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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Gabor Elfenfresser hatte ich den Eindruck, dass Urok bei eurer Sippe nicht wohlgelitten ist, weil … nun ja, weil euer Vater den Felltod gestorben ist.« Ihr Blick glitt ziellos über die Felle, die den Höhlenboden bedeckten. »Seitdem überlege ich, was das für ein Tod sein kann.«
    »Ach so.« Auf Ursas Lippen erschien ein dünnes Lächeln. »Ramok ist nicht unter irgendwelchen Fellen erstickt, falls du das denkst.«

    »Ich wollte keine alten Wunden aufreißen«, entschuldigte sich Feene.
    Aber Ursa überhörte ihre Worte. »Unser Vater ist eines Morgens einfach nicht mehr aus dem Schlaf erwacht«, erklärte sie stattdessen. »Hat tot auf seinen Fellen gelegen, wie ein Greis, den die Kräfte verlassen haben. Dabei war er noch im besten Alter und hat keinerlei Anzeichen von Krankheit gezeigt.« Ursa zuckte mit den Schultern. »Ein Jagdunfall oder im Kampf zu fallen wäre natürlich viel ehrenvoller gewesen.«
    Feene nickte verstehend. Felltod – das bedeutete also nichts anderes, als sein Leben kampflos auf dem Felllager auszuhauchen.
    Das Orkweib wollte noch etwas anfügen, doch in diesem Augenblick wurde das Rehfell am Eingang zur Seite geschoben. Der Krieger, der vor ihrer Höhle auf Posten stand, sagte kein Wort, sondern nickte nur kurz, bevor er sich wieder zurückzog.
    »Die letzte Stammesabordnung ist eingetroffen«, erklärte Ursa. »Der Kriegsrat beginnt, sobald die betreffende Standarte ihren Platz in der Blutkammer eingenommen hat. Ich muss jetzt gehen, sonst komme ich zu spät.«
    Feene spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. »Gut«, sagte sie mit gepresster Stimme. »Ich warte hier auf die Entscheidung, die eure Streitfürsten fällen werden. Was bleibt mir anderes übrig?«
    Ursa versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln, das in ihrem breiten Gesicht stets an ein Zähnefletschen erinnerte. Dann verschwand sie nach draußen.
    Das Rehfell, das den Eingang verhängte, pendelte lange genug, um den Blick auf die beiden stämmigen Orkbeine freizugeben, die in der davor liegenden Nische wachten. Sobald Ursa fort war, trat der Krieger wieder direkt vor die Höhle, um den Weg herein oder hinaus mit seinem massigen Körper zu versperren.
    Feene grinste unwillkürlich. Glaubten die Orks wirklich, dass sich eine Schattenelfin wie sie so leicht einsperren ließ?
    Geschmeidig glitt sie über die Felle hinweg, bis sie direkt vor der offenen Glutrinne kniete, die der Höhle als Leuchtquelle diente. Über
einen Zufluss in der Decke gespeist, lief sie über mehrere Windungen die Höhlenwand herab, bevor der stete Lavastrom wieder durch eine schmale Öffnung im Boden versickerte.
    Feene war gespannt, ob sich die geheimen Übungen der letzten Tage auszahlten. Auf diese kurze Entfernung stach ihr die Hitze des Magmas unangenehm ins Gesicht, trotzdem wich sie nicht zurück, sondern hob beide Hände in einer beschwichtigenden Geste, wie sie es schon einige Male bei Ursa gesehen hatte. Es war nicht der Atem des Himmels, den sie zu beherrschen suchte, doch sicher half es ihr, dass sie ihren Geist auf den Punkt genau zu konzentrieren vermochte.
    Schwäche dich ab , forderte Feene in Gedanken, werde kühler und dunkler . Sie wusste nicht, ob das die gleichen Worte waren, mit denen sich die Orks behalfen, aber darum ging es nicht, sondern nur um das, was der Bewohner einer Höhle wirklich wollte . Sie hatte es schon einige Male versucht, wenn sie allein gewesen war, und es am Ende auch mehrmals zuwege gebracht.
    Zuerst geschah nichts, doch plötzlich jagte ein heißes Prickeln an ihrer inneren Schädelwandung entlang. Es war nur ein kurzer Kontakt, doch Feene spürte deutlich, wie ihr Geist etwas Heißes berührte und sie der Lava ihren Willen aufzwang.
    Augenblicklich nahm der von oben eintretende Glutstrom ab. Und im gleichen Maße wurde auch das Licht schwächer, das die Höhle beleuchtete. Die Schatten, die der flackernde Schein an die Wände malte, verloren ihre Konturen, bis sie zu einem breiten Zwielicht zerfaserten.
    Also doch – das Blut der Erde ist dem Atem des Himmels untertan , dachte Feene. Zufrieden glitt sie zu der weichen Stelle zurück, an der sich die Felle im Dutzend stapelten, und legte ihre Kleidung ab – nicht nur den schweren Umhang, den sie von Ursa erhalten hatte, sondern auch das gewebte Hemd, den Waffenrock und ihre Stiefel.
    Rasch wickelte sie die Sachen zu einer engen Rolle zusammen und schob sie unter das Frostbärenfell, damit jeder glaubte, dass sie sich schlafen gelegt

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