Gürtel zurecht und machte sich bereit, sich zu verteidigen. Er veränderte seine Position ein wenig, stand dann breitbeinig vor mir.
    Ich sagte: »Ich gehe in einen Laden und habe nichts im Sinn, okay? Irgendetwas will ich kaufen. Twinkles, oder so ‘was. Ich schaue dann nicht in den hinteren Teil des Ladens. Ich schaue mir Dinge an und suche, in welchem Gang es meine Twinkies gibt.«
    »So war es auch. Sie gingen ein paar Meter hinein und rochen etwas,« sagte er und wurde wieder lockerer. »Kordit, aber sie wissen das nicht. Der Iraner blickt auf. Die

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