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Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
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Honig. Ich vermißte ihn in diesem Moment. Ich vermißte es, in seine tiefbraunen Augen zu schauen während er von seinem Recht Gebrauch machte, seine männlichen Gebärden auszuprobieren mit seinem starken Kinn, das er nach vorne streckt und sagte:»Sweetie, in mir sind Bewegungen, an die ich noch nicht im entferntesten gedacht habe.« Einmal sagte ich zu ihm: »Raymond, du hast zu viele Emilio-Estevez-Filme gesehen«, und er fragte ganz unschuldig: »Wer ist das?«
    »Okay«, sagte ich, »Sein Bruder ist der in Wall Street.«
    » Wer?« fragte er. »Sheen. Charlie. Weiß du, du hast das gleiche Grinsen wie er.« Raymond gibt nicht so leicht auf. Er schaute weg, sah mich dann wieder grinsend an und fragte: »Die machen mir also Konkurrenz?«
    Jetzt sagte er: »Jemand schickt diesen rechthaberischen Adam Henrys zu dir, Smokey. Sei nur geduldig. Halte durch.« >Adam Henrys< waren Arschlöcher. Ray benutzte diese verschlüsselte Sprache, obwohl er nicht über Polizeifunk sprach, wo jeder zuhören konnte.
    »Danke Ray, für die Zeit, die du geopferst hast.«
    »Klare Sache.«
    »Halte dir den Ärger vom Hals.«
    »Klar. Hey, Smokey?«
    »Was?«
    »Heute haben wir einen Moe auf der Straße gefunden.« Er meinte die Tausende von illegalen Einwanderern, die es über die Grenze schaffen. Man zahlt viel Geld an Leute, die sich an dem Mißgeschick anderer Leute bereichern, solche, die vergewaltigen, stehlen, schlagen und töten und das alles, ohne dafür bestraft zu werden.
    Diese Pollos, Hühnchen, kommen dennoch, bis sie auf Biegen oder Brechen Anaheim und Santa Ana erreichen, wo sie zu Dutzenden in kleine Appartements gepfercht werden und der Vermieter schaut einfach darüber hinweg. An einem kalten Morgen stehen sie dann auf den freien Parkplätzen neben Fast Food Lokalen mit Kreuzhacke, Schaufel, Hammer und Kehrbesen und hoffen, daß ein langsam fahrender Lastwagen anhält oder eine Bürgerinitiative sie wegfährt.
    Der Junge auf der Straße wollte wahrscheinlich nur von einem schnellen Wagen mitgenommen werden. In der Leichenhalle liegen viele Leute spanischen Ursprungs.
    »Jesus, Ray.«
    Es gab eine Pause und dann sagte er: »Ich muß heute Überstunden machen und noch dazu am Friedhof.«
    »Oh, nein, Ray. Am Weihnachtsabend? Das ist ja schrecklich. Und trotzdem hast du dir Zeit für meine Anrufe genommen.«
    »Das ist das glamouröse Leben eines Verkehrspolizisten. «
    »Ach, Raymond. Schreib’ die Namen auf heute abend und dann ist es gut, okay?«
    Er sagte: »Irgendein jämmerlicher Autofahrer wird sich wünschen, er wäre im Büro geblieben und hätte die ganze Macht gearbeitet.«
    »Richtig, Ray. Kein Mitleid. Ich liebe dich, mein Freund.«
    »Dann sind wir schon zwei.«
    Ich lachte und hörte, wie er sich mit den Worten, »Ich liebe dich auch, Smokey«, verabschiedete.
     

Die Leute entfernten sich langsam aus ihren Büros und von ihren Kaffeeklatschen, um zu essen, was sie mitgebracht hatten. Ich machte noch einen Anruf.
    »Gary — «
    »21 Versuche und keine Treffer. Entschuldige Schwester, es gibt keine Bardame mit diesem Namen.«
    »Ich danke dir auf jeden Fall für den Versuch, Gary. Ich weiß, daß viele Bars im Moment nicht geöffnet sind, und du sicher viele Fehlversuche gehabt hast. Was meinst du, sollen wir zusammen zu Mittag essen?«
    »Mußt du auf keine Party gehen?«
    »Es gibt überall was zu essen.«
    »Und du willst trotzdem mit einem alten Mann essen?«
    »Nein, das will ich nicht. Lad’ ihn nicht ein. Komm’ alleine.«
     
    Essenszeit, nicht mit Gary, sondern um 11.30 Uhr im Labor. Guacamole und Pommes Frites. Rugalach, Falafel und Brownies und Chocolate Chip Cookies. Salate, Frikadellen in einer Barbecuesauce. Viel zu viel.
    Kathleen Kennedy und der Personalchef hatten die langen Tische mit Papiertüchern bedeckt und mit Pinienzweigen und Zuckerstangen geschmückt.
    Billie K. und Chris Cummins, der Spezialist für den analytischen Roboter der Gerichtsmedizin, teilten sich die zweifelhafte Ehre für den dickflüssigen Likör in einem ‘fontopf- Als Chris mit Laborkittel und Kochmütze ins Zimmer kam, folgte Billy K. mit verschiedenen Sahne-Käse-Häppchen in jeder Hand. Sie stritten sich unheimlich lange bei Tisch, wobei Billys dunkles Haar herunterhing und Chris dunkelblondes Haar abstand wie kleine Muffins. Als ich vorbeiging, um irgendetwas zu erledigen, schaute Chris vom Rühren mit dem Grinsen eines verrückten Wissenschaftlers auf und inhalierte das Aroma ein.
    »Willst du davon

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