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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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übereinanderstapelten.
    Mit einem hässlichen Geräusch brach das Genick des Getroffenen.
    Daraufhin wirbelten Uroks noch lebende drei Gegner herum, um sich auf Feene zu stürzen.
    Einen von ihnen empfing sie mit einem Pfeil, der in seinen offenen Mund ein- und durch das Wolfsfell an seinem Hinterkopf wieder hervordrang.
    Die anderen beiden fielen Uroks Axt zum Opfer, die er ihnen in
einer schnellen Überkreuzbewegung tief durch ihre Rücken zog und ihnen dabei die Wirbelsäule zerhackte.
     
    »Bei Styr und allen fünf Winden!«, rief Feene aus. »Ihr Orks seid wirklich schlimmer als euer Ruf!«
    Bewundernd starrte sie auf den bluttriefenden Wall aus erschlagenen Leibern, der ihn ringförmig umgab. Urok hatte tatsächlich Mühe, das Hindernis zu überwinden, ohne auf dem schlüpfrig gewordenen Gestein auszurutschen. Als er nach seiner Stirnwunde tastete, stellte er fest, dass dort das Blut bereits ins Stocken geraten war.
    »Du warst aber auch nicht untätig«, brummte er, als er die niedergemachten Kerle rund um den versteinerten Baumstamm sah. Aus einem von ihnen ragte das Schwert hervor, das Feene bei sich getragen hatte. Alle anderen waren mit sauberen Streichen niedergestreckt worden oder von Pfeilen durchbohrt.
    »Ich kann mich schon wehren, wenn es drauf ankommt«, bestätigte sie lachend. Bevor sie, etwas ernster, anfügte: »Hätten mich Thannos und die anderen nicht im Schlaf überrascht, hätten sie mich nie gefangen nehmen können.«
    Ohne lange nachzudenken, entwand sie dem nächstbesten Toten ein sauberes Schwert aus den erstarrten Händen und steckte es sich in die Holzscheide an ihrem Gürtel. Urok säuberte unterdessen seine Streitaxt und begann danach, die Wolfshäuter nach Beute zu durchsuchen. Das einzig Wertvolle, was ihm dabei in die Hände fiel, waren ein langes Seil und die Erkenntnis, dass sie alle bis in die letzte Pore verschmiert und verschwitzt waren.
    Bei einem der Kerle, die Feene niedergemacht hatte, entdeckte er außerdem einen winzigen gefiederten Bolzen, der in seinem Nacken steckte.
     
    »Können wir bald weiter?«, drängte die Elfin. »Wenn wir noch lange trödeln, bricht die Nacht herein, bevor wir über den Schlafenden Riesen hinweg sind.«
    Sie hatte recht. Natürlich. Um sie herum schimmerten die Felsen
bereits im Abendrot. Für einen kurzen, unsinnigen Moment glaubte Urok tatsächlich in einem Meer aus dunklem Blut zu stehen, bevor er das Trugbild mit einem ärgerlichen Kopfschütteln vertrieb.
    »Stimmt«, gestand er ein, »wir müssen weiter.«
    Ohne sich noch einmal umzuwenden, setzte er seinen Weg fort. Er wusste auch so, dass Todbringer und seine Vasallen in den umliegenden Felsen lauerten. Feinen Nadelstichen gleich spürte er ihre Blicke im Nacken. Trotzdem übernahm er von nun an die Führung. Er wusste, dass ihm die Elfen nichts tun würden. Noch nicht zumindest.
    »Diese Flammen, die aus deinen Fingern geschlagen sind«, begann Feene unterwegs. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Keine Ahnung, wovon du redest«, gab er kurz angebunden zurück. »Du hast wohl aus Versehen zu lange in die untergehende Sonne gestarrt.«
    Feene drang nicht weiter in ihn, obwohl die grausigen Verbrennungen am Hals und im Gesicht des Dachses bewiesen, dass sie keinem Trugbild zum Opfer gefallen war.
    Schweigend langten sie am Wurzelstock des Schlafenden Riesen an. Einen Menschen hätte die fortschreitende Dämmerung längst mit Furcht erfüllt, doch für scharfe Ork- und Elfenaugen hob sich die natürliche Brücke weiterhin deutlich vor der Schlucht ab. Der eisige Wind, der wie mit scharfen Krallen in Uroks Wangen schnitt, war das Einzige, was ihn angesichts des bevorstehenden Übergangs sorgte.
    »Ich hoffe, du bist schwindelfrei«, sagte er zu Feene. »Der Stamm ist zwar breit genug für zwei von deiner Sorte, aber bei einem Blick in gähnende Tiefen sind schon manch anderem die Knie weich geworden.«
    »Keine Sorge.« Lässig an den Baumstumpf gelehnt, sah sie ihn freundlich an. Fast wie einen Kampfgefährten, mit dem sie schon manches Scharmützel überstanden hatte. »Wenn du willst, gehe ich voran.«
    »Nein«, wehrte Urok ab. »Es ist besser, wenn ich die Lage erst
erkunde. Ich sichere dich außerdem mit einem Seil ab.« Triumphierend hielt er die Beute hoch, die er dem Bärenkopf abgenommen hatte.
    Feene schlang bereitwillig eines der beiden Enden um ihren Leib, während er das andere in die Hand nahm und den Stamm erklomm. Trotz Uroks Gewicht bewegte sich der

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